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Geschrieben von -Jule- am 05.03.2010, 16:02 Uhr

Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Hallo, mein 8-jähriger Sohn wird in der Schule massiv gemobbt. Mittlerweile beteiligen sich schon alle Jungs und sogar schon ein paar Mädchen daran. Er wird geärgert, geschubst , gehauen und wenn er sich wehrt sind direkt viele da, die auf ihn losgehen. Gespräche mit dem Lehrer , einigen Eltern und Kindern haben keinen Erfolg gebracht. Im Gegenteil es wird immer mehr. Was gibt es für Möglichkeiten meinem Sohn zu helfen? Bleibt ihm nur der Schulwechsel? Wird es dann besser oder geht es da weiter? Hat von euch jemand ähnliches erlebt und kann über seine Erfahrung erzählen.
Danke.

 
21 Antworten:

Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von taram am 05.03.2010, 16:20 Uhr

Hier in Berlin gibt es eine Präventionsbeauftragte bei der Polizei für Schulmobbing. Ich habe alles durch, Meldung beim Jugendamt, selber Familienhilfe um Tochter zu stärken, zum Schluß aber die Schule gewechselt, jetzt ist alles wieder gut.
Ich kann dir nur raten, wenn du die Zeit hast, geh in den Pausen auf den Hof, sei in den kleinen Pausen da, hole ihn von der Schule ab und versuche das Kind weiter zu stärken. Die Präventionsbeauftragte der Polizei riet mir, jede Kleinigkeit zur Anzeige bringen, die Kids werden vorgeladen, die Eltern werden nach dem 3-5 Mal genervt sein, es gibt zwar keine Strafe, es geht aber ein Bericht zum Jugendamt. Und wie gesagt, die Eltern werden nach dem sie des öfteren bei der Polizei waren, schon dafür sorgen, dass nix mehr vorfällt. Sie müssen dafür Zeit investieren, vielleicht noch frei nehmen usw. usw.

Viel Glück Taram

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Ursachenforschung?

Antwort von Henni am 05.03.2010, 16:26 Uhr

Hallo

WARUM wird er denn gemobbt???? So lange ihr das nciht wisst (oder du es uns nciht schreibst) ist es ja schwer zu beurteilen welche Lösung es geben kann!

Welche vermutung habt ihr denn? Woran liegt es? Denn (hier mla ein triviales Beispiel) bei mir ind er Klasse wurde mal ein Schüler gemobbt und ausgegrenzt weil er einfach furchtbar stank (allerdings nach Kuhstall) ! Da hätte ein schulwechsel nichts gebracht, Gespräche und einige Änderungen im häuslichen Ablauf der familie dann aber zum Glück schon.

Also: WARUM???

LG HEnni

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Hallo?

Antwort von celmin am 05.03.2010, 16:34 Uhr

Ich finde das alles auch sehr schlimm, aber warum nimmst Du die Eltern so in die Pfllicht? Die sind ja in der Schule nicht dabei und ich denke, da sollte sich die Schule verantwortlich fühlen. Oft ist es ja so, dass es meist "nur" Mitläufer sind, die dann eben einfach mitmachen (schlimm genug!). Es gibt viele schwache Kinder, die dann mitmachen - keine Ahnung warum. Man sollte nicht immer davon ausgehen, dass sich die Eltern nicht darum kümmern.
In der Grundschule gibt es doch Möglichkeiten, den Klassenverband zu stärken. Bei meiner Großen wurden auch zwei Jungs sehr geärgert. Wir haben dann an einem Samstag einen "Spieltag - Abenteuerpädagogik" eingelegt. Die Leute dort sind echt klasse (zumindest bei uns). Sie konnten quasi nur zusammen gewinnen - und es hat oftmals Mut gebraucht. Den hatten dann gerade die Großkotzigen nicht.
Ich würde das Problem wohl mal an einem Elternabend ansprechen. Dabei aber nicht gleich loslegen und alle beschuldigen, sondern einfach schildern - so ist es - und was kann man dagegen machen.
In der Grundschule ist das wohl noch einfacher als in der Weiterführenden.

