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Geschrieben von Mony am 31.01.2008, 12:36 Uhr

Fehleder Ergeiz....der Mama

Hallo ihr Lieben,

wenn ich hier manchmal die Postings lese, bekomme ich ein richtig schlechtes Gewissen. Ich glaube, nicht meine Kinder haben Schulprobleme, sondern ich...
Ich habe mich noch nie aufgeregt, wenn eines meiner Kinder ein Arbeitsblatt in der Schule nicht fertig bekommen haben. Ich kontrolliere nicht ständig alle Hefte und frage wann die nächste Arbeit ansteht. Wenn meine Kinder mir versichern, sie hätten genug gelernt für eine Arbeit, dann glaube ich das und überprüfe nicht noch mal alles. Ich radiere auch keine unsauber geschriebenen Wörter wieder weg, oder lasse alles noch mal schreiben. Ich lasse sie nicht nach der Uhr arbeiten oder bestrafe sie für irgendwelche Versäumnisse in der Schule...
Mein Sohn ist in der 7. Klasse - und ich habe mich gestern sehr gefreut, dass er eine 4 in Mathe geschrieben hat.
Meine Tochter ist in der zweiten Klasse und hat noch keine Noten.
Sie sind beide keine Überflieger, was ihre Leistungen angeht, aber sie liegen im Durchschnitt und kommen gut mit.

Wenn ich aber immer mit anderen spreche, die jeden nachmittag mit den Kindern büffeln, sodass die Kinder kaum noch Zeit für andere Dinge haben, die um jeden Preis der Welt wollen, dass das KInd zum Gymnasium geht...dann bekomm ich echt meinen Kindern gegenüber ein schlechtes Gewisse, weil mir das so "unwichtig" ist.

Nicht das ihr mich falsch versteht. Ich hab schon im Blick, was sie gerade machen, und ob sie die Materie verstehen - aber ich verdonner sie nicht zu zusätzlichen Aufgaben, weil irgendwas noch nicht sitzt.
Ich bestehe schon darauf, dass die Hausaufgaben vollständig erledigt werden, aber ich kontrollier es nicht vom ersten bis zum letzten Wort nach und lass sie es nochmal machen wenn es mir nicht gefällt.

Was meint ihr, mache ich es mir zu leicht?
Müssen die Kinder da mehr "gedrillt" werden?
Ich hätte das als Schülerin nicht gewollt - und würde meinen Kindern das nur ungern antun!

 
38 Antworten:

Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von Aprilbaby am 31.01.2008, 12:51 Uhr

Hallo,

mein Sohn geht in die 2. Klasse und grundsätzlich möchte ich ihn zur Selbständigkeit erziehen. Dazu gehört auch, dass er alleine seine Hausaufgaben macht.

Allerdings legt er mir seit dem 1. Tag bis heute seine Hausaufgaben vor und ich kontrolliere sie und er muss auch seine Fehler berichtigen. Ich frage ihn auch vor Sachkundetests ab, übe Matheaufgaben mit ihm (auch spielerisch im Auto oder so), deutsch genauso. Ich frage ihn jeden Tag beim Mittagessen aus :-) (liest sich geschrieben schlimmer, als es ist!)

Ich würde mich auch nicht über eine 4 in Mathe freuen - auch nicht in der 7. Klasse. An deiner Stelle würde ich mehr mit den Kindern üben, allerdings weder im Drillstil noch so viel, dass sie keine Freizeit mehr hätten. Aber ohne eine gute Schulbildung wirds später schwer für die Kinder, finde ich!

viele Grüße

Sabine

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von LoveMum am 31.01.2008, 12:51 Uhr

Von diesen "Drillmüttern" halte ich auch nicht viel aber ich finde schon, daß du es dir etwas zu einfach machst.

Du freust dich über eine vier deines Sohnes in Mathe?? Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn er sieht, daß Muttern sich über so eine Note freut, wird er in Zukunft auch nicht mehr für eine Arbeit lernen denke ich.

Wenn meine Jungs mit einer vier nach Hause kommen, frage ich sie schon, woran es gelegen hat. Ob es Faulheit war oder eben einfach nur Unverständnis. Wenn sie dafür nicht gelernt haben und eben eine "Scheißegal-Einstellung" haben, werde ich sauer. Schließlich möchte ich, daß die beiden mal eine vernünftige Ausbildung machen und das geht heutzutage fast nur noch ab Realschulabschluß.

