Frage: Abendliche Schreistunden

Hallo! Ich habe Folgendes: Mein knapp 7 Wochen alter Sohn schreit seit knapp 2 Wochen (angefangen genau in der 5. Woche) meist zu selben Zeit (so ab 17 Uhr). Er ist gestillt, gewickelt & hat auch keine Bauchschmerzen (Füße werden nicht eingezogen oder der Körper gekrümmt). Er fängt plötzlich wie aus dem Nichts (als ob er einen Geist gesehen hat) an zu schreien. Es hilft meistens nichts, um ihn zu beruhigen, außer die Brust geben, aber auch da wird er irgendwann unruhig & nuckelt bzw. zieht nur die Brustwarze hin & her, da er ja eigentlich satt ist. Zwischendurch hört er mit dem Schreien auf, ist paar Minuten ruhig & fängt dann irgendwann erneut an. So geht es meist 1-2 Std. Man merkt, dass er müde ist, aber nicht einschlafen kann/will. Ich wiege ihn gehend durch’s Zimmer auf dem Arm, schaffe es nach vielen Minuten, dass er schläft, setze mich mit ihm hin... Nach einigen Minuten wird er wach & fordert mich mit quengeln & rumstrampeln auf, aufzustehen. Wenn ich das tue, wird er ruhig. Gleiches Spiel: Wiege ihn gehend im Arm mit passcht pssscht Geräuschen. Er schläft ein, ich setze mich hin, nach paar Minuten wird er erneut wach & alles geht wieder von vorne los. Manchmal geht diese Prozedur 2 Std., bis er irgendwann tief schläft! Ich bin mit den Nerven am Ende! Das gleiche ist auch manchmal nachts. Da fordert er ebenfalls das „Tragen“, um einzuschlafen. Er kam 9 Tage nach dem ET (Normalgeburt, jedoch recht lange & anstrengend, da Wehen zum Schluss nachließen). Seit Anfang an schläft er bei mir oder meinem Mann auf der Brust. Tagsüber trage ich ihn in der Tragehilfe, da schläft er gut. Lege ich ihn ins Bett, schläft er höchstens 15-30 Minuten... Nachts schläft er auf mir drauf, bis ich ihn irgendwann seitlich neben mich abrolle - dafür muss er aber tief schlafen, sonst „meckert“ er! Es wird auf Dauer wirklich sehr anstrengend, da ich ohne ihn nichts machen kann! Und nun auch das abendliche Schreien - wonach wir die Uhr stellen können. Tagsüber ist er dagegen friedlich. Ich muss dazu sagen, dass wir am Tag wirklich wenig machen, was ihn reizen könnte. Es läuft kein Fernseher oder Radio. Wir sind den ganzen Tag in der Wohnung. Ich arbeite am Laptop, mache bisschen Haushalt wie z.B. Bügeln oder Saugen (dabei schläft er sogar in der Trage ein, weil er das Staubsaugergeräusch mag). Was kann es sein, dass er Abends so schreit? Und wann ändern sich bei den Babys die Schlafphasen? Meistens wird er nämlich in der REM-Phase wach! Wie kann ich ihm das Schlafen im Bettchen „angewöhnen“? Oder habe ich ihn nun an das Tragen schon zu sehr gewöhnt?

von Annschie am 27.10.2017, 21:25



Antwort auf: Abendliche Schreistunden

Liebe Anschie, Kornblume und Flowermama haben ja schon von Ihren Erfahrungen berichtet. Ihr Kind verarbeitet lediglich seinen Tag (auch, wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Bleiben Sie gelassen, tragen und trösten Sie Ihr Kind. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 28.10.2017



Antwort auf: Abendliche Schreistunden

Dein Baby verarbeitet abends die Eindrücke des Tages. Auch wenn ihr nichts besonderes unternehmt, für dein Baby ist ALLES neu: die Türklingel, das Klappern des Geschirrs, das Klingeln des Telefons etc. Das alles muss dein Baby verarbeiten. Am besten du reagierst einfach ruhig und bist für dein Baby da (aber das bist du ja :)). Mit drei Monaten ist der Spuk meist vorbei! Und Tragen ist auch eine super Sache, du hast beide Hände frei und dein Baby spürt deine Nähe..

von Kornblume2016 am 28.10.2017, 12:11



Antwort auf: Abendliche Schreistunden

Diese Abendunruhe ist sehr typisch. Es ist meeega anstrengend (bin grad mit meinem 2. Kind in dieser Phase) aber es geht vorbei. Und keine Angst von wegen verwöhnen oder angewöhnen. Das ändert sich von allein wenn die Zeit reif ist. Meine erste Tochter hat auch die ersten Wochen / Monate auf mir gewohnt. Irgendwann sagte mir eine Freundin, geniess die Nähe, sie will bald nicht mehr so schlafen. Und genau so war es dann auch. Am besten machst du jetzt das was am meisten hilft und für dich am angenehmsten ist, ohne Angst zu haben, dass du das Kind nun jahrelang herumtragen/Treppenlaufen/einschlafstillen etc musst. Die Babys entwickeln sich von selbst weiter wenn man ihnen nur genug Zeit lässt. Wünsche dir viel Kraft zum durchhalten!

von Flowermama am 28.10.2017, 12:28