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Geschrieben von BB0208 am 30.01.2019, 22:23 Uhr

Sportbefreiung

Unser Sohn hat eine angeborene Erkrankung, bei dem er jegliche körperliche Belastung vermeiden muss. Er hatte zu Beginn der Grundschulzeit eine teilweise Sportbefreiung. Er durfte mitmachen, sich aber jederzeit setzen, wenn es ihm zu viel wird und benotet wurde er nicht. Nun haben sich seine Werte verschlechtert und er bekam eine komplette Sportbefreiung. Er soll sich nicht anstrengen und keinerlei Leistungsdruck haben.

Nun bekam ich Post der Schule. Sie wollen, dass er in den Hofpausen im Klassenraum bleibt, weil der Direktor diese Verantwortung der Pausenaufsicht (mindestens 3 Lehrer pro Pause) nicht "aufbürden" möchte.

Was sagt Ihr dazu?

Ich befinde mich in einem Zustand zwischen Verständnis und stinksauer.

 
17 Antworten:

Re: Sportbefreiung

Antwort von kati1976 am 30.01.2019, 22:45 Uhr

Ich kann es verstehen. Er soll und darf sich nicht anstrengen. Alle anderen toben und SEIN Sohn müsste zusehen. Ich vermute mal die Schule hat einfach Sorge das er dann mitmachen würde.

Die Schule will einfach kein Risiko eingehen.

Selbst 3 Lehrer können nicht alle Kinder im Auge haben.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von niccolleen am 30.01.2019, 22:51 Uhr

Haeh, und da darf er komplett beunaufsichtigt bleiben, oder muss eine extra 1:1 Betreuung fuer ihn in der Klasse stattfinden?

lg
niki

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Re: Sportbefreiung

Antwort von Luna Sophie am 30.01.2019, 22:56 Uhr

Ist in der Klasse meines Sohnes auch so.
Das betreffende Kind darf sich 1-2 andere Kinder aussuchen, die mit im Klassenraum bleiben. Meist bleibt sogar ein Lehrer dabei, der dann etwas vorbereitet oder korrigiert.

Zu meiner Schulzeit war es auch so, ein Kind blieb zusätzlich im Klassenraum, allerdings vom Lehrer bestimmt und auch ohne Lehreraufsicht.

Sicher ist es nicht schön und frische Luft, draußen sein auch wichtig. Die Schule will und muss sich absichern. Sollte deinem Sohn auf dem Schulhof etwas passieren, weil er für einen Augenblick vergisst, dass er sich schonen muss.

Ich wünsche deinem Sohn, dass die Werte wieder besser werden und er wieder raus darf.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von cube am 31.01.2019, 8:27 Uhr

Ich kann euch verstehen - aber auch die Schule. Ihr möchtet natürlich, dass euer Kind normal behandelt wird bzw. wegen seiner Erkrankung nicht ausgegrenzt. Der ewige Streitpunkt der Inklusion. Wie weit kann ein Kind mit Einschränkungen wirklich wie alle anderen Kinder behandelt werden? Ist das überhaupt möglich? Das gleiche Problem haben Eltern mit Kindern die unter Diabetes, Milchallergie, Autismus etc leiden. Einerseits muss diese Erkrankung/Einschränkung berücksichtigt werden - andererseits soll sie möglichst nicht Anlass zu irgendwelchen Dingen sein, die andere Kinder nicht machen müssen/betreffen.
Das Problem der Schule schreibst du eigentlich schon selbst: "Da sind doch 3 Lehrer auf dem Hof - warum geht das nicht?" Genau: Und wenn etwas passiert wirst du vermutlich genau so argumentieren: "Da waren doch 3 Lehrer auf dem Hof - warum hat das keiner gesehen?". Das hat die Schule im Kopf - sie werden letztendlich verantwortlich gemacht, wenn es doch nicht klappt. Das Attest besagt nun mal "keinerlei Anstrengung". In dem Moment, wo euer Kind sich dazu hinreißen lässt, doch mit zu rennen, ist es ja schon zu spät. Bis der Lehrer ihn gestoppt hat, ist er schon gerannt. Die Alternative könnte ja nur sein, ein Lehrer wird nur für ihn abgestellt und begleitet ihn die ganze Pause über. Oder aber, ihr befreit die Schule von der Pflicht, das Attest zu berücksichtigen.
Es kommt aber auch noch etwas ganz anderes hinzu: euer Kind hat diese Einschränkung. Diese wird ihn vermutlich mal mehr, mal weniger stark beinträchtigen oder von Dingen abhalten, die andere Kinder tun dürfen. Er muss ja auch damit leben lernen. So hart sich das anhört - er (ihr) wird einen Weg finden müssen, zu akzeptieren, dass es eine Einschränkung ist die nicht immer von der Umwelt so gehandelt werden kann, dass er sie nicht spürt.
Ich würde mit der Schule darüber sprechen, was sie im Kopf hat, wie das genau ablaufen soll. Ich glaube nicht, dass die Schule ihn ausgrenzen will oder keine Lust hat, sich zu bemühen - aber sie kann auf Grund des Attestes eben nicht anders handeln, ohne sich selbst im Zweifelsfall zum "Schuldigen" zu machen.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von lilly1211 am 31.01.2019, 10:34 Uhr

