Sehr geehrte Frau Höfel, ich hoffe, sie können mir weiterhelfen. Ich lese gerade viel hier in den Foren zum Abstillen, auch bei Dr. Posth. Meine Tochter ist 10 Monate alt, wird nachts ständig gestillt und ich muss bald wieder arbeiten. Ich war entsetzt, als ich den Vorschlag einer Mutti las, das Kind anzuschreien, es würde natürlich erklärt, dass es eine sehr schlechte Idee ist, da es direkt das Urvertrauen unwiederbringlich zerstören würde. Überhaupt bezögen Kinder alles auf sich und schreien wäre immer schlecht. Jetzt habe ich Angs bekommen. Ich habe meine Kleine nie absichtlich angeschrien, 2 x ist es beim Stillen aber doch passiert, ein kurzes Aua, spinnst du ist mir entwischt, als sie zugebissen hat, ehe ich nachdenken konnte. Sie hat mich erstaunt angeschaut und ich habe sie gleich an mich gedrückt, so sehr tat es mir leid, kam aber auch nur 2 x vor. Ein paar mal fing sie an zu weinen, weil ihr Papa und ich uns rufend vom einen zum anderen Ende der Wohnung verständigt haben. Das ist ausversehen, weil wir nicht daran dachten, schon häufiger vorgekommen, auch wenn wir uns sehr bemüht haben, es nicht zu tun. Sie mag einen Abzählreim sehr, bei dem man das letzte Wort laut sagt, auch das war ein paar mal so laut, dass sie mich entsetzt ansah und losweinte, so mit 5/6 Monaten. Habe ihn dann abgeschafft. Was mich fertig macht, ist, dass ihr Vater und ich uns bis zu ihrem 8. Lebensmonate sehr viel gestritten haben und auch sehr laut. Immer vor ihr, denn wir ließen sie nie allein. Mittlerweile hat er einen 3-monatigen Klinikaufenthalt hinter sich, wegen massiver psychischer Erkrankungen, musste aber, bis ein betreuter Wohnplatz frei wurde die Wochenenden, einige weitere Tage und nach der Therapie wieder ganz bei uns wohnen. Somit hat die Maus ihre ersten 8 Mo in ständigem Geschrei verbracht. Wenn ich leise blieb, wurde er umso lauter. Oft war es so krank, was ich ertragen musste, dass ich nicht leise bleiben konnte. Die Kleine war dabei eigentlich recht gut drauf, hat mich oft wieder aufgeheitert, wenn ich weinte. Wenn Sie geweint hat, habe ich sie natürlich versucht zu trösten, nur eben doch mit ihrem Vater laut gestritten. Jetzt habe ich große Sorgen, dass wir sie in ihrer psychischen Entwicklung massiv gestört haben. Sonst habe ich versucht ihr alles zu geben, was sie braucht, trage sie noch immer ständig auf den Arm oder im Tragetuch, sie schläft mit in meinem Bett und ich kann mir nicht vorstellen, jemanden je wieder so lieben zu können wie sie. Sind solche lauten Streite wirklich so schlimm für die Babyseele? Ich bin selbst seitdem es so schlimm mit ihm wurde bei einer Therapeutin, die entlastende Gespräche mit mir führt. Leider ist dies nur alle 8 Wochen der Fall. Danke
von Cissie am 08.11.2016, 20:37
