Frage: Nestchen/ Gitterbett/Beistellbett Vorsorge

Hallo Frau Höfel, ich beschäftige mich seit Tagen mit der Frage, wo mein kleiner zukünftiger schlafen soll. Im November steht der Entbindungstermin an. Nun habe ich viel gehört und gelesen und auch im Notfallkurs wurde einiges über KIndstod gesagt. Ich habe ein sehr gutes Babybett von Wellemöbel und die beste Matraze von Träumeland dazu gekauft, damit die Luftzirkualtion gegeben ist. Nun sagt meine Schwester, dass der Kleine noch die Wärme der Mutter sucht und das das Bett ohne Nestchen ohne allem zu gross ist. Ich könnte eine Beistellbett von ihr bekommen. Hier gibt es allerdings keine gute Matrazen und der Boden vom Bettchen ist zu ( man könnte kleine Löcher reinbohren). Letztendlich robbt sich der Kleine dann wahrscheinlich eh ins Ehebettchen und das wiederrum soll ja eigentlich nicht sein. Zudem wurde mir im Fachgeschäft gesagt, dass sich eine Baby ohne Nestchen den Kopf stoßen könnte und das wäre nicht gut für Fontanelle. Eigentlich hatte ich vor ein Gitterstab rauszunehmen, dass Bettchen direkt neben mir ans Ehebett zustellen und den Kleinen zu Pucken. Früher haben die Kleinen doch auch in Wiegen gelegen....waren diese Mütter deswegen kaltblütig? Über Ihre Meinung wäre ich sehr dankbar. Besten Gruss Lotte

von Lotte111 am 02.10.2013, 08:29



Antwort auf: Nestchen/ Gitterbett/Beistellbett Vorsorge

Liebe Lotte, was das „Schlaf-Material“ (Bett und Matratze) angeht, sind Sie hoffentlich gut versorgt. Das Kind sollte in der Matratze nicht mehr als 2 cm einsinken und die Matratze sollte einen festen Trittrand haben. Jetzt sollten Sie sich noch um Ihre und die existentiellen Bedürfnisse Ihres Kindes kümmern. Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch die ersten Monate überhaupt nicht losgelassen, oder?Warum sollte es Eltern mit Ihrem Kind anders gehen? Ihr Kind war 9 Monate im Bauch - und da herrscht eine wahnsinnige Geräuschkulisse, da ist richtig Krach! Diesen "Krach" in Form von Herzschlag und Darmgeräuschen sucht Ihr Kind, um sich in Sicherheit zu wiegen, deshalb ist Nähe und Tragen angesagt. Ihr Kind wird Begrenzung suchen. Es wird spüren wollen, wo seine Enden sind - will Kontakt haben (so wie in der Gebärmutter). Legen Sie sich einmal im Dunklen ins Bett und bleiben Sie ohne Bettdecke dort liegen (Augen zu, denn auch Ihr Kind kann nur in der Nähe scharf sehen!). Auch Sie werden nach geraumer Zeit irgendetwas suchen (und sei es nur die Bettdecke!) was Ihnen Orientierung gibt. Nehmen Sie deshalb das Angebot des Beistellbettes an! Damit ist das Kind in Ihrer Nähe und wenn notwendig schnell bei Ihnen im Arm. Dort wo es Nahrung, Wärme, Mamas Stimme und Geruch und all die anderen Dinge gibt, die die Bedürfnisse eines Neugeborenen stillen. Dass das Beistellbett eine einfache Matratze und keine Luftlöcher hat, ist in den ersten Monaten überhaupt kein Problem. Das Kind ist so leicht, dass es kaum in der Matratze versinkt (im Kinderbett mit zunehmendem Alter ist das sehr wohl wichtig) und die Luftzirkulation ist (in einem rundum aus Gittern bestehendem Bett ohne Himmel) mehr als gewährleistet! So, zu guter Letzt noch die Sache mit der Fontanelle und den Gitterstäben. Ihnen ist sicher bekannt, wo die große Fontanelle liegt. Ja, diese Öffnung ist sehr schützenswert. Um dem Gehirn durch die Fontanelle Schaden zuzufügen, muss man kräftig draufschlagen oder etwas hinein drücken/bohren (Sorry!). Ein Neugeborenes bzw. ein junger Säugling (der sich erst im Alter von ein paar Monaten zu drehen lernt und noch später krabbeln wird) robbt gar nicht bzw. mit einer Geschwindigkeit von ein paar Zentimetern in der Stunde durch das Bett. Wie bitte soll also eine schwerwiegende Verletzung in Bezug auf die Fontanelle stattfinden? Was für ein Schwachsinn…… nur um ein Nestchen zu verkaufen! Bytheway: Das Nestchen wiederum würde die Luftzirkulation behindern. Zusammen mit einem Himmel ….. usw.) Lassen Sie gesunden Menschenverstand walten und genießen Sie die Kuschelzeit mit Ihrem Kind! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 02.10.2013