Frag doch mal nach wer genau dann im Klassenraum sicherstellt dass er sich nicht anstrengt? Vielleicht fällt ihnen dann auf dass das absoluter Unfug ist.

Weiß er denn was er nicht darf und hält er sich dran? Er wird ja in seiner Freizeit auch nicht nur alleine im Zimmer sitzen und sich auch mit Freunden treffen oder?

Ich finde es absolut unmöglich das Kind so auszuschließen und ihn noch mehr in eine Sonderrolle zu drängen, außerdem braucht er wohl auch mal frische Luft.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von HSVMarie am 31.01.2019, 11:55 Uhr

Bevor du dich aufregst, frag nochmal genau nach, wie das ablaufen soll. Wirklich unbeaufsichtigt alleine im Klassenraum oder doch betreut? Vielleicht kann man eine gemeinsame Lösung finden, mit der beide Seiten zufrieden sind.

Bei uns gibt es eine „Pauseninsel“, da sind dann die Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht raus dürfen, in einem Raum betreut. Die spielen da dann ruhigere Spiele. Dürfen sich 1-2 Kinder aus ihrer Klasse aussuchen, die sie mitnehmen möchten.

Die Schule sichert sich halt ab. Was wenn dein Kind draußen tobt und was passiert? Aber es die Pausenaufsicht nicht rechtzeitig sieht. Je nach Größe der Schule, kennen nicht alle Lehrer jedes Kind und wissen dann nicht was genau los ist.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von BB0208 am 31.01.2019, 12:29 Uhr

Vielen Dank für die verschiedenen Meinungen.
Es ist eine kleine Schule, jeder Lehrer kennt jedes Kind.
Die Schule wirbt mit dem Slogan :
"Es liegt nicht an den Kindern,den Normen der Schule zu entsprechen,es ist Aufgabe der Schule,der Verschiedenheit der Kinder Rechnung zu tragen."

Unser Sohn ist fast 9 Jahre, es ist eine angeborene Erkrankung, welche ihm seine Möglichkeiten der Belastbarkeit deutlich zeigt.
Zu Hause ist er auch nicht dauerhaft bewacht, in Schwimmbädern bremsen wir etwas, Indoorspielplätze meiden wir gerade.

Ich vermisse Kreativität, dieses Problem zu lösen, ein Hofpausenverbot ist die einfachste Lösung, macht ihn aber "mal wieder" zum Sonderling.
Ich finde nicht, dass man eine Hofpause (20 min) mit einem Sportunterricht vergleichen kann, in dem es um Leistung geht, bei dem man auch vom Lehrer zum Teil angespornt wird.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von cube am 31.01.2019, 12:54 Uhr

Das Problem ist das Attest, das jede körperliche Anstrengung untersagt (im Gegensatz zum vorherigen Attest und auf Basis der sich verschlechternden Werte) bzw. als gefährlich einstuft. Da ist Kreativität schwierig, denn die Schule hat für so etwas Vorgaben, an die sie sich halten muss. Hast du denn einen kreativen Vorschlag, den du der Schule machen könntest? Wenn ja, sprich mit ihnen darüber. Die Schule ist ja kein Alleswisser und steht vielleicht selbst zum ersten Mal vor genau diesem Problem.

