Meine Tochter hat von der 3. Bis zur 8. Lebenswoche eigentlich nur geschrien. Tagsüber schlief sie nur, wenn sie in Bewegung war (Kinderwagen, Manduca, Auto). Die restliche Zeit war Gebrüll. Abends brüllte sie dann bis zu drei Stunden das Haus zusammen, laut Kinderärztin hatte sie Koliken. Dann war plötzlich etwa vier Wochen lang "Ruhe". Zwar schlief sie tagsüber lediglich 30 min., aber sie war viel entspannter, ich konnte sie ruhig mal zehn minuten unter den Spielbogen legen, und abends war kein Gebrüll und sie schlief problemlos ein. Seit etwa drei Wochen ist aber wieder alles beim "Alten". Ununterbrochen will sie auf den Arm und vor allem brüllt sie sich abends wieder regelrecht ins Delirium. Kein Abend, an dem sie nicht etwa zwei Stunden wie am Spieß brüllt ohne Luft zu holen etc. . Und dabei dachten wir, es wäre überstanden. Sie ist nun ziemlich genau vier Monate alt und ich frage mich: Kann es sein, dass Dreimonatskoliken plötzlich wieder auftauchen? Wann ist das endlich vorbei? Mein Mann und ich können echt nicht mehr. Und noch ei e Frage, auch wenn es nicht weiterhilft, aber mich interessiert es einfach: Unsers Tochter wurde wegen Bel und Nabelschnur um den Hals zehn Tage vor errchnetem Et per geplanten Kaiserschnitt geholt, ohne dass ich eine Wehe hatte. Kann das damit zusammenhängen? Vielen Dank im Voraus.
von
maryjane82
am 30.04.2014, 21:51
Antwort auf:
Können Dreimonatskoliken nach Verschwinden wiederkehren?
Liebe maryjane,
alles kann - nichts muss.
Falls Ihre Tochter wirklich Blähungen hatte, sollte der Darm soweit ausgereift sein, dass die Blähungen nicht wieder auftauchen. Blähungen kann man ganz gut erkennen, da die KInder wirklich einen geblähten Bauch haben, die Beine gleichzeitig anziehen und dann wegstossen. Dabei machen die Kinder sich auch ganz steif.
Dass Ihre Tochter abends weint, das ist völlig normal. Die Kinder verarbeiten so Ihre Erlebnisse vom Tag (auch, wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!).
Dieses Weinen ist sehr schwer auszuhalten. Kinder dürfen weinen, nur nicht alleine! Und aller Kummer muss raus, muss erzählt werden! Was wir immer vergessen: weinen ist die Sprache Ihres Kindes. Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm.", "Ich bin müde." oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!"
Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr Kind! Und da liegt manchmal die Crux!
Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht!
Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend.
Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit.
Und ja, es gibt Vermutungen, dass Kinder, die ohne jede Vorwahnung per Sectio geboren werden, es schwerer haben im Leben anzukommen. Ihnen fehlen halt die Stresshormone einer Geburt.
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 01.05.2014