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Wenn wir nur wüssten warum?

Antwort von -Jule- am 05.03.2010, 16:48 Uhr

Wir haben keine Ahnung. es ging schon im Kindergarten los. Da haben ihn 2 Jungs ständig ausgeschlossen oder wann anderen etwas beim z.B. bauen kaputt ging war das nicht so schlimm, aber wenn es meinem passierte kriegte er direkt von den anderen Ärger. Und so zog sich das durch. Und mit diesen Jungs ist er auch eingeschult worden. Und dann zogen sich die Kreise immer größer. Er ist auch kein Einzelgängertyp. Er verabredet sich total gerne, aber viele sind ihm nicht mehr geblieben.Er ist höchstens mal der Notstopfen.

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von KaMeKai am 05.03.2010, 17:03 Uhr

Hallo,
die Schule hat dafür zu sorgen, dass das unterbleibt. Du bist in der Schule nicht dabei und die anderen Eltern auch nicht.
Brief an die Schulleitung - haben wir mal gemacht. Unser Sohn hatte es auch sehr schwer, mittlerweile hat die Schule das gut in den Griff bekommen.

Weiteres bei Interesse per PN.

LG
Kathrin

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von mma ramotswe am 05.03.2010, 17:17 Uhr

hallo

evtl. hilft es ihm wenn ihr etwas für sein selbstbewußtsein macht ???

wie wäre es mit sport usw. ???

ich denke er muß auch lernen sich zu wehren - wer das nicht kann wird immer ein opfer bleiben !!

mfg

mma

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von Sternspinne am 05.03.2010, 17:39 Uhr

Ich finde es sehr sehr schade, daß immer die Opfer gehen müssen. Vielleicht kommt dann der nächste?
Wenn es irgendwie möglich ist für dein Kind, würde ich versuchen es innerhalb der Klasse zu lösen.
Wenn der Lehrer einverstanden ist, könnte ich mir eine große Gesprächsrunde vorstellen, mit oder ohne deinen Sohn. Dann soll jeder aus der Klasse ausnahmslos seine Meinung zu dem Thema sagen.
Also "XY hat mich geärgert, deshalb habe ich..."
"YZ stinkt, deshalb will ich nicht"
Dann darüber sprechen....., Rollenspiele etc.
Versuchen immer wieder in der Klasse zum Thema zu machen, andere Lehrer ins Boot holen,einfach an die große Glocke hängen.

Es gibt oft keine wirklichen Gründe, sondern nur Anlässe, die einer Eigendynamik unterliegen. Und die "Täter" wissen häufig nicht, was sie da lostreten. Das kommt bei solchen Gesprächen dann hoffentlich auch ans Tageslicht.

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"Die Schule hat dafür zu sorgen..."

Antwort von Henriette am 05.03.2010, 18:17 Uhr

Also entschuldigt mal bitte, aber wenn ich solche Äußerungen lese, geht mir die Hutschnur hoch. Ihr könnt doch nicht allen Ernstes meinen, dass die Schule allein verantwortlich dafür ist, dass Mobbing unterbleibt, eingestellt wird. etc. Dies ist eine ganz klare Angelegenheit, bei der Schule/Eltern/ggf. Polizei zusammen arbeiten müssen.Natürlich muss Schule um Prozesse wie Konflikt-/ und Sozialtraining bemüht sein, Lehrer entwickeln mit Klassen Verträge zum Umgang miteinander, aber das kann nicht alles sein. Wie groß, mein Ihr denn, ist der Einfluss, den Schule haben kann? Nicht selten wird Mobbing über die schulischen Grenzen hinaus getragen oder entstand ursprünglich im außerschulischen Umfeld und dann sollen Lehrer die Alleinverantwortlichen sein? Wenn Eltern schon nicht bereit sind, zum Wohl des Kindes mitzuarbeiten, dann ist das eine beschämende Entwicklung, wie ich finde.

