Sehr geehrte Frau Höfel,
ich bin in der 39SSW und in der 36 SSW hat mein Gynäkologe den B-Streptokokken fest gemacht. Die Laborwerte haben gezeigt:
B-Streptokokken Mässig
Mein Arzt meinte das Krankenhaus wird entscheiden, ob eine Antibiose nötig ist.
Was glauben Sie? Ist eine Antibiose nötig?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mit besten Grüßen,
mundo
von
mundo
am 13.07.2016, 18:47
Antwort auf:
B-Streptokokken
Liebe mundo,
Streptokokken befinden sich überall - auf der Haut, im Darm usw.
Streptokokken (wenn das Immunsystem ihrer nicht mehr Herr wird!) sind an vielen Infektionskrankheiten beteiligt.
Für das Ungeborene spielen sie keine Rolle. Erst bei der Geburt wird das Kind unter Umständen mit Ihnen besiedelt. Deshalb bekommen Frauen mit bekannter Besiedelung eine Antibiose-Prophylaxe unter der Geburt.
Besonders gefürchtet ist die Neugeborenensepsis. Man unterscheidet dabei eine rasche, unmittelbar nach der Geburt auftretende Form (early onset) und eine etwas später auftretende Form (late onset). Die early-onset-Form wird vor allem im Fall des vorzeitigen Blasensprungs bei nachgewiesener Scheidenbesiedelung durch Streptokokken begünstigt. Das Neugeborene zeigt eine lebensbedrohliche Allgemeininfektion, die durch Schock, Hirnhautentzündung und Atemnotsyndrom gekennzeichnet ist. Nur eine früh einsetzende, konsequente Therapie kann die Sterblichkeit senken, die mit 20 bis 50 % angegeben wird. Bei der late-onset-Form spielt auch die Umgebung des Neugeborenen als Infektionsquelle eine Rolle.
Trotz und alledem ist eine Streptokokken-Infektion keine Indikation für einen Kaiserschnitt!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.07.2016