Frage: Panik beim Säugling

Guten Abend Frau Höfel, mein Sohn, 12 Wochen alt, hat heute morgen im Familienbett die Drehung vom Rücken auf den Bauch entdeckt. Seitdem war er heute vermehrt damit beschäftigt diese zu üben wirkte dabei sehr angestrengt aber fröhlich. Am Abend schrie er jedoch in der Bauchlage los und konnte sich nicht beruhigen. Er wurde richtig panisch und kreischte ganz schrill wirkte richtig apathisch... Nach Ca. Einer halben Stunde konnte ich ihn im Tragetuch nur mit meinem kleinen Finger (er nimmt keinen Schnuller) beruhigen. Seitdem träumte er aber schlecht, er hat leider öfters Albträume. Ich kann mir nicht erklären wieso er so schrecklich geweint hat. Kann ein Baby sich bei den ersten Drehungen selber verletzen wenn es diese nicht beherrscht oder machen sie es instinktiv richtig? Kann es sein dass er sich nun nicht mehr trauen wird sich zu drehen weil er "eine schlechte Erfahrung" damit gemacht hat? Vielen Dank und viele liebe Grüße Kathrin

von KaterchenTimo am 21.11.2014, 21:21



Antwort auf: Panik beim Säugling

Liebe Kathrin, bleiben Sie entspannt! Das Schreien muss nichts mit der Bauchlage zu tun gehabt haben. In Rückenlage hätte er vielleicht genauso geschrien. Und nein, er hat sich sicher nicht verletzt. Und er wird sich auch weiterhin trauen. Sie haben ja selber gemerkt: er war sehr angestrengt, aber fröhlich. Ich erkläre es mal am Beispiel sitzen. "zum Sitzen braucht es viel Rücken - und Bauchmuskulatur und die entwickelt sich erst durch ausreichendes Strampeln und Rollen. Da das Kind manchmal auf dem Schoß schon in einer halbaufrechten Position ist, und dann den Rumpf beugt, sieht es so aus, als wenn es sitzen will. Und bleibt gar einen Moment in der Position. Aber das hat mit sitzen können und wollen - nichts zu tun! Auch das Hochziehen, wenn Sie ihm die Finger hinhalten oder geben, liegt daran, dass das Kind einen Greif-Reflex hat. Für das Sitzen (und Rollen und Stehen usw.) gilt: was das Kind macht - macht es von ganz allein! Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!). Wenn Sie Ihrem Kind das Sitzen viel zu früh und nicht aus seinem eigenen Antrieb "beibringen", dann fehlt ihm diese Erfahrung und es wird monatelang immer wieder in eine Position gebracht, für die es noch nicht reif ist! Und es fehlt ihm in seiner Entwicklung die Erfahrung: Frust heißt weitermachen, und nochmal - nicht aufgeben! Erinnern Sie sich noch, wie lange es gedauert hat, bis man Handstand oder bei mir war es der Aufschwung an der Kletterstange konnte? Immer wieder probiert, vom drei Freundinnen gestützt, nach ein paar Sekunden wieder "zusammengebrochen" - einfach, weil der Bewegungsablauf und der Muskelaufbau noch nicht stimmten. Hätte man uns damals ständig minutenlang oder länger in den Handstand gestellt (an die Wand gelehnt oder gehalten oder gar in ein Gestell geklemmt), dann wären die Schultern komplett falsch belastet und mit Sicherheit geschädigt worden." Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 22.11.2014



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