Also: Drillen nein aber schon zusehen, daß die Kinder wissen: Mama (oder beide Eltern) ist es nicht egal, wie ich lerne und abschneide. Und bei absoluter Faulheit oder Ignoranz dürfen auch ruhig mal Konsequenzen folgen.

LG Heike

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von Romacel am 31.01.2008, 12:59 Uhr

Hm, über eine 4 in Mathe würde ich mich auch weißgott nicht freuen. Hat dein Sohn sonst nur 5 und 6?

Ich halte mich keinesfalls für eine "Drillmutter", helfe meiner Großen (sie ist in der 4. Klasse), wenn sie meine Hilfe braucht und wenn mein Kleiner (1. Klasse) Hausaufgaben macht, sitz ich dabei, weil er es so möchte.

Vor Arbeiten lerne ich mit meiner Tochter, das heißt, ich frage sie ab. ich weiß, daß sie froh darüber ist. Schulsachen kontrolliere ich bei ihr nicht mehr, bei meinem Sohn schon.

Nun, ich finde auch, Du machst es Dir zu einfach, aber das mußt Du selber wissen.

LG ROmacel

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Erklärung

Antwort von Mony am 31.01.2008, 13:02 Uhr

Über die 4 in Mathe hab ich mich gefreut, weil die Arbeit davor eine 5 war und weil er eine MAtheschwäche (Dyskalkulie) hat(te). Das hätte ich erklären müssen

Spielerisches Abfragen machen wir natürlich auch. Klar. Mit der Kleinen "büffeln" wir auch gerade das 1x1.

Ich will mich auf keinem Fall rechtfertigen, aber das normale Pensum mache ich schon. Ich verlange nur nicht viel darüber hinaus.
Wenn sie mir versichern genug gelernt zu haben und die Arbeit dann verhauen...brauch ich gar nichts mehr zu sagen, das schlechte Gewissen ist ihnen ins Gesicht geschrieben.

Ich meinte jetzt, das ich nicht den Ergeiz habe immer noch mehr zu fordern und immer noch mehr zu lernen...
Ich weiß nicht wie ich mich da ausdrücken soll.
Das ich immer unzufrieden bin mit dem was sie machen und meine es könnte immer noch ein bisschen besser sein...und das dann auch reinquetsche...

Also nochmal: Wir lernen das was gelernt werden muss. Ich höre auch Gedichte und Vokabeln ab, aber ich verlange nie, das es perfekt sein muss!

Mein Großer ist auf der Realschule und wird jetzt im Zwischenzeugnis im Durchschnitt eine 2,8 haben.
Wenn ich ihn drillen würde, käme er locker auf weniger, aber da fehlt mir der Ergeiz, das meinte ich.

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Re: Erklärung

Antwort von Romacel am 31.01.2008, 13:07 Uhr

Wenn ich aber meinen würde, mein Kind käme "locker" zu besseren Zensuren (wobei ich hier keinerlei Wertung für den Durchschnitt deines Sohnes abgebe), würde ich schon versuchen, ihn zum Lernen zu ermuntern. Das hat mit "Drillen" nichts zu tun.

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Ehrgeiz? nein! Startrampe!!

Antwort von Vio-1 am 31.01.2008, 13:12 Uhr

Hi

Also Ehrgeiz in dem Sinne, daß mir es irgendwie was bringt, wenn meine Kinder gut sind, den habe ich auch nicht.
Keine Note der Welt kann an der Liebe zu meinen Kindern etwas ändern.

ABER:

Meine persönliche Meinung ist, daß ich meinen Kindern nicht viel mitgeben kann im Leben.
Ich kann ihnen keine Gesundheit garantieren, ich weiß auch nicht, wie sehr ich sie später finanziell unterstützen kann.
Das ist alles sehr sehr unsicher.
Das einzige, was ich jetzt tun kann und ihnen sicher mitgeben kann, ist Bildung.
Die kann einem keiner mehr wegnehmen.
Abi in der Tasche heißt einfach, daß man es hat. Punkt.
Was sie dann draus machen, wird ihre Sache sein.
Aber mein Job ist es, für mich jedenfalls, daß sie möglichst eine Riesenportion Bildung abbekommen, solange ich dafür verantwortlich bin.
Und deshalb finde auch ich, daß Du es Dir zu leicht machst.
Ich drille hier auch nicht und wir machen vieles mit Spaß und sehr spielerisch, aber ich schaue alles nach und werde das auch noch sehr sehr lange tun, nicht nur aus Kontrolle, sondern auch aus Interesse - an meinem Kind!!

