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Erwachsenen Kater (von bekannten) aufnehmen

Thema: Erwachsenen Kater (von bekannten) aufnehmen

Hallo ihr lieben! Mich würden eure Erfahrungen zur Aufnahme von erwachsenen Katzen interessieren. Ich habe meinen Schwiegerelten den Kater meiner Cousine „vermittelt“. Mein Schwiegervater hat schon Erfahrung mit Katzen und wollte wieder ein Tier aufnehmen, gern ein erwachsenes. Meine Cousine hatte ihren Kater (5J) zwar gern, allerdings haben in laufe der Jahre sowohl Tochter als auch Mann eine starke Allergie entwickelt. Tierheim kam in der Situation nicht in Frage, nur Leute die man kennt. Wie vom Tierarzt empfohlen, bekam der Kater paar Tage vor der Abholung bekam Globuli zur Beruhigung. Auch wurde der Kater mit einem Tuch abgerieben und das neue zu Hause damit vor seiner Anrunft markiert. Als die Tranksportbox geöffnet wurde, traute er sich zunächst nicht raus. Doch als er austiegt, versteckte sich in der nächsten Ecke. Den Rest des Tages wurde er in Ruhe gelassen, Futter, Wasser und Katzenklo bereit gestellt. In der Nacht verkroch sich der Kater in den Keller. Das Katzenklo hat er sofort benutzt, gefressen erst ab Tag 3. Tagsüber versteckt er sich immer noch im Keller, nachts streift er durchs Haus und schaut sich um. Er ist inzwischen schon seit einer Woche dort, und ist weiterhin sehr scheu: läuft weg, sobald er jemanden sieht und versteckt sich. Frisst aber sehr gut. Nun zu meiner Frage. Wie lange kann eine solche Umgewöhnung dauern? SchwieMu wird langsam ungeduldig und findet die Situation „untragbar“ und gibt dem armen Tier noch eine Woche. Schwiegervater ist schon geduldiger, aber die Schwiegermutter hat mehr zu sagen...

von Ira86 am 25.11.2018, 09:33



Antwort auf Beitrag von Ira86

Wie soll man das beantworten? Da sind alle Tiere unterschiedlich. War der Kater denn vorher auch so scheu? Wie gern kam er denn zu seinen Menschen? Es ist doch ein gutes Zeichen, dass er frisst. Ich hätte ihm aber vielleicht gar nicht sofort das ganze Haus zur Verfügung gestellt. Ein bisschen kann man ihn auch zwingen, seine neuen Menschen kennenzulernen, wenn er zB in den Wohnräumen bleiben muss, statt sich in den Keller verkrümeln zu können. Bedrängen sollte man ihn natürlich nicht, aber so würde er besser merken, dass man ihm nichts tut. Warum hat deine Schwiegermutter so wenig Geduld? Für den Kater hat sich von jetzt auf gleich alles geändert, das stecken nicht alle schnell weg. Aber er tut ja nichts Falsches, benutzt das Klo und so. Da hat man in dieser Wartezeit doch nichts auszustehen. Fragt mal beim Tierheim, wie ihr dem Kater helfen könnt. Die kennen sich damit ja aus.

von Susanne.75 am 25.11.2018, 10:04



Antwort auf Beitrag von Ira86

Unsere Katze brauchte etwa 3 Wochen, bis sie auch tagsüber im Haus rumstromerte. Sie wuchs im Tierheim auf und war 2 Jahre alt, als sie zu uns kam. Anfangs war sie nur bei meiner Jüngsten im Zimmer unterm Bett. Sie nutzte das Klo und fraß auch, mehr war nicht. Meine Jüngste hat viel mit ihr gesprochen, ihr vorgelesen oder erzählt. Die zweite Woche las ich dem Kind abends vor, damit sich die Katze an unsere Stimmen gewöhnte. 3/4 Woche traute sich die Katze langsam runter und fand nicht mal den Hund schlimm. Kuscheln mag sie auch nach 2 Jahren hier bei uns gar nicht. Sie schmust lieber mit dem Kater. Manche Katzen brauchen länger, da können ruhig 3-6 Wochen eingeplant werden. Immerhin lebte der Kater 5 Jahre in einer Familie, er hat sein Zuhause und seine Bezugspersonen verloren. Das sollte nicht vergessen werden. Zudem müsste sein Charakter berücksichtigt werde: ist er eher zurückhaltend oder eigentlich mehr der "Draufgänger"? Kann man den Keller verschliessen, damit er tagsüber die Geräusche und Stimmen des neuen Zuhauses mitbekommt?