Henriette

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von seevetaler am 05.03.2010, 18:20 Uhr

Das ist nicht nur Sache der Schule. Ich würde da auch die Eltern in die Pflicht nehmen. Denn das ist auch Erziehungssache und Erziehung findet nun mal nicht in der Schule statt.

Wenn man jemanden nicht mag, ist das eine Sache. Man muss mit demjenigen auch nicht spielen, sondern kann ihm aus dem Weg gehen.
Aber das was hier beschrieben wird, geht darüber hinaus.

Daher würde ich die Anhaltspunkte von taram auch in Betracht ziehen. Denn wenn es auf "normalen" Wege nicht geht, diese Situation zu klären, dann bleibt nur dieser Weg.

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Re: "Die Schule hat dafür zu sorgen..."

Antwort von MamaMalZwei am 05.03.2010, 19:29 Uhr

Entschuldige, aber wenn ich von Lehrerseite höre "Was macht er denn?" oder "Wir sind nicht allein dafür verantwortlich!" dann rege ich mich auf!
Es gibt mittlerweile (Täter)Kinder, die der Einfachheit halber überhaupt nicht mehr erzogen werden. Deshalb sollten Lehrer sehen dass die, die zumindest noch ein Mindestmaß an Erziehung mitbringen, vor Übergriffen geschützt werden.
Dazu gehört, dass Täter in der Schule Konsequenzen zu spüren bekommen. Aber auch, dass (Opfer)Eltern den Weg zum Jugendamt oder zur Polizei nicht scheuen.
Warum kann man auf der Gesamtkonferenz nicht Maßnahmenkataloge verabschieden, die Tätern ganz klare Konsequenzen aufzeigen! Es gibt bereits Schulen, die das so handhaben.
Wir hatten bei uns bereits Kinder, die andere in beschämender Weise filmten, welche, die ihrem Opfer fast den Kiefer brachen und solche, die ein "lustiges" Happy-slapping-Video, passenderweise auf einem Friedhof, drehten. Gottseidank war Lemmi n i c h t deren Opfer.
Aber diese Knaben sind zum Teil immer noch auf unserer Schule... LG

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@celim wenn nicht die eltern in die pflichte nehemn wen dann?

Antwort von Zwillingsmama04 am 05.03.2010, 20:46 Uhr

warum erziehen eltern ihre kinder nicht so das sie wissen das man sowas nicht macht??????
warum sollen lehrer dies tun???? sie sollen den kindern was bei bringen und nicht das verhalten korrigieren, was die eltern verhuddelt haben.

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mobbing von der anderen seite...

Antwort von belugamax1 am 05.03.2010, 21:05 Uhr

...hat sich bei uns dann ganz anders aufgelöst: das mobbingopfer, dessen klagen zu hause die eltern zu tränen gerührt haben, war bei genauerer nachfrage (die infolge der massivität der anschuldigungne unungänglich war - eine reihe von "mobbern" wurde regelmäßig durch die schulleitung vorgeladen) zum großen teil mitschuldig an den dingen, die ihn geärgert hatten und über die er sich zu hause beklagt hat (zb: er sei immer wieder grundlos geschubst worden von zwei kindern. grund: er hatte zuvor immer wieder das von den beiden aufzuräumende regal in unordnugn gebracht und sich von den aufforderungen, dies zu lassen nicht beeindrucken lassen). klarer regelverstoß von beiden seiten, aber nur der gemobbte hat zu hause berichtet, während die beiden anderen das wohl als abgehakt betrachtet haben.

ich denke NICHT, dass der im eingangspostin geschilderte junge selbst schuld ist - cih weiß ja gar nicht, was passiert ist. dies meine ich eher als antwort auf obige bemerkung, dass die eltern der "mobber" da besser "erziehen" müssen und ein derartiges verhalten nicht dulden dürfen: zu derartigen szenarien müssen immer ALLE ZUSAMMEN gehört werden, sonst kommt man sicher nioe drauf, was denn eigentlich los ist und was man dagegen tun kann

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von Luna2009 am 05.03.2010, 21:06 Uhr

Hallo Jule,

habe mir nicht alle Antworten durchgelesen und deshalb hoffe ich, dass ich nicht irgendetwas doppelt schreibe.....