Antwort auf: Nestchen/ Gitterbett/Beistellbett Vorsorge

Hallo Lotte, ich antworte dir mal, da ich wie du auch lange vor der Frage stand, wie und wo am besten (m)ein Baby schläft - und wir fast alles durch hatten. ;-) Es ist toll, dass du dir zumindest sicher bist, dass es bei euch im Schlafzimmer liegen darf. 9 Monate war dir dein Kind nah - hat deinen Herzschlag gehört und deine Wärme gespürt. Und nach der Geburt soll es plötzlich "weg"? "Früher" wurde es von vielen Frauen verlangt ihr Kind so schnell wie möglich anzunabeln, um es nicht zu "verwöhnen". Vielleicht waren manche tatsächlich kaltherzig - andere vielleicht auch nur verunsichert. (Interessanterweise kam diese Praxis auch erst mit der Zeit 1./2. Weltkrieg auf - vielleicht liegt da der Zusammenhang Kinder möglichst schnell unabhängig und "hart" zu machen.) Aber auch wenn man sich die Evolution anschaut, so wäre es in noch früherer Zeit das Todesurteil gewesen, sein Kind weit weg von sich schlafen zu lassen. Auch in den allermeisten Urvölkern schlafen die Kinder dicht bei der Mutter. Das "Ein Kind gehört ins eigene Zimmer"-Phänomen gibt es eigentlich nur in der Industriegesellschaft (genau wie (Ein-)Schlafprobleme und plötzlicher Kindstod). Das Kind sollte im besten Fall im Zimmer der Eltern schlafen - und so empfiehlt es auch die SIDS-Prophylaxe, da durch die Atemgeräusche der Eltern das Kind zum Atmen angeregt wird. Und ganz davon ab, beim nächtlichen Füttern ist es so einfacher, da du nicht erst bis ins Kinderzimmer laufen musst, um dein Kind zu füttern und wieder zum Schlafen zu bringen. Zum Stillen ist es sogar noch einfacher, das Kind aus dem Beistellbett zu dir ran zu ziehen als jedes Mal hoch zu müssen, um das Kind über die Gitterstäbe zu heben. (Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen ;-) ) Du brauchst auch keine Angst haben, dass das Kind bei euch im Bett schläft oder nachts mal rüberrollt. Du schläfst niemals so fest, dass du dich auf dein Kind rollen würdest (Stichwort Ammenschlaf). Das Kind sollte wegen der Erstickungsgefahr-Gefahr nur nicht bei dir mit unter der Bettdecke schlafen, sondern mit Schlafsack oben auf - wobei ich das auch anders gehalten habe. Einzig wäre das Elternbett tabu, wenn einer von euch - Alkohol trinkt -Drogen nimmt -stark übergewichtig ist. Meine Hebamme sagte mir immer, dass wir so schlafen sollen wie wir alle zum meisten Schlaf kommen. Bei uns war es so, dass ich meine Tochter bei uns im Bett schlafen ließ, später im Beistellbett. Sie schlief so am besten. Das wirst du aber ausprobieren müssen wie es für euch am besten ist - ob im eigenen Bett, im Beistellbett, bei euch im Bett, gepuckt oder nicht gepuckt oder vielleicht sogar im eigenen Zimmer - all das gilt es mit der Zeit herauszufinden - ihr findet da bestimmt den für euch passenden Weg. :-) Nimm daher auf jeden Fall das angebotene Beistellbett deiner Schwägerin an - vielleicht brauchst du es dann ja doch. Wenn du dich noch weiter in der Thematik SIDS/Schlafen belesen möchtest, hier eine tolle Seite: http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/schlafen-wissenswertes LG elfchen

von elfchen am 02.10.2013, 13:18



Antwort auf: Nestchen/ Gitterbett/Beistellbett Vorsorge

HuHu Soll ich Dir mal sagen was die Kinderschwestern im KH gemacht haben als sie mir in der ersten nacht meinen Sohn wieder gebracht haben (nach einer kurzen Waschaktion)? Die Schwester hat ein Sillkissen genommen, das u-förmig zusammengelegt und es neben mir zur Wand hin ins bett gelegt. Darauf hat sie dann meinen Sohn gebetet. Und da war er bis auf kurze Zeitenw enn wir unterwegs waren oder es zu Untersuchungen gingen den ganzen KH-Aufenthalt über. Im beistellbettchen selbst lag er nur die 30min wo es zur Untersuchung ging - da haben wir das teil als Kinderwagen "mißbraucht". Und keien Schwester, keien hebamme hat was dagegen gesagt, im gegenteil. Daheim hatten wir ein Beistellbett. In der ersten nacht hat sich Sohenmann dann - wie auch immer - die paar cm zu uns rüber ins Bett bewegt. Und das passierte immer wieder nachts. Innerhalb kürzester Zeit war das beistellbett nur noch reine Ablage. Als er so 5-6 Monate alt wurde, wurde es langsam eng im Ehebett. Also habe ich einnormales Kinderbett gekauft - so ein günstiges für 30 € von IKEA. da die eine Seite herausgebaut, das ganze an unser Ehebett gebunden und in dieser "Bettterrasse" liegt Sohnemann seitdem. Sonlange ihr nicht raucht, trinkt oder Drogennehmt. darauf achtet das euer Kind nicht unter den Bettdecken zerdrückt wird und es gegen das Herausfallen sichert - wozu diese Beistellbtten bestens geeignet sind *g* - solange paßt das schon. Als "Nestchen" kann man, wenn man eben ein normales bett nutzt, auch das Stillkissen nutzen. Dannist immer noch Platz wegen Luftzirkulation. Und wegen Fontanellen stoßen, warte da mal die Geburt ab, was glaubst du was die Kleinen sich da alles stoßen? Meiner ist mit einer Schulterdystokie hängen geblieben, sprich Kopf war draussen, rest des Kindes nicht. ich stand!!! zwischenzeitlich auf der Liege, wurd teils wieder zurückgeworfen (um ihn zu lösen) was weiß ich noch alles. Wenn die Fontanellen wirklich soooooo empfindlich wären das ein simples stoßen schon lebensgefährlich wäre, dann müßten wohl 75% aller Babys sterben. Viele kommen ja auch mittels Saugglocke zur Welt, vom "natürlichen" Gang durch den Geburtskanal durch Mama´s becken mal abgesehen.Glaub mir, die Kleinen sind um einiges wiederstandsfähiger als viele meinen....

Mitglied inaktiv - 02.10.2013, 21:50



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