Mitglied inaktiv - 25.11.2018, 11:13



Antwort auf Beitrag von Ira86

Als wir unsere erste Katze zu uns holten haben wir sie die ersten drei Tage gar nicht gesehen. Sie kroch unters Sofa und kam nicht raus. An Tag 4 haben wir das Sofa abgebaut damit sie dort mal heraus kommt. Danach war sie immernoch Scheu, hat sich aber nicht wieder versteckt. Ging sogar ans Futter. Wenn es ihr dann doch mal zu viel wurde war sie allerdings gleich wieder unterm Sofa oder unterm Bett. Aber sie kam Tag für Tag immer öfter aus ihrem Versteck. Bis sie allerdings zu uns kam oder mal auf den Kratzbaum ging - also am normalen Alltag teilnahm - dauerte es 3 Monate. Sie kam damals Anfang/Mitte September zu uns und Anfang Dezember haben wir sie kastrieren lassen. Nach diesem Erlebnis hat sie sich komplett gewandelt und wurde von heut auf morgen wahnsinnig anhänglich. Bei unserer zweiten Katze war das ganz anders. Sie kam von der ersten Sekunde an direkt zu uns auf den Schoß und schnurrte munter los. Heute merkt man das bei beiden immer noch. Tiger (die erste) ist heute noch sehr nervös und verkrümelt sich schnell. Sie schiebt auch schnell Panik wenn sie uns nicht sofort findet und ruft uns dann bis wir antworten. Lea (die zweite) ist hingegen total chillig. Kommste heute nicht, kommste morgen. Hier kann ne Granate hochgehen, die pennt schnurrend weiter und wundert sich hinterher lediglich über das Chaos. Will sagen: jede Katze ist ein eigener Charakter. Nicht anders wie wir Menschen. Die einen kommen super mit neuen Situationen klar, die anderen erleben Armageddon. Letztendlich ist es aber bei allen nur eine Frage der Zeit bis sie erkennen daß sie keine Angst haben müssen. Da hilft halt wirklich nur Geduld.

von mausebär2011 am 25.11.2018, 15:12



Antwort auf Beitrag von Ira86

Unsere Miez vom Tierschutz hat 2 Wochen gebraucht , bis sie freiwillig hinter dem Schrank vorkrabbelte und immer paar Schritte durchs Haus machte. Bis dahin hatten wir jeden Abend nur mit dem Schrank geredet;-) und dann nochmal 2 Wochen bis sie freiwillig zum kuscheln auf das Sofa kam. Bisschen Geduld muss man schon haben , mit einem Tier , dessen ganze Welt gerade völlig aus den Fugen geraten ist .

von memory am 25.11.2018, 19:35



Antwort auf Beitrag von Ira86

Vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen geteilt habt! Das Haus ist offen gestaltet und die einzelnen Ebenen können nicht abgeschlossen werden, höchstens Räume. Die Ungeduld kann ich selbst überhaupt nicht nachvollziehen. Das Tier hat wirklich nichts verbrochen und verdient etwas mehr Empathie.

von Ira86 am 25.11.2018, 21:36



Antwort auf Beitrag von Ira86

Also wir hatten mal einen Kater, der sich zwar im Haus dann recht schnell eingewöhnt hat und auch nicht scheu war, allerdings war er es gewohnt, auch nach draußen zu dürfen, was in diesem Haus nicht möglich war (wegen Straße etc.) und das war schon sehr schwer, da konnte er sich nicht wirklich dran gewöhnen:( Also ich denke aber nicht, dass das unbedingt nur mit dem Alter des TIers zusammenhängt, sondern einfach auch auf den Charakter ankommt, da ist ja auch jedes Tier anders. Ich denke allerdings wenn die Schwiegermutter bereits so eine Einstellung hat, dass sie dann auch nicht unbedingt der Eingewöhnung weiterhilft... Tiere spüren sowas ja auch und Ungeduld bewirkt da meistens nichts Gutes. Vielleicht kann sie ja mal ein bisschen auf ihn zu gehen, damit er seine Scheu verliert?

von cupcakeslife am 27.11.2018, 12:06