Mein Sohn wurde auch gemobbt. Eltern wollten das nicht hören, weil sie sich entweder sowieso nicht um ihr Kind kümmern oder sie meinten, dass ihr Kind soetwas nicht tun würde. Der Lehrer hat abwehrend reagiert, das wäre kein Mobbing sondern normale Schulhofrauferei. Der Rektor zeigte sich verständnisvoll, hat aber letztendlich auch nichts geändert. Also blieb uns nur noch, uns selbst zu helfen.

Wir sind mit unserem Sohn, der während dieser Mobbing-Geschichte Tics ausgebildet hat, zum Kinderpsychologen. Dort wurde er sehr gestärkt und ihm aufgezeigt, wie er in Mobbing-Situationen handeln sollte. Zeitgleich hat mein Sohn mit Jujutsu angefangen. Diese Kombination hat bewirkt, dass er sich gewehrt hat und somit mehr Selbstbewußtsein ausgestrahlt hat.

Habe mal gelesen, dass ein Schulwechsel erst ganz am Ende in Betracht gezogen werden sollte. Das gemobbte Kind fühlt sich dann auch noch schuldig oder dafür verantwortlich, dass es nicht im vertrauten Kreis bleiben durfte. Dazu kommt, wer vielleicht ein Typ dafür ist, gemobbt zu werden, hat vielleicht auch in der neuen Schule Pech. Also versucht ebenfalls an euch bzw. eurem Sohn zu arbeiten.

Ich drück euch die Daumen, dass das schnell vorbei ist!

LG
Luna2009

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von sisyphos am 05.03.2010, 22:49 Uhr

also wenn ich irgennwo hören würde, das mein sohn andere kinder gezielt ärgert oder quällt, da würde er mit sicherheit ein problem mit mir bekommen.

kennst du die eltern von den jungs? frag sie doch mal was sie denken bzw. wissen warum dein jungen von ihren kindern geärgert wird?

lg

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Nicht die Erziehung alleine bestimmt, .....

Antwort von +emfut+ am 06.03.2010, 9:04 Uhr

..... ob aus einem Kind ein "Mobber" oder ein "Gemobbter" wird. Und ich fürchte, alle die hier, die nach "falsch erzogen" schreien, sind genau die, die mit einem "Mein Kind macht sowas nicht!" reagieren würden, wenn ihr Kind des Mobbings bezichtigt werden würde.

Fumi wurde kürzlich Opfer von Cyber-Mobbing. Ich kenne die Jungs, die das gemacht haben - das sind eigentlich total "normale" Jungs.
Ich habe meine Kinder anders erzogen, aber die Jungs sind auch nicht total falsch erzogen oder so.

Okay, Cyber-Mobbing ist noch ein Stück anders als RL-Mobbing, weil man dem Gemobbten nicht in die Augen schauen muß - da ist die Hemmschwelle sicher tiefer. Aber grundsätzlich ist die Grundlage doch ähnlich.

Ob jemand mobbt oder gemobbt wird, hängt viel von der Persönlichkeit ab, vom Standing in der Klasse, der Gruppenstruktur und -dynamik - und eben auch davon, ob die ANWESENDEN (!!!!) Erwachsenen (und das sind nun mal die Lehrer in der Schule) darauf achten, wie die Schüler der Klasse miteinander umgehen.

Natürlich ist die Schule nicht alleine verantwortlich dafür Mobbing zu unterbinden - aber hauptverantwortlich ist sie schon. Mobbing ist kein "Einzelproblem", sondern ein "Strukturproblem". Und Mobbing wächst langsam. Als Eltern kann man doch gar nicht frühzeitig erkennen, wenn das was Gefährliches entsteht - als Lehrer aber schon.