Später lernen ist sehr viel bitterer, also mach ich mir lieber jetzt ein bißchen Arbeit und stecke Energie hinein, die zahlt sich für meine Kinder später doppelt und dreifach aus.

Liebe Grüße,
Vio

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von mamaj am 31.01.2008, 13:31 Uhr

Das ist doch kein drillen....wenn ich mich für mein Kind interessiere, oder?

Ich frage doch auch meinen Mann wie es auf der Arbeit war, gebe ihm Tipps, wie er am besten mit seinem Chef über eine Gehaltserhöhung sprechen könnte, stärke ihm den Rücken, wenn er nebenbei noch eine Zusatzausbildung macht, einen Sprachkurs etc., damit er beruflich besser voran kommt.

Und so macht er es auch mit mir
Warum sollten wir denn unserem kind nicht den Rücken stärken?

Ich kenne doch mein Kind, so wie jede andere Mutter ihr Kind, und wenn ich weiß, das sie z.B. rechnen kann, aber keine Lust hat, es zu machen, weil es anstrengend ist, dann motiviere ich sie und zeige ihr, das man mit ein bischen Übung Routiene bekommt.

Ich leite sie, erkläre, ich motiviere und achte darauf, das sie ihren Möglichkeiten entsprechend, arbeitet und lernt.

In der 1.Klasse haben wir z.B. Hausaufgaben zusammen gemacht, jeden Tag. Gemeinsam haben wir kontrolliert und berichtigt.

In der 2.Klasse hat sie die HA alleine gemacht, ich habe kontrolliert, jeden Tag.
Sie hat die HA auch mal neu machen müssen...wenn ich wußte sie kann es besser, oder wenn sie einfach falsch waren.

Nun in der 3.KL. macht sie sie alleine, ich kontrolliere spontan, ohne Ankündigung, und solange alles ok ist, bleibt es so...macht sie die HA unsauber oder Fehlerhaft, kontrolliere ich sie wieder täglich eine Woche lang...sie kann die Kontrollen nicht leiden, also macht sie sie ordentlich..;-)

Jedes Kind ist anders, meines hat so von Anfang an gelernt, wie es sein sollte...heute klappt es wirklich gut.

Es ist mir egal, wie es andere Mütter machen, egal ob ich als strenge Mutter gelte - was ich nicht bin, egal ob andere Mütter sich um schulische Belange kümmern...jeder soll es doch so machen dürfen wie er es für richtig hält..

Meine Tochter hat ein schulisches Ziel und ich als Mutter helfe ihr zu erlernen, wie sie dieses Ziel erreichen kann.
Ich drille nicht, ich quäle nicht, ich zwinge sie nicht zum lernen.

ABER

Ich interessiere mich für sie, möchte an ihrem Leben teilhaben, möchte ihr helfen ihre Ziele zu erreichen, denn auch Lernen muß man erlernen...

Und selbst wenn unsere Tochter nur 3er und 4er schreiben würde in der Schule, und ich wüßte, das sie immer ihr Bestes gegeben hat, wäre ich stolz auf sie...denn das ist für mich das Einzige was zählt...das sie bereit ist in der Schule zu zeigen was sie kann.


Ich frage mich gerade, wie es wäre, wenn man ein super schlaues Kind hätte, das in der Lage wäre 1er und 2er zu schreiben, das aber nur 3er und 4er schreibt, weil es zu faul ist und keinen Bock hat, keine HA macht oder immer unvollständig, in der Schule trödelt und einfach nicht lernt ....sollte man es dann auch einfach in Ruhe lassen?

Ich würde und könnte es nicht....


Ich vergesse nie die Antwort meines Mannes, als ich ihn kennenlernte und ihn fragte, warum er denn doch so schlechte Noten im Studium hat, obwohl er wirklich sehr inteligent ist.

Seine Antwort:
"Meine Eltern hat das nie interessiert, warum sollte ich mich dann anstrengen? Du bist die erste die stolz ist, wenn ich gute Leistungen bringe und mich auch mal motiviert, wenn ich gerade ein Tief habe."

