Hallo,
bei uns ziehen in ca 2 Wochen zwei blinde Kater ein. Wir haben schon zwei Katzen und einen Hund. Ausserdem hatte ich vorher schon fast 21Jahre lang eine Katze.
Erfahrungen sind also da.
Nur habe ich keine Erfahrungen bei blinden Katzen. Bzw. sie sind nicht ganz blind. Nur so gut wie blind.
Die nette Dame vom Tierschutz war schon bei uns und hat sich alles angeschaut, die Treppe ist eine offene genauso wie unsere Galerie. Das sichern wir mit einem Netz ab.
Da die Dame vom Tierschutz auch keine großen Erfahrungen mit (fast) blinden Katzen gemacht hat, konnte sie mir auch nicht viele Tips geben, ausser das wir die Eingewöhnung noch langsamer machen müssten als bei einer Katze die sehen kann.
Nun hoffe ich hier hat jemand erfahrungen mit erblindeten Katzen und kann mir ein paar Tips geben wie genau ich die Eingewöhnung angehen kann.
Wir haben die möglichkeit alle zu separieren. Oben im Dachgeschoss ist ein Katzenzimmer. Dort stehen auch die Toiletten. Da würde ich die zwei erstmal 1-2 Tage lassen damit sie diesen Raum erstmal gut kennenlernen können und die Toilette schnell finden.
Die beiden anderen Katzen würden solange im 1ten und Erdgeschoss bleiben.
Danach würde ich die "alten" Katzen für 1 Tag nur noch ins Erdgeschoss lassen (wir können alle Etagen voneinander trennen) und die neuen Katzen könnten dann mal die Treppe ins 1te Geschoss erkunden, sowie Schlafzimmer und Kinderzimmer.
Zuletzt würde ich dann tauschen, die "alten" Katzen können ins 1te & Dachgeschoss und die neuen ins Erdgeschoss.
So können die "alten" die neuen schon erschnuppern und den geruch "kennenlernen" und die neuen können die Treppe, die Galerie sowie Wohnzimmer und Küche kennenlernen. Sie würden dann auch das erste mal auf unseren sehr Katzenfreundlichen Hund treffen.
Ganz zum Schluss würden wir dann wieder mit den neuen ins Katzenzimmer und die "alten" Katzen nacheinander ins Zimmer lassen. Zuerst die "Besucherfreundliche" die sich sicherlich über die zwei neuen freuen wird. Danach dann die "zickige" die wahrscheinlich direkt fauchen und brummen wird.
Das ganze würde also ca. 4-5 Tage dauern.
Da wir in der Woche beide Urlaub haben, ist es auch gut machbar für uns das ganze jederzeit zu beobachten und zu betreuen.
Bei der letzten zusammenführung war das... ja... "einfacher".
Da haben wir zwar keine Möglichkeit zum separieren gehabt, aber das war auch nicht nötig. Wir wohnten in einer Ebenerdigen Wohnung, da musste nichts groß kennen gelernt werden oder so.
Meint ihr ich kann das so machen?
Oder habt ihr eine bessere Idee?
Bei den Treppen würden wir natürlich dabei bleiben und aufpassen das sie nicht fallen. Die Treppe vom Dach zum 1ten ist nämlich sehr sehr steil. Da würde einer von uns den Katzen quasi voraus gehen um sie im Notfall auffangen zu können.
Die Treppe vom 1ten ins Erdgeschoss ist "normal", also nicht Steil. Wir sichern die Zwischenräume mit einem Netz, dennoch würden wir auch bei der Treppe direkt dabei stehen um im Notfall schnell helfen zu können.
Vielleicht mache ich daraus auch nur ein größeren Ding als es sein muss und sie kommen super mit dem ganzen klar. Aber ich habe wie gesagt keinerlei Erfahrungen mit (fast) blinden Katzen. Wir haben lediglich einen gehbehinderten Hund. Das wars dann auch schon mit Erfahrungen in so einem Bereich....
Und noch eine Frage hinterher:
Gefüttert werden die Katzen immer auf einer Kommode. Sonst futtert es der Hund auf.
Man könnte sie theoretisch auch in ihrem Zimmer füttern, aber im Sommer wird es da oben sehr sehr heiß, da wird das Futter schnell eklig und es wird nicht mehr gefressen.
Die ganze Zeit daneben stehen ist ja auch keine Lösung weil sie Feuchtfutter eigentlich immer zur Verfügung haben. Und ich kann ja schlecht 24std am Tag daneben stehen.
Jetzt muss ich aber überlegen wie ich zwei blinden Katzen zeige das sie diese Kommode hochspringen müssen um an ihr Futter zu kommen.
Platz für eine kleine Rampe ist da leider nicht. Das war nämlich zuerst mein Gedanke.
Habt ihr eine Idee wie ich ihnen das beibringe? Sie draufsetzen wird wahrscheinlich auch nicht der richtige weg sein, das müssen sie ja schon selber schaffen, schon allein wenn wir mal einen Tag abwesend sind.
Danke schonmal!
von
mausebär2011
am 30.09.2019, 17:59
Achso, falls das wichtig ist.