Als Mutter eines Mobbing-Opfers würde ich mich zuallererst an die Schule wenden und dort notfalls jeden Tag auf der Matte stehen. Und ich würde frühzeitig die Polizei einschalten - zumindest dann, wenn strafbewehrtes Verhalten (körperliche Gewalt, Beleidigungen) gezeigt wird.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: mobbing von der anderen seite...

Antwort von MamaMalZwei am 06.03.2010, 10:40 Uhr

Klar, auch solche Fälle kann es geben. Manchmal ist es so, dass die Reaktion des einen Kindes eine Überreaktion des anderen Kindes hervorruft. Aber dann wäre es gut, wenn die Lehrerin eben nachforscht, was genau gewesen ist.
Dabei sollte sie auch vom gesunden Menschenverstand ausgehen: Lemmi neigte z.B. dazu, auf Ärgereien überzureagieren. Gut in Erinnerung ist mir der Anruf einer Mutter, nachdem er einmal auf ein Gespensterbild den Grabstein eines seiner Mobber gemalt hatte, der daraufhin in Tränen aufgelöst nach Hause ging. Da hat aber auch der Lehrer eingegriffen, ich ebenfalls.
Lemmi ließ sich von anderen wunderbar auf die Palme bringen, das wussten die anderen kids ganz genau. Zum Glück konnten wir gegensteuern, aber das hat seine Zeit gedauert.
Lehrer sollten nach Möglichkeit ihre Schüler genau kennen und auch wissen, wie das Freundschaftsverhältnis in ihrer Klasse ist. Lemmis Klassenlehrer hat das erst nach zwei Jahren durchschaut. Wenn er in der Zwischenzeit mal ein paar Nachmittagsunternehmungen mit seinen Schülern gemacht hätte, wäre ihm das nicht so lange entgangen. LG

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@emfut

Antwort von Henriette am 06.03.2010, 10:43 Uhr

Ich gebe dir in vielen Punkten recht: Mobbing ist ein strukturelles Problem, das nicht ausschließlich mit der Erziehung, der Bildungs- oder Gesellschaftsschickt zusammenhängt, aus der ein Kind stammt. Ich habe als KL die Verantwortung, mit meinen Schülern Regeln füpr ein faires Miteinander zu erarbeite und mir liegt daran, dass diese eingehalten werden und muss s zum Thema machen, wenn es Vorfälle gibt (Klassenrat, Sozialtraining etc.) Mein ABER als Lehrerin bezieht sich aber vor allem darauf, dass ich als Klassenlehrerin meine Schüler derzeit vier Stunden in der Woche sehe, im anderen Halbjahr sechs Stunden. Bei 1600 Schülern an einer Schule ist es nicht leicht, alles mitzubekommen, denn ein Großteil der Mobbingaktivitäten wird ja nun nicht öffentlich im Unterricht ausgetragen, sondern geschieht subtil - im Bus, auf dem Schulhof, auf dem Flur, im Vorbeigehen. Da schaffe ich es nicht, immer und überall den Überblick zu wahren, denn neben den potenziellen Mobbern und Gemobbten habe ich unter Umständen noch mehrere andere Kinder, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.

Als Mutter würde ich genauso verfahren, wie du es beschreibst und ermuntere auch Eltern immer wieder, sich genau so zu verhalten. Ich erwarte dann aber auch ein Miteinanderarbeiten, denn Schule allein kann das Problem nicht lösen.

Henriette

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von Luni2701 am 06.03.2010, 10:53 Uhr

Ganz ehrlich? Bei uns blieb nur der Schulwechsel. Es war furchtbar. Ich musste meinen jeden Tag in der Schule abholen weil er Bauchschmerzen und Kopfschmerzen hatte. Zu Huase wars wie weg geblasen. Der Schulwechesl war hier zwar etwas schwierig durchzusetzen aber es hat geklappt. Seit Mittwoch geht er auf die neue Schule, ist sofort super aufgenommen wurden, kommt super klar und sagt seit über einem Jahr endlich wieder das ihm die Schule Spaß macht. Er ist übrigens auch 8 und in der 2. Klasse

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Henriette, wir befinden uns im Grundschulforum

Antwort von +emfut+ am 06.03.2010, 11:00 Uhr

In einer weiterführenden Schule (ich nehme an, Du unterrichtest nicht in der Grundschule - sonst fände ich 4 Wochenstunden für eine Klassleitung definitiv merkwürdig) liegt die Verantwortung für das "Geschehen" bzw. die Verbalisierung desselben gegenüber den Lehrern und den Eltern zunehmend bei den Schülern selber.