Er hat sich viele Chancen vergeben, hat anschließend nochmal anfangen müssen konsequent zu lernen, um das zu erreichen, was er eigentlich wollte.
Er hat dadurch mindestens 3 Jahre seines Lebens mehr mit lernen verbracht.

Ich möchte nicht das mir das als Mutter auch einmal passiert....

LG
mamaj

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von lenamama99 am 31.01.2008, 13:37 Uhr

Ich denke es ist leicht zu sagen, die können das alleine.

Aber wie schon andere geschrieben haben, kann das auch nach hinten losgehen.
Meine Tochter geht nach der Schule in den Hort und da werden die Hausaufgaben gemacht und kontrolliert. Daher habe ich nicht immer noch mal nachgesehen, sondern nur geschaut ob eine Notiz von den Erz. dabei ist, das was nicht stimmt.

Das Ende von Lied (nach ca. 4 Wochen Schule), meine Tochter hat mir vorgeworfen, ich interessiere mich nicht für sie.Sie hat das von mir als Vertrauen gemeinte "nicht kontrollieren" als desinteresse aufgefasst.

Seitdem schaue ich mir jeden Abend die Hausaufgaben an.

LG Ute

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von helga 26+2 am 31.01.2008, 13:53 Uhr

hallo,
ich glaube, ich kann Dich gut verstehen, ich habe auch keine Lust auf Drill. Wenn die Hausis zu lange dauern, schreibe ich der Lehrerin eine Notitz. Natürlich helfe ich ihm (bei Anfrage) kontrolliere am Ende und ca. 2 mal pro Woche üben wir die Lernwörter. Aber es würde mir nie einfallen, ihn mit der Stopuhr rechnen zu lassen. Ich halte nicht viel von Druck und in erster Linie sind es Kinder und dann Schüler.
Es ist ein Jammer daß es hier so wenige Ganztagsschulen gibt und der Stoff auf die Eltern, meist die Mütter die dann teilweise wieder aufhören zu arbeiten(!) abgewälzt wird.

Eine Geschichte noch: mein großer Sohn hatte in der schrecklichen Pupertät, 7. Klasse, ein lausiges Zeugniss (3er bis 5er) mit einer einsamen Eins in Chemie. Auf meine Frage sagt er nur: tolle Lehrerin. Solche Lehrer, so eine Schule wünsche ich mir. Weil ich nicht glaube, daß man bei 8jährigen (oder Älteren) an Pflichtgefühl und Ehrgeiz appelieren kann.
Die Kinder werden ihren Weg machen, ob über Gymnasium oder Real- oder Hauptschule, FOS oder BFS, das zeigt sich später, auch mein fauler Spezi hat noch die Kurve gekriegt.

liebe Grüße helga

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von KatjaR am 31.01.2008, 13:56 Uhr

Hallo,

ich habe mich auch schon mal gefragt, ob ich nicht mehr machen sollte....

Letztens hatten wir auch eine Diskussion; es ging um das G8 und wieviel Stoff es wäre und wieviel man mit den Kindern üben muss. Eine Mutter erzählte dann, dass ein befreundetes Ehepaar mit 4 Kindern schon einen Stundenplan für die Wochenenden aufgestellt hat, damit sie mit jedem Kind üben können (damit sie auch nur Einser und Zweier hätten).
Ein anderer Vater meinte daraufhin, ein Zweier Abitur wäre ja gar nichts mehr wert, man könnte nicht alles studieren.

Ich finde das übertrieben und bin stolz darauf, dass meine Tochter (6. Klasse Gymnasium) im Zeugnis 1,2 und 3er hat, die sie sich selber erarbeitet hat.

Grüße
Katja

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von paul+rike am 31.01.2008, 14:15 Uhr

ich kritisiere dich nicht, aber ein 4 in der 7. in Mathe? ich würde schon seine Hausgabe mit ihm anschauen und Hausgabe kontrolllieren...ich werde keine ständige 1 habe n wollen, wenn meine Kinder in der Schule sind aber über eine 4 habe ich mich nie gefreut und werde es auch nie. aber vielleicht, weil ich aus einer Lehrerfamilie komme, was du vorher als "ehrgeizmangel" bezeichnte hat war bei uns normal, es zu tun...ich errinnere mich auch sehr daran, dss wenn wir etwas nicht verstanden haben, hat meinen Vater sich mit uns hingestezt und erklärt, bis wir es verstanden haben, ganz ruhig...es war manchmal lang (bes. für Mathe) ich errinnere mich an Nächte mit Mathe aber es hat uns geolfen, wir sind alle 3 studiert. eine 4 kann ein Unfall sein, keine Freunote und auch keine Durchschnitt!!!