Sie sind wenn sie hier ankommen ca 5-6 Monate alt und sind nicht blind geboren sondern durch eine Herpes Erkrankung erblindet.
In der Pflegestelle wo sie momentan sind, gibt es auch eine Treppe, die meistern sie sehr gut. Die ist aber auch komplett geschlossen und nicht steil.
von
mausebär2011
am 30.09.2019, 18:01
Hallo,
unser alter Kater war am Ende blind. Zunächst hat er das erstaunlich gut gemanagt, er hat das Futter über den Geruch gefunden und kannte die Wohnung halt auch schon 18 Jahre lang. Nur wenn plötzlich ein Schuh oder ein Schulranzen im Weg stand, war er irritiert und ist erstmal dagegen gelaufen.
Alles in allem war er also fast der Alte, aber er ist wesentlich vorsichtiger geworden. Zum Beispiel ist er nicht mehr auf den Tisch gesprungen, auf dem immer das Futter stand. Er ist keine Treppe mehr gestiegen, nachdem er einmal heruntergefallen war. Das ist das, was mir am meisten Sorgen bereiten würde: die Treppe.
Natürlich haben die beiden den Vorteil, dass sie a) zu zweit sind und sich aneinander orientieren können und b) ansonsten noch alle ihre Sinne haben.
Bei uns ging es mit großen Schritten auf das Ende zu, als der Kater nichts mehr roch und hörte. Da war er dann völlig orientierungslos - und das war kein katzenwürdiges Leben mehr.
Gefüttert haben wir draußen, dennoch hat der Hund viel davon geklaut - hat keinem gut getan. Richtige Tipps habe ich leider nicht für Dich, man arrangiert sich halt mit der Situation und passt die Gegebenheiten so an, dass alle gut damit zurecht kommen. Ich drück Euch die Daumen, dass die zwei sich gut einleben und sich bei Euch wohlfühlen.
Lg, daide
von
daide
am 30.09.2019, 22:02
Vor der Treppe habe ich auch am meisten bammel zur Zeit. Aber die Dame vom Tierschutz war da ja ganz zuversichtlich. Aktuell leben sie ja auch mit Treppen und ausserdem hatten wir eine gute Lösung zum Sichern der Zwischenräume.
Wir werden uns dennoch sehr vorsichtig ran tasten und sie Stufe für Stufe begleiten damit wir sie im Notfall halt doch noch fix auffangen können.
Danke für deine Antwort!
von
mausebär2011
am 04.10.2019, 13:12
Hallo,
unsere zwei Katzen vertragen sich mit einer der Katzen von meinen Eltern überhaupt nicht.... eine wird gemobbt.
Kann dir nur raten den Kontakt ganz langsam und vorsichtig anzubahnen und Bedarf auch professionelle Hilfe dafür in Anspruch zu nehmen.
Füttern auf der Kommode finde och, so rein vom Gefühl her, für die blinden Katzen unpraktisch. Könntest du den Raum es Futter nur für die Katzen zugänglich machen? Katzenklappe in der Tür und Tür zu oder ein Babytürgitter im Türrahmen.
Lg
von
Cherrykiss
am 03.10.2019, 16:22
Na gut, das weiß man ja nie im voraus wie gut sich die Katzen verstehen.
Das werden wir einfach auf uns zukommen lassen müssen.
Als wir die beiden"alten" zusammen geführt haben ging das recht schnell. Nach einem Tag haben wir sie sich beschnuppern lassen.
Aber da die zwei ein Handicap haben werden wir es diesmal definitiv langsamer angehen. Zumal wir sie in diesem Haus auch gut separieren können. Die könnten theoretisch ein paar Wochen aneinander vorbei leben.
Das einzige Zimmer wo das möglich wäre, wäre das Katzenzimmer. Im Winter kein Problem. Im Sommer wird es da aber richtig heiß. Dachgeschoss eben. Das essen gammelt da schnell vor sich hin.
Sonst gibt es kein Zimmer in das die Katzen dürften, der Hund aber nicht. Aus dem Wohnzimmer ausschließen wollen wir ihn ja schließlich nicht.
Küche geht leider nicht, eine unserer Katzen pinkelt mit Vorliebe in Waschbecken. Deshalb ist die Küche und die Bäder Katzen-freie Zone.
Wir können sie natürlich theoretisch immer hoch setzen. Machen wir mit einer unserer "alten" Katzen auch. Alleine springt sie da nicht hoch. Also setzen wir sie immer drauf.
Aber bei ihr wissen wir wenigstens das sie es theoretisch kann und nur zu faul ist. Sie kann also in unserer Abwesenheit alleine zum Futter.
Das wäre bei den neuen dann vielleicht anders.
Vielleicht kann ich ja doch ein wenig umbauen und eine Art Mini Treppe dort hin bauen. Oder einen kleinen Kratzbaum daneben stellen?
Die Kommode ist ja nicht soooo hoch. Schätze mal so 50-60cm?
Ein bisschen Zeit habe ich ja noch um mir was einfallen zu lassen.
Danke dir!
von
mausebär2011
am 04.10.2019, 13:23