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Die Kräfte füttern und lenken lernen

Antwort von Franz Josef Neffe am 06.03.2010, 13:46 Uhr

Es gibt nicht "keinen Erfolg". Die Maßnahme führt immer zu einer Verbesserung oder zu einer Verschlechterung. Du siehst ganz recht, dass es immer mehr wird. Was sind mögliche Gründe dafür?
Damit Dein Sohn gemobbt werden kann , müssen erst einmal alle Beteiligten mit ihren eigenen Kräften verkehrt umgehen. Das heißt, sie verstehen die Kräfte nicht. Das wiederum bedeutet, Du kannst Dir sparen, mit ihrem beschränkten, eitlen, großteils fehlinformierten bewussten Verstand zu verhandeln; die entscheidenden Kräfte, mit denen scheints Lehrer wie Mitschüler nicht umgehen können, liegen IM UNBEWUSSTEN.
Genau hier liegt Euer Vorteil: Ihr könnt lernen, mit den Talenten der anderen Beteiligten BESSER umzugehen als sie. "Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir." sagt es der Ich-kann-Schule-Satz 2008.
Vor etwa 10 Jahren hab ich mit einem 7jährigen Mädchen gelernt, worum es geht. Täglich wurde es von der Lehrerin vor der Klasse blamiert und wollte schon nicht mehr leben. Das Iind hat seine Lehrerin in wenigen Tagen "umgedreht". Es schickte ihr einfach IM GEISTE alles was notwendig war, um GUT zu werden. Das ist alles. Die guten Talente der Frau kriegten endlich genug zu essen und wurden SATT. Satt ist jeder Mensch ein anderer Mensch. Ich habe das Experiment immer wieder wiederholt. Es klappt immer. So wünsche ich auch Euch guten Erfolg.
Franz Josef Neffe

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Re: Wie helfe ich meinem Sohn? Er wird massiv gemobbt.

Antwort von Yvonne832 am 23.08.2013, 9:41 Uhr

Das einfachste ist, du oder jemand, der von dir beauftrag wird, setzt sich in den Unterricht mit rein. Das wird Schule nicht wollen, Aber du kannst dich auf die Beistandspflicht berufen. Bürgerliches Gesetzbuch §1618a.
Kann sein, dass die Schule sagt, dass das in der Schule nicht gilt. Dem kannst du aber erwiedern, dass es von der Politik so gewollt ist. Das ergibt sich aus der Handhabung von Eingliederungshilfe für Kinder mit Behinderung, die einen Integrationshelfer brauchen. Der Integrationshelfer wird vom Sozialamt bezahlt, aber nur, wenn der Integrationshelfer kein Angehöriger ist. Sobald die Integartionshilfe von einem Angehörigen gemacht werden soll, zahlt das Sozialamt nichts. Das wird mit der Beistandspflicht begründet. Angehörige sind nach deren Meinung in der Pflicht, solche Hilfen kostenlos zu leisten. Das ist eine Vorgabe vom Ministerium für Arbeit und Soziales.
http://www.mz-web.de/weissenfels/streit-mit-sozialagentur-aemter-kontra-oma,20641108,22770070.html

Also ist der Schulbesuch eine Beistandspflicht. Eine Pflicht ist auch ein Recht.

Also das Recht wahrgenommen und mit reingesetzt in den Unterricht und die Sache mal über Tage, Wochen, Monate einfach beobachten. Man muss sich ja nicht in andere Dinge einmischen. Einfach Beobachten wird schon ausreichen.

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