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Re: Sehe ich auch so.

Antwort von Namens-Fee am 31.01.2008, 14:17 Uhr

Ich kontrolliere bei meinen Kindern auch, ob sie HAs machen - wenn nicht, werden sie dazu angehalten; als mein Großer sie dann trotzdem immer noch nicht machte oder nur schlampig, habe ich ihn auflaufen lassen - das wirkte wesentlich besser als mein Gemecker.

Ich weise, wenn ich es sehe, auch auf einen Fehler hin, übe mit der Erstklässlerin lesen (bzw. ich lasse mir von ihr vorlesen), frage das 1x1 ab (da bin ich seh hinterher!), kontrolliere Vokabeln im Heft bzw. in der Lernsoftware (damit sie nicht falsch gelernt werden) und biete an, vor Tests nochmal abzuhören, was die Kids aber i.d.R. gar nicht wollen - wenn's dann schlecht ausfällt, Pech gehabt, üben sie beim nächsten Mal mehr.

Vom Können her habe ich hier einen hoch begabten Underachiever, der vermutlich nie bis an sein Limit gehen wird, egal was ich zu Hause mit ihm üben würde.

Die Drittklässlerin ist extremst ehrgeizig, würde am liebsten nur 1er nach Hause bringen und hat jetzt gerade in den letzten Tests gemerkt, dass auch sie allmählich etwas tun sollte, bevor eine Probe geschrieben wird, dass bloße Anwesenheit im Unterricht nun nicht mehr ausreicht - hätte ich sie ständig abgefragt, wäre es vermutlich eine 1 oder 2 geworden, über die sie sich kaum gefreut hätte, da ja selbstverständlich in ihren Augen - aber sie hätte nicht begriffen, dass die Schule IHR Job ist und dass SIE für ihre Noten verantwortlich ist und nicht ich!

Die Jüngste geht einfcah gerne, lernt gerne von SICH aus, ich muss mich im Grunde seit dem ersten Schultag nicht darum kümmern - dennoch zeigt sie mir die Schularbeiten meistens, weil sie ja auch stolz drauf ist. Und wenn was falsch ist? Dann wird es der Lehrer sehen und noch einmal erklären, ganz einfach.

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von SusanneHH am 31.01.2008, 14:20 Uhr

Hallo Mony, hier mal meine Meinung als Gleichgesinnte. Ich handhabe das eigentlich genauso wie du und bin bisher ganz gut damit gefahren. (Mein Sohn kam grade mit der Gymnasialempfehlung nach Hause *stolzguck*). Meine Mutter meckert ständig rum, dass ich seine HA doch mehr kontrollieren müsste, hat sie aber selber bei mir und meinen Geschwistern nicht gemacht. Ich muss dazu sagen, dass es bis auf ein paar Anfangsschwierigkeiten auch nicht nötig war. Außerdem bin ich voll berufstätig und hätte gar nicht die Zeit, mich jeden Tag drei Stunden mit ihm hinzusetzen. Sollte ich allerdings merken, dass es nicht klappt, würde ich entsprechend eingreifen. Also nicht verrückt machen lassen. LG, Susanne

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Re: @paul+rike

Antwort von Namens-Fee am 31.01.2008, 14:25 Uhr

Lehrerfamilie hin oder her - es ist doch aber nicht MEINE Aufgabe, dem Kind den Stoff zu vermitteln? (Woher die Freude über die 4 in Mathe kam, hat Mony ja erklärt). Und wenn ich mit dem Kind zu Hause immer wieder den Stoff nacharbeiten muss, dann stimmt doch was an der Schule nicht. Meine Kinder wissen, dass sie mich jederzeit fragen dürfen und ich auch jederzeit bereit bin zu helfen. Komischerweise tun sie es nicht, sondern bitten den Lehrer, der das dann auch tut. Und der widerum kann Lücken nur dann erkennen, wenn ich die HAs nicht ständig kontrolliere...