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Re: Attest ändern?

Antwort von cube am 31.01.2019, 13:27 Uhr

Gäbe es denn die Möglichkeit, das Attest entsprechend ändern zu lassen? Explizit nur auf den Sportunterricht bezogen inkl. Erwähnung, dass eine normale Alltagsbelastung wie Pausenhof ok sei?
Es ist eben tatsächlich so, dass Schulen und auch Kita etc an Vorschriften gebunden sind, wenn Atteste vorgelegt werden. Wenn ein Kind im Kiga zB eine schwere Milchallergie hat und das Attest besagt, dass sogar der Hautkontakt potentiell tödlich sein könnte - weiß auch jeder, das dieser Fall seeehr unwahrscheinlich ist. Aber das Attest ist nun mal da und der Kiga muss dann - entgegen aller Wahrscheinlich- oder Unwahrscheinlichkeit - eben entsprechend handeln und kann das Kind möglicherweise nicht mehr betreuen. Weil ja evt. ein anderes Kind ihm die Milch aus versehen über den Arm schütten könnte. Und umgekehrt können sie nicht allen Milch verbieten, damit ein Kind damit auf keinen Fall in Berührung kommen kann. Das ist natürlich blöd - aber der KiGa in dem Fall kann auch kaum anders handeln. Ich denke, in einer ähnlichen Situation sieht sich die Schule.
Vielleicht geht es ja über eine genaueres Attest oder aber du hast selber Ideen, wie man es anders machen könnte und kannst die doch mit der Schule besprechen.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von imwesten am 31.01.2019, 13:31 Uhr

Hier würde der Jungen in die betreute Pause kommen. Die ist eigentlich für die "Problemkinder" (also die Schläger, Beißer etc.). Aber die Kinder, die ein körperliches Problem haben, müssen da auch hin - also alle mit Gips, Attesten usw. Kinder mit Allergien (Bienen o.ä.) haben hier auch von Anfang März bis Ende Oktober Hofverbot (und zwar auch nachmittags in der Schulbetreuung).

Wie soll die Schule denn sonst reagieren. Am Ende tobt Dein Kind zuviel rum und liegt plötzlich als medizinischer Notfall auf dem Boden. Das Risiko geht keine Schule ein - und dann wäre die Aufregung erste recht groß.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von Anna3Mama am 31.01.2019, 15:34 Uhr

Klingt nach einer großen Schule, wo es immer einige betroffene Kinder gibt und man so etwas quasi professionell anbieten kann.

In unserer Mini-Schule gibt es so etwas nicht. Da wäre das Kind dann definitiv ausgegrenzt.
Alleine im Zimmer sitzen geht ja auch nicht, müssten also mindestens Klassenkameraden dazu. Wenn sich hier eine nette Gruppe findet, wäre es ja noch i.O., ich bezweifle aber, dass es ein Kind gibt, das freiwillig auf die große Pause verzichtet. Also wäre es eine Anweisung des Lehrers... auch blöd.

Wenn wie sie schreibt, drei Lehrer in der Pausenaufsicht sind, würde ich versuchen, hier nochmal zu verhandeln. Ggf mit Unterschrift, dass die Lehrer aus der Verantwortung draussen sind.

Ausser es ist wirklich medizinisch sinnvoll, dass er gar nicht erst raus geht zu den tobenden Kindern, aber so klingt es nicht.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von BB0208 am 31.01.2019, 15:51 Uhr

Ja, genau. Freiwillig bleibt niemand drin, es wird oft als Strafe eingesetzt.

Ich werde mit den Ärzten sprechen und dann mit der Schule...

