Guten Abend Frau höfel,
Ich war heute bei meiner Ärztin zur Vorsorge.
Bin jetzt 31+4.
Meine püppi lag nicht im Becken sondern irgendwie schräg am hüftknochen und Beinchen nach oben. Meine Ärztin tastete trotzdem einmal und Zack drehte sie sich mit dem Kopf nach oben. Sitzt jetzt im Bauch wie Buddha...
Nun sagte sie, sie gibt ihr noch bis zur 36 ssw Zeit dann soll nochmal mit Ultraschall geschaut werden. Wenn sie dann immer noch nicht richtig liegt soll ich jede Woche zur Kontrolle und sie soll aber dann in der 38ssw geholt werden per Kaiserschnitt.
Begründung war: wenn sie sich dann doch entscheidet sich später zu drehen ist das Risiko zu groß das sich die Plazenta mit ablöst. Hab eine vorderwandplazenta...
Ist das so richtig?
Eine äußere Wendung ist ja aufgrund der Plazenta leider nicht möglich.
Hab keine Probleme (keine Blutungen oder Diabetes etc in der ss)
Meine Hebamme hat leider bis 10.8. Urlaub, hätte da sonst gefragt.
Eigentlich könnte ich mich ja noch entspannen sie hat ja noch Zeit. Aber die Vorstellung einen Kaiserschnitt zu bekommen ist der pure Horror für mich.
Vielen lieben Dank.
von
septemberkugel15
am 16.07.2015, 21:24
Antwort auf:
Beckenendlage + vorderwandplazenta = Kaiserschnitt?
Liebe septemberkugel,
ich weiss gar nicht, warum Ihre Gyn so einen Stress macht!
Die KInder drehen sich meist zwischen der 28. und 32. SSW in die Schädellage. Manchmal auch erst bis zur 35. SSW. Da ist also noch Zeit.
Etwa 5% aller Kinder werden aus BEL geboren. Bei Frühgeburten sind es etwas mehr, denn in der 20.-30. SSW befindet sich ca. jedes 3. Kind noch in BEL, in der 35. SSW noch jedes 10.
Selbst nach der 37.SSW dreht sich ein Teil der Kinder noch in eine Schädellage.
Die Ursachen sind eher Theorie:
- Die Form der Gebärmutter, des Beckeneinganges oder des kindl. Körpers kann so verändert sein, dass die Formübereinstimmung eher durch BEL als durch SL gefunden wird.
- Bei überreichlichem Raumangebot soll dem Kind die Orientierung fehlen oder einfach nur der Zwang zur Formübereinstimmung
- Raummangel soll eine spontane Drehung verhindern.
Die BEL gehört zu den Risikogeburten. Der Po ist so weich, dass er manchmal den Muttermund nicht genug aufdehnt oder das Kind legt sich in eine geburtsschwierige Lage - dann muß ein Kaiserschnitt gemacht werden.
Vor 15 Jahren hat man jeder Frau mit BEL gnadenlos den Bauch aufgeschnitten. Aus Sicherheitsgründen! Weil man Angst hatte, dass der nachfolgende Kopf steckenblieb und das Kind Schaden nahm.
Heute zeigt uns der Ultraschall, ob eine spontane Geburt möglich ist.
Und noch eins: neueste Studien zeigen, dass die Kinder den primären Kaiserschnitt nicht so gut verkraften - sie reagieren mit Anpassungsstörungen.
Ich arbeite an einer Klinik, die Beckenendlagen spontan zur Welt kommen läßt - und kann das nur befürworten.
Bei einer spontanen BEL erwartet Sie in der Klinik nur wenig anderes als bei einer Schädellage. Ab Muttermund vollständig werden Sie besonders überwacht, eine PDA ist meist usus und zur Geburt kommt der Oberarzt.
Aber im Moment ist Abwarten angesagt.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 17.07.2015
Antwort auf:
Beckenendlage + vorderwandplazenta = Kaiserschnitt?
Deine Ärztin ist wohl sehr schnittfreudig....
Also: BEL zu diesem Zeitpunkt ist gar nicht ungewöhnlich. Zum Selberdrehen ist noch ausreichend Zeit, theoretisch bis Wehenbeginn - und so lange kann man auch warten, falls wegen der BEL ein Kaiserschnitt geplant ist. Die Lage der Plazenta spielt da gar keine Rolle. Daß sie sich bei einer spontanen Drehung des Kindes ablöst habe ich noch nie gehört...
M.E. solltest Du erstmal in aller Ruhe abwarten, ev. parallel die Vertretung Deiner Hebamme kontaktieren. Sie kann Dir Übungen zeigen, die das Kind zum Drehen ermuntern.
Darüber hinaus kann es nichts schaden, schonmal Erkundigungen einzuziehen, welche Kliniken in Deiner Nähe vertraut im Umgang mit spontaner BEL-Entbindung sind. Es ist ja nicht so, daß BEL automatisch Kaiserschnitt bedeutet.
Viel Erfolg!
von
Andrea6
am 16.07.2015, 22:13