Das hat nichts mit mangelndem Interesse zu tun, da wir selbstverständlich über Schule und Probleme usw. sprechen. Aber die Schule ist zunächsteinmal der Job des Kindes, ich habe diesen Job schon hinter mir! ;-)

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Re: @paul+rike

Antwort von paul+rike am 31.01.2008, 14:37 Uhr

ich verstehe, was du meinst, ich sehe es aber VOLLKOMMEN anders!
Schule ist nicht nur die Aufgabe der Lehrer sondern muss ein Zusammenleben zw. Lehrer, Eltern und Lehrer.
ich finde es sehr natürlich, meine Kinder zu unterstützen, wenn sie etwas nicht verstanden haben, und den die Sachen zu erklären.Der Lehrer kann deinen Kindern Wissen vermitteln aber ich denke, es ist unsere Job als Eltern diesen Wissen auch zu vertiefen, bzw. eine gesunde Ehrgeiz zu entwicklen. Ein Kind allein da stehen zu lassen mit dem Thema Schule bringt niemandem was.
ich würde meinen, dieser Fall zeigt schon einen Mangel an Engagement der Eltern!!! und als Lehrerin, wenn ein Schüler mit Problemen hat bin ich IMMER nach der Stunde für ihn /sie da, bzw. nach der Schule.

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von paul+rike am 31.01.2008, 14:40 Uhr

ich meinte nicht drillen, bringt am Endeffekt auch nichts, aber mehr unterstützen schon, und DRINGEND!

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von Reni+lena am 31.01.2008, 15:19 Uhr

..da du ja auf mein Posting anspielst, werde ich auch versuchen dir zu antworten.
Kinder sind unterschiedlich, und ich denke nicht, dass man bei allen die gleichen Kontrollen oder Förderungen an den Tag legen kann/soll.
Das eine Kind ist sehr zuverlässig, das andere schludrig.
Ebenso kommt es auf die Lehrkraft an.
Hat sie die Zeit, im Unterricht auf die Schwächen und Fehler der Kinder einzugehen, oder toben da 10 ADHS-Kinder und machen ein Unterrichten nahezu unmöglich...Da nützt es auch nichts zu jammern, dass es Aufgabe der Schule sei, den Kids etwas zu beizubringen....na toll, was bringt mir diese Tatsache..nichts..klappt das nicht, muss trotzdem das Elternhaus einspringen.
In der Klasse meiner Tochter werden die HA nicht kontrolliert. Es wird zwar geschaut, ob sie gemacht wurden, aber ob das dann richtig ist, steht auf einem anderen Blatt.
Insofern muss ich kontrollieren, verbessern und sie dann üben lassen, wenn ich Defizite entdecke. Wer sollte das sonst tun???? Wenn du Kinder hast, die freiwillig selbst üben, ok....meine macht das nicht! Abgesehen davon kann sie mit ihren 7 Jahren auch noch gar nicht einschätzen ob sie hinterher hinkt, oder ob alles im grünen Bereich ist.
Gerade die ersten paar Jahre legen in Mathe und Deutsch einen entscheidenden Grundstock. Wenn da jetzt schon Lücken sind, dann sind die 4er und 5er später vorprogrammiert.
Und, auch wenn es jetzt dann hier Kritik hagelt....meine Tochter hat genug Hirn mitbekommen, um in der Grundschule mehr als Durchschnitt zu sein. Insofern erwarte ich das auch von ihr. Sie muss nicht nur super Noten mit heimbringen, aber wenn sie aus Faulheit etwas vergurkt, dann werde ich sauer!
Wie oben schon jemand geschrieben hat...die Bildung ist eines der Dinge, die ich meinen Kindern mitgeben kann. Was sie dann daraus machen ist ihre Sache.
Insofern hoffe ich sehr, dass sie langsam kapiert ihre Fähigkeiten einzusetzen und nicht irgendwann bei Aldi an der Kasse landet.
Uns sei mal ehrlich...wie weit kommt man denn heute noch mit einem Hauptschulabschluss.......

Lg reni

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@Reni+lena

Antwort von paul+rike am 31.01.2008, 15:24 Uhr

das wollte ich erklären . danke! mir fehlen oft die Wörter.
ich denke auch, wenn die Eltern mehr Verantwortung in der schulischen Sachen übernehmen würden wäre der Stand (und Zustand) der deutschen Schule besser.

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Re: @Reni+lena

Antwort von oeli_bene am 31.01.2008, 16:01 Uhr

Zumal durch den reinen Vormittagsunterricht eine ganze Menge auf die Eltern abgeladen wird. Aber um den Gedanken von vorhin aufzugreifen und weiterzuführen:

"Und sei mal ehrlich...wie weit kommt man denn heute noch mit einem Realschulabschluss......."