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Re: Sportbefreiung

Antwort von Dream2014 am 31.01.2019, 16:56 Uhr

Wenn dein Kind Freunde hat, dann wird es auch Kinder geben die Freiwillig in der Klasse bleiben.
War bei uns früher auch schon so. Wir hatten ein Kind mit Glasknochen in der Klasse, das dürfte auch nicht raus, da die Gefahr eines Sturzes etc. zu hoch war.

Es besteht durch das Attest eine Akute Gefahr und auf die wurde reagiert. Das sowas nicht immer im Sinne der Eltern ist, ist verständlich, aber ich als Lehrer würde mir auch nicht die Verantwortung aufhalsen falls doch was passiert.

Das ist natürlich auch der heutigen Zeit geschuldet, wo sich Eltern über alles beschweren und Notfalls über einen Anwalt gehen.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von Susanne.75 am 31.01.2019, 17:55 Uhr

Was passiert denn bei Anstrengung? Wenn das akut gefährlich ist, kann ich die Schule schon verstehen. Wenn es nur zB zu Abgeschlagenheit führen würde, dürften die es riskieren, denke ich.

Wie wäre es, wenn dein Sohn sich nur direkt bei einem Lehrer auf dem Hof aufhalten darf? Dann bekommt er wenigstens frische Luft. Er muss im dichten Umkreis bleiben und auch selbst drauf achten. Einen Versuch wäre das doch wert. Gerade wenn jeder jeden kennt, sollte das möglich sein.

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Re: Sportbefreiung

Antwort von monstermaja am 01.02.2019, 8:07 Uhr

Ich kann zwar verstehen, dass du enttäuscht bist und denke auch es ist eine Ausgrenzung.
Aber ich würde als Lehrerin auch nicht die Verantwortung übernehmen wollen.
Und wer meint, da wird man doch mit 3 Lehrern für 20 Minuten mal drauf achten können, der kennt den Alltag nicht!
Da passiert es:
- man kommt 5 Minuten zu spät auf den Hof, weil man ein Pflaster kleben musste, ein Kind anrufen musste, eine Arbeit länger gedauert hat,.....
- man dein Kind nicht im Auge hatte, weil sich 2 gestritten haben, ein Anderes Kind verletzt ist, .....
- man auch noch auf Kinder x y und z achten musste wegen Autismus, Diabetes, Allergie,...

Jeder ist sicher bemüht, aber wenn eben doch etwas passiert....

Wenn es absehbar nicht besser wird gibt es aufgrund der Erkrankung die Möglichkeit eine Schulassistenz zu bekommen?
Die könnte dann auf dem Hof dein Kind beaufsichtigen. Das geht auch aus der Entfernung, muss dein Kind dabei ja nicht an der Hand halten
Alles Gute

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Re: Sportbefreiung

Antwort von MrsC am 01.02.2019, 9:38 Uhr

Hallo,

das ist doch lächerlich, er kann doch in die Pause gehen wie alle andern Kinder auch! Er weiß doch selbst, dass er sich nicht anstrengen darf, aber rumgehen oder sich eh wo hinsetzen und die Pause an der frischen Luft verbringen, das muss die Schule ermöglichen!

Lg

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Re: Sportbefreiung

Antwort von stella_die_erste am 26.02.2019, 17:24 Uhr

Das macht die Schule gaaanz toll.. durch solche Maßnahmen wird der Grundstein für Mobbing und Ausgrenzung gelegt.

Lass es dir nicht gefallen.

Da dein Sohn ja auch im Sportunterricht aufhörte, wenn es ihm zu viel würde, schließe ich daraus, dass er vernünftig genug ist, eben nicht zu toben.
Sicherlich ist ihm sein Leben das wert.

Ich würde keinesfalls dulden, dass mein Kind die Pause separiert von seinen Freunden verbringen muss aus Gründen der Korinthenkackerei.
Nichts anderes ist das nämlich. Und würde in anderen Ländern mit anderen Schulsystem NIEMALS so praktiziert.

Das Kind wird unnötig stigmatisiert. Bullshit ist das.

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