Hallo Frau Höfel,
Ich bin heute 10 Tage über dem errechneten Entbindungstermin. Meine Hebamme hat mit Bryophyllum gegeben um meine Wehen zu fördern/ regulieren. Hab unregelmäßige Wehen, die aber bisher nicht wirksam genug sind.
Nun habe ich im Internet nur lesen können, dass man das Bry. zum Hemmen von vorzeitigen Wehen einsetzt.
Was ist denn nun richtig? Nicht das ich die Geburt jetzt dadurch verzögert!
Bin mit meinen Nerven nämlich so ziemlich am Ende...
LG und danke für die Antwort
von
eluj38
am 28.07.2013, 22:36
Antwort auf:
Bryophyllum 50% zur Wehenförderung?
Liebe eluj,
"Bin mit meinen Nerven nämlich so ziemlich am Ende...", das ist der Satz, den Ihre Hebamme bei der Gabe von Bryoplyllum wahrscheinlich bei Ihnen zugrunde legt.
Bryophyllum ist eine pflanzliche, homöopathische Arznei aus der anthroposophisch orientierten Medizin. Der gängige Name dafür ist auch: Keimzumpe.
Es gibt sie in unterschiedlichen Potenzen.
Das ist diese Pflanze, deren reife Blüten, „weghüpfen“ wenn man sie an der einen Seite leicht drückt. Ich habe das als Kind immer getan. Was man sich von ihr als arzneiliche Information verspricht, ist die Fähigkeit, dieser „weggehüpften“ Keimlinge, sich dort einzunisten, wo sie gerade gelandet sind. Sie brauchen dafür überhaupt keine Hilfe, niemand muss sie einbuddeln oder pflegen. Sie nisten sich dort ein, wo sie gerade sind. Mit der Gabe von Bryophyllum soll diese spezielle Eigenschaft dieser Pflanze auf die Frucht übergehen.
In der anthroposophischen Klinik wird sie grundsätzlich bei Frühschwangeren eingesetzt (Herdecke hat dazu eine Studie gemacht). Man gibt sie im ersten Trimenon der Schwangerschaft, also bis zur vollendeten 12.Woche. Jeden Tag eine Messerspitze der Trituration (Pulver).
Aber sie hat auch noch weitere Eigenschaften.
Sie reguliert funktionelle Störungen und bringt rezidivierende (wiederkehrende) Entzündungen der Stoffwechselorgane zur Heilung. Sie bekämpft vorzeitige Wehen, in dem Falle wird sie auch in anderen Abschnitten der Schwangerschaft empfohlen.
Außerdem hilft sie vitaler Schwäche und Unruhe, wenn diese durch seelische Ausnahmezustände hervorgerufen wird. Das trifft auch auf seelisch bedingte Schlafstörungen zu.
Ihre Kraft hat drei Ansatzpunkte:
die Unterstützung der Einnistung im ersten Trimenon
Beruhigung bei vorzeitiger Wehentätigkeit
seelische Hilfe bei Angst und Panik in der SS.
Hier kann man sie ergänzend einsetzen, denn eine innere Beruhigung wird immer auch positiv auf die Wehentätigkeit einwirken.
Es unterstützt nicht nur die Einnistung, es hält auch die Psyche und eventuelle Schlafunregelmäßigkeiten prima in der Balance.
Und keine Sorge: Geburtswehen lassen sich damit nicht unterdrücken!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 29.07.2013