Ich kann da Eltern doch keinen Vorwurf machen - "Drillmuttis" - wenn sie versuchen, den Kindern die besten Voraussetzungen für das spätere Leben mitzugeben - solange die Kinder nicht darunter leiden, natürlich. Mein Grosser (1. Klasse) hat nach der Ganztagsschule von 8:30 bis 16:40 noch Hausaufgaben und sitzt daran 20 Minuten bis ne halbe Stunde. Und auch die hat er ordentlich zu machen. Und wenn Zeit ist, soll er abends schon noch ein wenig lesen. In Deutschland sind die Kinder doch schon mittags zu Hause. Warum sollten die Eltern da nichts mit dem Kind machen? Im Gegenteil, warum sollten die Eltern nichts mit dem Kind machen. Verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man das schlechtheissen kann.

LG,

oeli_bene

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von Tathogo am 31.01.2008, 16:03 Uhr

Mhm...also ich weiss nicht warum du ein schlechtes Gewissen haben solltest??

ich persönlich halte es eigentlich genauso.

Wenn du mich fragst was genau die Kids (4.und2.Klasse) grad in der Schule durchnehmen...???ich hab keine Ahnung.

Muss dazusagen dass Beide aber gute bzw sehr gute Schüler sind und ich mich auch bei der grossen noch nie um irgendwas kümmern musste....

Oben schrieb jemand"Bildung" kann ich meinen Kindern als einziges geben...naja....ich denke es kommt dann aber drauf an WIE man es angeht,der Schuss kann nämlich ganz,ganz schnell nach hinten losgehen(da steigen mir gruslige Kindheitserinnerungen hoch...Sätze wie"für MICH brauchst du das nicht machen,du machst es ganz allein für diche selber..."HORROR!!)

Ich denke schon dass etwas mehr Lockerheit einigen ganz gut tun würde.Noten sind auch nicht ALLES im Leben ;o)

LG
Tanja

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Wird hier was verwechselt?

Antwort von mamaj am 31.01.2008, 16:29 Uhr

Ich lese hier, das Mamas schreiben...ich helfe auch nicht, finde sie machen genügend...mein/e Kind/er sind gute bis sehr gute Schüler...

Darum geht es doch aber eigentlich überhaupt nicht.

Einen guten bis sehr guten Schüler muß ich nicht motivieren. Wozu?

Mein Kind brauche ich auch nicht zu motivieren, sie lernt alleine, das hat sie in den letzten 3 Jahren gelernt.


Aber Mony schreibt von einem Kind, das mit 4ern und 5ern zu kämpfen hat.

Das ist doch ein Unterschied, oder sehe ich das falsch?

Bei diesen Noten würde ich mich wohl fragen, was schief läuft, wenn mein Kind ansonsten ein normals, pfiffiges Kerlchen ist...aber ich kenne ihr Kind nicht und möchte ihr nicht zu nahe treten.

Dennoch:
Vieleicht könnte er aber mehr leisten, aber wozu? Mama freut sich auch über eine 4...

Natürlich, wenn er nicht im Stande ist mehr zu leisten, dann nehme ich alles zurück...dann ist es okay, aber woher weiß ich denn, das er nicht mehr kann, wenn ich nicht versuche von meinem Kind ein wenig mehr zu fordern?

Vieleicht würde es besser werden, wenn sie am Ball bleibt, wenn eben keine unerledigten Zettel aus der Schule mit Heim kommen...außer er ist absolut nicht dazu im Stande diese Aufgaben in der Schule zu erledigen...dann entschuldige ich mich auch wieder an dieser Stelle....

Aber ein Kind zu konzentrierterem Arbeit zu motivieren, dem Kind zu erklären, das es doch bitte Aufgaben des Unterrichts in der Schule erledigen sollte und zu Hause dann Zeit hat, seine Hausaufgaben komplett, ordentlich und richtig zu machen...das finde ich nicht zuviel..

Es ist ein unterschied, ob ein Kind mehr leisten kann...dann sollte ich das Kind als Eltern dazu motivieren, oder ob es schon alles gibt, dann nämlich wäre ich auch auf 4er stolz..

Und wenn ich mich erst im 7.Schuljahr frage, ob ich vieleicht zu wenig mit meinem Kind gemacht habe...ist es nicht schon ein wenig spät?
Einem pupertieren Jugendlich bringt wohl dann niemand mehr zum lernen.

