Frage: Frage

Hallo Fr. Höfel, 1. meine Tochter, jetzt fast 16 Wochen, schläft seit 2-3 Wochen habt schlecht. Sie wacht ständig auf und schläft nur auf mir ein. Sobald ich sie weglege ist das Geschrei groß. Ist das wieder eine Phase und sie braucht meine Nähe. 2. mein Mann schneidet ihr regelmäßig (alle 3 Tage) die Nägel mit dem Klipser.. Trotzdem sind die Nägel richtig scharf. Sie kratzt sich nicht im Gesicht, aber wenn sie uns zb berührt, hat sie richtig scharfe Nägel. Ich habe nur Angst, dass sie sich zb beim augenreiben (wenn sie müde ist) oder beim Hand in den Mund stecken, verletzt. Gibt es hier noch einen Trick ? 3. Ich möchte gerne mit Breikost beginnen, wann es geht. Wenn meine Tochter Mitte Oktober geboren ist, darf ich doch Mitte Februar beginnen oder, also mit Beginn 5. Monat? Ist es denn sehr schlecht fürs Kind (für Darm etc) wenn ich langsam ab dem 5. Monat anfange? Weil ja 6. Monat empfohlen wird. Sie wird ja trotzdem noch weitergestillt, bis sie komplett umgewöhnt ist. Danke und LG

von JEW am 02.02.2014, 06:25



Antwort auf: Frage

Liebe JEW, warum so eilig? Der beste Plan ist: abwarten bis das Kind Ihnen die Nahrung vom Teller klaut und dann in seinen Mund steckt, kaut und schluckt. Schauen Sie unter baby led weaning. Bei Speiseplänen muss man immer schauen, wer sie aufstellt und was der Sinn dahinter ist! Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird.(s.o. S.177). Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind. Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind. Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt! Für nicht gestillte Kinder kann man das nicht belegen, da es keine Studien nur Annahmen dazu gibt. ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss! Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen: "Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger. Manchen Eltern juckt es in den Fingern, etwas Gutes für Ihre Kinder zu tun! Da gibt es meterlange Regale mit Brei und Gläsern...... und drauf steht; nach (ganz klein geschrieben) dem 4. Monat (ganz groß geschrieben)...... und das soll das Kind nicht haben? Und der Kinderarzt sagt vielleicht auch, dass man ab 4. Monat anfangen kann (Dann ist er auf der sicheren Seite und hat drauf hingewiesen. Hoffentlich hat er auch gesagt, dass ansonsten die Empfehlung lautet..........)! Siehe oben! Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten , zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, sondern immer mal etwas von diesem und jemem anzubieten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Ihr Mann sollte auf eine Glasfeile umsteigen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen (Sie erleben es ja gerade!)! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 02.02.2014



Antwort auf: Frage

Wegen beikost, statt auf die Monate/Wochen zu achten, sollte Dir dein Kind den Zeitpunkt nennen. Nicht falsch verstehen, aber genau wie jedes Kind seinen individuellen zeitpunkt hat wann es krabbeln kann, laufen, sprechen, usw, hat auch jedes Kind einen Zeitpunkt wann es "Beikostreif" ist. bei dem einen Kidn ist das mit 5 Monaten, beim anderen mit 7 Monaten, bei den meisten um den 6ten herum. Wenige auch früher oder später. Und wegen weiterstillen, ich glaub Da vertust Du dich eh. Logischerweise stillt man, neben Beikost weiter. oder man stillt zur Flasche hin ab. Gerade Stillmütter sollten solange wie das Kind will eben KEINE Mahlzeiten ersetzen. Mütter die Flasche geben, können das anders handhaben. Nur, die besonderen Eigenschaften der Muttermilch können halt nur wirklich wirken, wenn eben beides paralell läuft, sprich auch zu den bikostmahlzeiten bzw nahe daran, weiterhin stillen. Ersetzen sollte man da nicht, und wird auch von vielen Stillkindern natürlicherweise so auch nicht eingefordert. Viele Stillkinder essen nur geringe Menge beikost, oft gar keinen Brei sondern lieber Fingerfood. Und erst so ab dem 1ten geburtstag kippt dann das Verhältniss meistens erst. ich denke dieses Verhalten sollte man berücksichtigen, statt die von aussen gesetzten "regeln" wie ersetze Mahlzeit A, gehe zu Mahlzeit B, auch Brechen udn Biegen durchzuboxen. Endet nämlich oft nur in Frust und Kampft. Meine persönlhe Meinung ist zudem, würden gerade Stillmütter wieder zu diesem Schritt gehen, statt sich an den Ernährungsprogrammen für "Flaschenernährung" der Babykosthersteller halten, dann könnte man mit Sicherheit wirkliche Änderungen beim Thema Allergie und Co sehen. Aber das ist wie gesagt meine persönliche Meinung. Hlt auch dadurch gemünzt, das man a) gemerkt hat, früher Beikoststart verhindert genausowenig Allergien wie verspäteter, udn b), das auchd as vermeiden bestimmter Lebensmittel keinen Einfluß hat. Den Einfluß über die genaue Stilldauer ZU !!! den Beikostmahlzeiten hat man aber IMO bsiher eher vernachlässigt. Und dran denken, dann gibt auch die "regel", Milch ist das KOMPLETTE erste Lebensjahr das wichtigste Lebensmittel Sinn. Zudem auch die Veränderungen im Immunsystem, die besondere Wirkung des Brustkrebsriskos bei den Müttern und auch "spezielle" Phasen und Zahnen die das Kind noch nach dem 6ten Monat hat. Übrigens, mein Sohenmann ist 18 Monate, und stillt, isst vom Familientisch wie es gerade paßt. Brei selbst war nicht mal 3 Monate angesagt.

