Liebe Frau Höfel, meine Tochter wird nun 16 Monate alt. Von Anfang an war sie kein Schmusekind, ich dachte mir erstmal nichts dabei, jeder Mensch ist nun mal anders. Ich habe alles versucht um ihre Liebe zu gewinnen. Ich habe bereits einen Sohn von 8 Jahren, wir waren schon immer unzertrennlich, wenn er seine Mama bei sich hatte, dann war die Welt immer in Ordnung. Es liegt also nicht daran dass ich keine Nähe zulassen könnte, ganz im Gegenteil, unsere kleine Maus ist für uns alle das größte Geschenk und wir wollen sie jeden Tag knuddeln und lieb haben, wenn wir doch nur dürften! Es ändert sich nichts, im Gegenteil, sie entfernt sich noch mehr! Manchmal kam sie ganz dezent angeschmust, vielleicht nur eine Minute, aber für mich war es wie Weihnachten. Das lässt sie nun ganz! :( Sie wollte sonst auch wenigstens mal etwas toben und war recht fröhlich, aber auch das ist vorbei! Sie schreit und weint und will los gelassen werden. Oder schlägt von vorneherein die Hand weg, oder stößt ihren Bruder fort. Auch für ihn ist es schwer, denn er liebt sie so sehr. Ist das wirklich noch "normal"? Ich kann sie zB auch nicht trösten, wie auch? Noch nie wollte sie in meinen Armen geschaukelt werden. Ich habe mittlerweile feste Rituale die sie beruhigen, auf andere wirkt das aber sicher kalt und herzlos. Sie hat zB immer noch ihre Babywippe, in der kommt sie zur Ruhe, ich lasse ihr diesen Platz, denn ich wüsste nicht was sie ohne ihn macht. Ihr Schnuffeltuch gehört auch dazu, mit dem schmust sie und schafft es einzuschlafen, ohne geht gar nichts. Bei ganz großen Schmerzen, wie zahnen, hilft fast nichts. Ich kann sie nicht trösten, meine Berührungen machen es für sie nur noch schlimmer wie es scheint :( Sie gibt mir das auch zu verstehen indem sie "nein" nickt! :( Muss ich einfach Geduld mit ihr haben? Oder muss sie eher Geduld mit mir haben? Ich dränge mich nicht auf, wie gesagt, ich lasse ihr auch ihren Raum, mit den Dingen, bei denen sie sich wohl fühlt. Aber es schmerzt mich oft sehr dass ich nicht Mama genannt werde, sie sich nicht bei mir anlehnt und ich nur da bin um sie zu füttern, was jeder der Familie kann, ich bin einfach nicht von Bedeutung. Und ich habe Angst dass wir nie eine Bindung aufbauen können. Ich weiß nicht was ich dafür noch tun kann :( Sie sieht durch mich hin durch, egal was ich mache. Wie gesagt, sie war schon immer so, auch im KH, sie war nie zufrieden zu stellen, aber ich habe schnell gelernt mit ihr umzugehen, für mich war es so, als wäre sie schon immer ein Teil unserer Familie gewesen. Die Schwestern waren alle genervt von ihr (bis auf eine), das habe ich die Zeit im KH sehr zu spüren bekommen. Alle geben mir zu verstehen dass es unnormal sei? Ist es das wirklich? Was kann ich tun? Der Arzt im KH sah es locker, war der einzige der mir Mut gemacht hat. Unser Kinderarzt ist auch einer von der ruhigen Sorte, aber leider kein richtiger Ansprechpartner. Ich will doch nur wissen ob mit meiner Maus alles in Ordnung ist. :( Ich habe alle Zeit der Welt, ich werde gerne warten bis sie mich beachtet. Aber die Sorge ist so groß, dass etwas nicht stimmt. Meine Dauerausrede bei anderen ist, dass sie müde ist. Denn natürlich gefällt es ihr meist wo anders nicht und wenn jemand ihr Händchen nehmen will, schlägt sie die Hand sofort weg und dreht sich um. Sie WILL das alles einfach nicht. Und es soll auch niemals etwas gegen ihren Willen geschehen, wir stehen hinter unserer Zaubermaus. Aber warum ist das so??? Was lief falsch? Habe ich etwas falsch gemacht? :(
von MamaAlicia am 19.01.2017, 14:55
