Hallo Frau Höfel!
Ich bin 34 Jahre alt, mein Mann und ich versuchen seit über einem Jahr schwanger zu werden.
Spermiogram ist super.
Zu meinem Hormonstatus sagte der 1. Gynäkologe er würde in Anbetracht meines dringlichen Kinderwunsches Clomifen empfehlen.
Da wir das nicht wollten waren wir bei einer anderen Gynäkologin, die meinte, Hormone seien ok. Die Gebärmutter sei Herzchenförmig, das mache es den Spermien schwerer (längerer Weg) und deshalb könne es da manchmal länger dauern.
Wir haben nächsten Monat einen Termin in einer Kinderwunschpraxis.
Trotzdem hoffe ich dass es noch so bei uns klappt...
Ich mache seit ca 6 Monaten Ovulationstests. Meine Zyklen sind absolut regelmäßig, ca 26-27 Tage lang. Mein Eisprung findet immer am 15. Zyklustag statt. Das ergibt eine 2. Zyklushälfte von 12 Tagen. Dazu ist mir aufgefallen, dass ich bereits ca. 5-6 Tage vor der Mens leichte Krämpfe bekomme.
Ich vermute, dass ich eine leichte Gelbkörperschwäche habe - weshalb mir der 1. Gynäkologe auch Clomifen verordnen wollte.
Ich nehme aktuell den 2. Monat Mönchspfeffer (mit Gynäkologin abgeklärt) und in der 2. Zyklushälfte Bryophyllum Pulver von Weleda.
Ich ernähre mich insgesamt gesund, bin jedoch trotzdem leicht übergewichtig. Ich habe jetzt angefangen wieder joggen zu gehen und Süßigkeitenkonsum einzuschränken.
Haben Sie noch einen Tipp für mich was ich tun könnte? Himbeerblättertee oder ähnliches? Vielleicht kann ich noch irgendwie meinen Eisprung und die Einnistung noch pushen, auf natürliche Art und Weise.
Vielen Dank,
Venuswurf
von
Venuswurf
am 24.11.2013, 08:54
Antwort auf:
alternative Möglichkeiten für den Kinderwunsch
Liebe Venuswurf,
Sie tun schon genug! Ich gebe Astrid Recht, jetzt ist der Spezialist dran.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 24.11.2013
Antwort auf:
alternative Möglichkeiten für den Kinderwunsch
Hallo,
bin nicht die Hebi, aber selbst Betroffene gewesen, daher möchte ich gern auch etwas dazu sagen, wenn Du magst. Also, nach meiner Erfahrung hilft die Naturheilkunde bei Kinderwunsch nicht wirklich gut. Ich habe sowohl Zyklustees, als auch die Klassische Homöopathie, Luna-Yoga und alle möglichen anderen fruchtbarkeitsfördernden Dinge probiert. Und zwar jeweils lange, geduldig und ausführlich. Ich habe auf diese Weise leider mehrere Jahre verloren.
Dann bin ich mit Clomifen im zweiten Versuch schwanger geworden. Ich muss sagen, im Nachhinein habe ich es bereut, so lange herumprobiert zu haben. Klar hat man bei Clomifen erstmal Bedenken, deshalb hatte ja auch ich jahrelang damit gezögert (ich hatte u. a. eine Gelbkörperschwäche). Es ist aber umgekehrt so, dass langes, vergebliches Probieren eine sehr große seelische Belastung darstellt. Immer wieder Enttäuschungen, Warten, Hoffnung und Entmutigung. Das ist auf Dauer nach meinem Empfinden wirklich schädlich und belastet Seele, Beziehung und Alltag. Auch senkt langes Warten jenseits der 30 (gemeinerweise) von Jahr zu Jahr die Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, da ist die Biologie sehr ungerecht.
Überlege vielleicht mal mit Deinem Mann zusammen: Clomifen macht Dir kein künstliches Kind. Es ist nicht einmal ein künstliches Hormon. Es ist ein Mittel, dass die eigene Produktion normaler Zyklushormone verstärkt und anregt. Es wird also dasjenige in ausreichender Menge vom Körper SELBST produziert, was ohne Clomifen ein bisschen zu wenig hergestellt wird. Daher hat Clomifen - wenn kein anderes Fruchtbarkeitshindernis vorliegt, gute Erfolge.
Man probiert es damit außerdem nur vier Zyklen lang. Wird man damit nicht schwanger, sollte man checken lassen, ob es mechanische Hindernisse gibt: Verschlossene oder vernarbte Eileiter, Endometriose, Myome. Dies kann per winziger OP (narbenlos, Bauchspiegelung) geklärt werden.
Natürlich ist es wunderbar und viel schöner, mit natürlichen Mitteln zum Kind zu kommen. Es ist aber irgendwann durchaus auch etwas Liebevolles sich selbst gegenüber, sich nicht immer wieder zu enttäuschen, und auch mal andere Möglichkeiten zu nutzen. Manchmal muss man ein bisschen was auf sich nehmen, um den Lebenswunsch vom Kind zu erfüllen. Es lohnt sich aber, ich würde das immer wieder tun. Die Frage, die man sich irgendwann stellen muss, ist dabei auch: Lehne ich andere Möglichkeiten ab, akzeptiere dann aber auch die Möglichkeit, dass es eventuell gar nicht klappt mit einem Kind? Oder bin ich bereit, wie ich das in anderen Lebensbereichen auch mache, die Angebote der Medizin wenigstens zum Teil und mit Augenmaß zu nutzen? Und wenn ja, bis wohin? All das kann man selbst entscheiden und Schritt für Schritt wieder neu überlegen.
LG und *daumendrück*
von
Astrid
am 24.11.2013, 11:54