Mitglied inaktiv - 02.02.2014, 14:27



Antwort auf: Frage

Zu 1: Das ist nur eine Phase...das ist nur eine Phase....usw. ... Zu 2: Dein Mann soll eine (Glas)Feile nehmen, dann sind die Nägel nicht so scharf. Ernsthafte Verletzungen kann sich das Kind mit scharfen Nägeln aber nicht zufügen. Zu 3: Wenn das Kind halbwegs sitzen kann und Dir das Essen aus der Hand reißt um es selber zu verzehren kann es Beikost bekommen. Das dürfte zu Beginn des 5. Monats eher selten der Fall sein, meist deutlich später. Was ist gemeint mit "komplett umgewöhnt"? Beikost soll die wertvolle Muttermilch ergänzen, nicht ersetzen.

von Andrea6 am 02.02.2014, 14:33



Antwort auf: Frage

Baby led weaning ist im Moment "in", genauso wie es im Moment "in" ist mit dem Brei schon mit 4 Monaten zu beginnen. Zu Baby led Weaning gibt es genauso kritische Stimmen wie dazu, dass viele Babys schon mit 4 Monaten den ersten Brei bekommen. Die Zeit wird zeigen was am Ende besser ist. In meinen Augen sollte man weder das eine noch das andere als der Weisheit letzter Schluss ansehen. Vielmehr sollte man den individuellen Weg für sein Kind (und sich) finden. Für die einen kann das ein früher Beikostbeginn sein, für die anderen ein später mit 8/9 Monaten und für wieder andere das Baby lead weaning. Du merkst selbst, wenn deine Tochter Lust auf Essen hat. Bei meinem Sohn habe ich es richtig gemerkt als ich einen Apfel aß und er den unbedingt wollte. Er hat dann genüsslich daran gelutscht. Also hab ich es auf gut Glück mit einem Brei probiert. Da wir mit der Beikost früh dran waren, habe ich nicht damit gerechnet, dass es klappt, aber er hat den Brei prima genommen. Du wirst es garantiert merken wenn deine Tochter den Brei nicht will, denn der wird dann überall landen, nur nicht im Baby.

Mitglied inaktiv - 03.02.2014, 15:08



Antwort auf: Frage

... unser Sohn, jetzt 11 Monate, fand Brei zum bsp. ganz wiederlich. Wir hatten auch nach dem 4. Monat angefangen, was für Ihn viel zu früh war. Wir haben einfach abgewartet und ein richtiger Fan von Beikost ist er erst mit ca. 9 Monaten geworden, allerdings Beikost zum selbst essen, in seinem eigenen Schälchen. Also, schon vorab, mach Dich nicht fertig, wenn es nicht gleich klappt. Nichts erzwingen, alles locker angehen und, wenn Du es möchtest, fleißig weiter stillen. Alles Gute.

von AnneB79 am 03.02.2014, 16:59