Hallo Frau Höfel,
meine Tochter wird die Tage 16 Wochen alt.
So langsam prasseln immer mehr Informationen auf mich ein bzgl. Beikost. Und ich muss sagen, je mehr ich mich damit beschäftige umso mehr stell ich fest, dass ich diesen vorgegebenen Breiplan nicht sonderlich schön und sinnvoll finde.
Nach einigen Recherchen bin ich auf das "Fingerfood" für Babys gestoßen. Und ich muss sagen, mir gefällt die Art von Beikost. Was halten Sie davon? Diese Art von Beikost scheint, zumindest in meinem Umfeld, keinen recht großen Anhang zu finden. Dementsprechend wenig Zuspruch bekomme ich.
Meine Tochter wird voll gestillt und das möchte ich im Moment noch so beibehalten.
Ich bin gespannt auf Ihre Meinung.
Liebe Grüße,
Linda.
von
Linda 0605
am 17.04.2017, 21:45
Antwort auf:
Brei oder Fingerfood
Liebe Linda,
warten Sie einfach ab!
Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), und zwar dann, WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird (s.o. S.177).
Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind.
Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind.
Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt!
ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss!
Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen:
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
-es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
-der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
-es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
-es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
-es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länge.
Dann können Sie gerne ein paar Löffel Brei probieren oder eben warten, bis Ihr Kind von Ihrem Teller klaut.
Und was die Leute betrifft: Sie sind die Eltern und Sie entscheiden nach Verhalten des Kindes. Bei altmodischen oder "gut" gemeinten Ratschlägen bitte freundlich lächeln und mitteilen, dass Sie schon das Richtige tun werden!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 18.04.2017
Antwort auf:
Brei oder Fingerfood
Jeder macht beim Beikoststart was er für richtig hält, ich würde beides einfach mal ausprobieren und dann sehen, was dein Kind besser annimmt.
von
Surematu
am 18.04.2017, 07:41
Antwort auf:
Brei oder Fingerfood
Ich konnte mich mit den üblichen Empfehlungen zur Beikost durch Brei auch nie wirklich anfreunden. Ich habe meine Tochter 6 Monate voll gestillt. Danach haben wir ihr Fingerfood angeboten.. zu dem Zeitpunkt hat sie uns das Essen förmlich vom Teller geguckt ;)
Die Vorteile lagen für mich immer auf der Hand: gemeinsame Mahlzeiten von Anfang an, ohne dass ihr ständig jemand nen Löffel mit Essen reichen musste ; sie hat immer alles probiert was wir auch gegessen haben (entsprechend (un)gewürzt natürlich) ; die Feinmotorik wird super geschult beim Greifen der Nahrung ; von Anfang an werden auch verschiedenste Konsistensen kennengelernt ; durch das zusätzlich Stillen ist sie trotz der winzigen Essensportionen am Anfang immernoch gut satt geworden. :)
Würde ich ein zweites Kind bekommen, wäre der Beikostweg genau der Selbe.
Das einzige was du wissen und bereit sein musst abzuwarten ist die Tatsache, dass Das stillen nach wie vor lange euer Begleiter sein wird. Wirkliche Portionen Essen die meine Tochter satt gemacht haben, hat sie etwa mit 10 1/2 Monaten gegessen. Mit 11 Monaten hab ich sie am Tag abgestillt.
Hoffe die Infos machen dir die Entscheidung etwas leichter ;)
Liebe Grüße
von
Amphibia
am 18.04.2017, 13:37
Antwort auf:
Brei oder Fingerfood
Mein Rat an Dich, mach Dir keinen Kopf. Sondern warte ab bis Dein Kind soweit ist. Und dann höre auf Dein Kind und auf deinen Bauch. Es nützt nichts wenn Du jetzt sagst, ich mache klassisch Brei nach dem was hier so üblich ist. oder Du sagst, ich will Fingerfood und keinen Brei und dann macht dein Kind nicht mit. Nicht Du entscheidest im Grunde genommen, sondern Dein Kind - so oder so. Du selbst kannst eher nur "leiten". Und egal welchen weg ihr geht, es gibt kein echtes falsch oder richtig.
Unser wollte auch nie wirklich Brei. ich wollte 6 Monate vollstillen und dann langsam anfangen. Tja, mit 5,5 Monaten hat meiner beschlossen, das dauert mir zu lange und hat sich mal eben so von meinem Teller bedient. Dann haben wir langsam angefangen. Mal hier was zum testen, mal dort. Mal als Brei, viel öfter als Fingerfood und ganz, ganz viel Muttermilch dazu. Das komplette erste Lebensjahr durch. Was wir eben nie gemacht haben in diesem ersten Jahr ist, das wir Mahlzeiten ersetzt haben,. sondern wie ich immer so schön sage, wir haben Lebensmittel eingeführt. Sprich mal gab es die Möhren als Brei und mittags, dann gab es Möhren als Fingerfood vormittags, es gab Dinkel als Brei abends, oder eben Dinkel als Dinkelsticks morgens - je nachdem was gerade passte.
Mitglied inaktiv - 18.04.2017, 21:16