Frage: Gewebereste zur Blasenmole

Hallo, ist es tatsächlich möglich, das sich verbliebene Reste in der Gebärmutter von einem missed abort. in der 8.ssw zu einer Basenmole bilden können. Ich habe am 12.01. einen natürlichen Abgang gehabt und blute immer noch. Schwappartig dann mal tagsüber nichts, dann wieder ein schwapp.Ist das normal?Habe auch viel Stress. Danke! VG

von Sternenmami.2015 am 01.02.2015, 16:34



Antwort auf: Gewebereste zur Blasenmole

Liebe sternenmami, ein Windei (bzw. Windmole oder Abortivei) ist eine Fruchtanlage, die schon sehr früh in der Schwangerschaft zugrunde geht. Dabei wächst der Trophoblast (daraus werden später Plazenta und Eihäute) noch kurze Zeit. Ein Windei liegt bei sehr vielen frühen Fehlgeburten vor, und im Grunde handelt es sich dabei um eine sehr frühe Form des verhaltenen Spontanaborts (missed abortion). Beim Sono in der Frühschwangerschaft sieht man eine leere Fruchtblase ohne Dottersack und Embryo. Als Ursache kommen sowohl genetische (chromosomale) als auch viele andere Entwicklungsstörungen in Frage. Das Wiederholungsrisiko in den nachfolgenden Schwangerschaften ist gering. Eine Blasenmole wird oft als weiterentwickeltes Windei angesehen, bei dem der Trophoblast nicht zu wachsen aufhört, sondern die Chorionzotten sogar wuchern und blasig aufquellen. Sie ist sehr viel seltener (ca. einmal auf 1000 Schwangerschaften) und kann unter Umständen in ein sehr bösartiges Chorionkarzinom entarten. Die Symptome bei einer Blasenmole sind ein für das Schwangerschaftsstadium zu grosser und weicher Uterus, Unterbauchschmerzen und starke Blutungen ab 12. SSW mit Abgang von blasig-schaumiger Flüssigkeit. Im Ultraschall sieht man keinen Embryo, sondern das sogenannte Schneegestöber. Das HCG im Blut ist extrem hoch, und oft sind die frühen Schwangerschaftsbeschwerden (Übelkeit, Brustspannen etc.) sehr stark ausgeprägt. Nach der Diagnose einer Blasenmole muss die Schwangerschaft zügig beendet werden. Mit Hilfe von Medikamenten wird der Gebärmutterinhalt ausgestossen und danach die Gebärmutter vorsichtig ausgeschabt. Das Gewebe wird dann unter dem Mikroskop untersucht. Nach 2-6 Wochen wird eine erneute Ausschabung zur Kontrolle vorgenommen, um sicherzustellen, dass keine Gewebsreste verblieben sind, die möglicherweise entarten können. Nach der Ausschabung muss deshalb unbedingt auch noch längere Zeit das Schwangerschaftshormon HCG kontrolliert werden. Der -hCG-Wert sollte wöchentlich bis zum Auftreten von Normalwerten kontrolliert werden. Danach weitere -hCG Kontrollen alle 2 Wochen bis zum Ende des 3. Monats und weitere Kontrollen monatlich bis zu mindestens einem Jahr nach Molenausräumung. Bei invasiver Mole oder beim Chorionkarzinom ist darüberhinaus eine 2-monatliche -hCG Kontrolle vom 12. bis 24. Monat angezeigt und bei high-risk-Fällen anschließend weiterhin 3-monatlich. Da Sie eine Spontanabort hatten, ist nicht von einer Blasenmole auszugehen! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 01.02.2015