5-Monate altes Baby findet nicht alleine in den Schlaf zurück.

M. Sc. Martina Höfel Frage an M. Sc. Martina Höfel Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

Frage: 5-Monate altes Baby findet nicht alleine in den Schlaf zurück.

Hallo Frau Höfel, ich habe etwas Sorge, da mein Sohn nicht zur Ruhe findet und bin über Ihre Einschätzung und Ihre Tipps sehr dankbar. Vorab Verzeihung für die ausführliche Erklärung meiner Situation. Mein Sohn ist 5 Monate alt. Er ist wohl genährt, wurde bis zum 5. Monat voll gestillt und bekommt seit ein paar Wochen mittags selbstgekochten Gemüse-Kartoffel-Brei und seit ein paar Tagen abends einen Milchbrei. Dazwischen und danach stille ich weiterhin. Er ist in seinen Wachphasen ein sehr freundliches und fröhliches Baby und sehr agil. Dreht und wendet sich schon in alle Richtungen… Eine normale Nacht sieht allerdings so aus, dass ich ihn zwischen 19-20 Uhr ins Bett bringe. Er schläft dann meist ganz entspannt ein, ohne Gejammer. Das erste Zubettlegen ist also sehr entspannt. Gegen 22-23 Uhr wenn ich dann ins Bett gehe hole ich ihn schlafend vorsichtig aus seinem Bettchen und stille ihn (sonst wacht er um 0 Uhr wieder auf und hat Hunger). Er wacht dann das erste Mal zwischen 2-3 Uhr auf. Manchmal lässt er sich nicht beruhigen, so dass ich ihn dann stillen muss. Manchmal schläft er aber auch wieder ein und wird dann gegen 4-5 Uhr gestillt. Bis um 7 Uhr versuchen wir dann weiterzuschlafen, was aber echt ein Kampf ist. Das eigentliche Problem ist nicht der nächtliche Stillrhythmus, sondern dass er einfach nicht alleine in den Schlaf zurückfindet. Er fuchtelt dann wie wild mit seinen Händen in seinem Gesicht rum, schlägt sich dabei den Schnuller aus dem Mund und fängt erst an zu brabbeln/singen und irgendwann an zu weinen. Damit er nicht richtig wach wird, habe ich vor ein paar Tagen angefangen ihn zu pucken und lege ihn seitdem abends schon auf seine Decke, damit ich ihn nachts schnell und ohne ihn hochheben pucken kann. Dann schläft er auch schnell weiter, wacht aber dann ab dem ersten aufwachen um 2-3 Uhr im stündlichen Takt auf. Ab 6 Uhr muss ich ihn meist ins Bett zu mir holen, damit er bis maximal 7 Uhr weiterschläft. Das macht mich furchtbar müde, denn ich schlafe dann ab 2-3 Uhr praktisch immer nur für kurze Zeit und muss meinen Sohn ständig helfen wieder einzuschlafen. Ich merke auch, dass er müde ist. Wenn wir um 7 Uhr aufstehen, muss er um 8:30 schon wieder 30 Minuten schlafen. Tagsüber schläft er alle 1,5 Stunden für etwa 30-40 Minuten. Er verpasst also meines Erachtens immer die Tiefschlafphase und wacht vorher auf, oder? Nur im Kinderwagen bei langen Spaziergängen schafft er es mal eine Stunde oder mehr tagsüber zu schlafen. Wenn wir zu Hause sind, lege ich ihn tagsüber zum Schlafen immer in sein Bett und mache seine Spieluhr an. Rituale haben wir also reichlich, auch abends. Wenn wir unterwegs sind, dann schläft er niemals außerhalb des Kinderwagens ein oder wenn ich mich mit ihm irgendwo hinlege. Ist das so alles normal? Was kann ich tun um die Situation zu verbessern? Es kann doch nicht richtig sein, dass man ein 5 Monate altes Baby noch pucken muss, oder? Ab wann sollten Babys alleine nachts durch- und einschlafen können? Ich habe kein Problem damit 1-2 Mal nachts aufzustehen und mich um meinen Kleinen zu kümmern, aber 4-5 Mal ist doch nicht normal, oder? Ich habe viel Freude mit einem Schatz aber das Schlafverhalten macht mir echt zu schaffen. Als Neugeborener musste er zwar öfter nachts gestillt werden, hat dann aber wenigstens 2-3 Stunden am Stück ruhig geschlafen und ist meist an der Brust wieder eingeschlafen…. Danke vorab. Liebe Grüße, Franziska

Mitglied inaktiv - 09.01.2016, 08:57



Antwort auf: 5-Monate altes Baby findet nicht alleine in den Schlaf zurück.

Liebe FNT, Ihr Kind würde ja länger schlafen, aber er wird das erste Mal nach 2 -3 Stunden gestört! Lassen Sie ihn schlafen, stillen Sie ihn - und mit etwas Glück wird er danach weiterschlafen. Was noch dazu kommt: Schlaf ist abhängig von der Gehirnreife. Allerdings müssen dafür viele Rädchen ineinandergreifen, bis das funktioniert. Fachmännisch ausgedrückt: Der Tag-Nachtrhythmus oder der circadiane Rhythmus wird im Gehirn festgelegt und zwar nach der individuellen Uhr im Nucleus suprachiasmaticus. Der bedient die Zirbeldrüse und löst dort die Ausschüttung von Melatonin aus. Und dann kann man schlafen. Dieses Schlafverhalten ändert sich häufig! In diesem Alter muss ein Kind noch nicht durchschlafen. Kinder werden nachts wach - manchmal bis weit ins zweite Lebensjahr hinein! Ob Sie es jetzt Hunger (nach Nahrung oder Körperkontakt) oder Nähebedürfnis (Überprüfen, ob kind sich in Sicherheit wiegen kann- DA hat Ihr Kinderarzt Recht!) nennen, ist dabei belanglos. Wichtig ist, dass Mama – oder Papa (mit Nahrung, Geruch, Stimme) da ist und Sicherheit vermittelt. Es gibt KEINEN festen Zeitpunkt ab dem ein Baby durchschläft - auch wenn es schon so war und andere Mütter oder Bücher es immer verkaufen wollen! "Studien und die Erfahrung von unzähligen Eltern haben eindeutig gezeigt, dass das nächtliche Aufwachen, das ab etwa vier bis sechs Monaten nachts wieder vermehrt auftritt, entwicklungsbedingt ist. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben. Sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen (!), dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Bleiben Sie gelassen und sorgen Sie zügig für Beruhigung/Nahrung - umso schneller schlafen alle wieder! Lesen Sie bitte dazu das "Emotionale Bewusstsein" bei Dr. Posth hier bei RuB. Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 09.01.2016



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