Also nochmal...ist eine 4 für das Kind eine gute Leistung, dann ist alles okay...ansonsten würde ich mir einfach Gedanken machen.

LG
mamaj

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Re: Wird hier was verwechselt?

Antwort von Tathogo am 31.01.2008, 16:33 Uhr

Sie schreibt aber auch dass er an Dyskalkulie leidet und in der Arbeit davor ne 5 hatte...

Ich hab mich füher auch über ne vier in Mathe gefreut-ist "außreichend"...habe Mathe GEHASST ;o))

LG
Tanja

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Re: Wird hier was verwechselt?

Antwort von mamaj am 31.01.2008, 17:53 Uhr

Genau das meinete ich......kann ihr Sohn, warum auch immer, nicht mehr leisten, dann macht Mony doch eigentlich alles richtig und dann ist ein 4 eine gute Note.

Könnte er aber mehr, was ja nur sie
einschätzen kann, dann kann sie darüber nachdenken, wie man ihn motivieren kann, denn dann wäre ja die 4 keine gute Note.

Nur eben, einen 1er Schüler brauche ich eigentlich nicht motivieren, der kann es ja...daher finde ich es unnötig zu schreiben ich habe eine 1er schülerin, die macht alles allein, ich kümmer mich nicht drum.

Da liegt doch ein Unterschied dazwischen...

Sie wird ihr Kind schon richtig einschätzen, denn sonst würde sie sich überhaupt keine Gedanken machen, dann wäre es ihr egal.
Was es ja nicht ist, sonst würde sie hier nicht nachfragen...

LG
mamaj

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Re: Wird hier was verwechselt?

Antwort von Namens-Fee am 31.01.2008, 17:53 Uhr

Mir wäre es auf jeden Fall lieber, mein Kind arbeitet selbständig und ohne Druck und ist ein Schüler im Mittelfelde, als dass ich ständig hinterher sein muss - DAS macht in vielen Fällen nämlich auch irgendwann massiven Widerstand bei den Kindern, so dass sie gar nichts mehr tun; oder aber - wie bei Bekannten von mir - das Kind wird immer fein zu Hause unterstützt, HAs werden kontrolliert, es wird geübt und und und, so dass der Sohn, der alleine ein 2-3 Kandidat gewesen wäre, ein 2er Zeugnis hatte, mit der einen oder anderen eins, und - weil er ja so fleißig war, natürlich aufs Gym ging; dummerweise können die Eltern diesem Kind mittlerweile nicht mehr so viel helfen, weil sie den Stoff einfach selbst nicht mehr sicher beherrschen, die SPrache nicht können usw., und die Kinder in der Schule plötzlich selbständig lernen müssen. Auweia. Jetzt sagt dieses Kind, das doch so leicht zu besseren Leistungen zu bringen war, plötzlich sehr stark ab, da er nicht alleine lernen und arbeiten kann - und mittlerweile auch keinen Bock mehr auf Mami und Papi im Hintergrund hat.

Was bin ich froh, dass meine Eltern mich von Anfang an zum selbständigen Lernen mit einem gewissen Ehrgeiz (der sicherlich stark von der Persönlichkeit abhängig ist) erzogen haben und nie den Kontrolleur gegeben haben. Sie wären aber immer da gewesen, wenn ich sie gebraucht hätte udn zeigten Interesse, für all das aus der Schule, was ich ihnen gar nicht erzählen wollte ;-)

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Umgekehrt wird ein Schuh draus

Antwort von +emfut+ am 31.01.2008, 18:39 Uhr

Eben WEIL in Deutschland erwartet wird, daß ein wirklich großer Teil der "Lehrarbeit" von den Eltern geleistet wird, geht es dem deutschen Schulsystem so schlecht und ist die Schulbildung des Kindes dermaßen abhängig von der Schulbildung der Eltern.

Mal andersherum gesehen:
ICH kann das einfach nicht. Ich kann mich nicht nachmittags mit den Kindern hinsetzen zum Pauken. Wenn ich es könnte, wäre ich Lehrerin geworden, ich bin aber bloß Mutter, ich habe das nicht gelernt und habe auch definitiv andere Talente.
Deswegen lautet meine Lösung, daß Fumi auf eine Ganztagsschule geht, wo sie keine Hausaufgaben aufhat. Allerdings kostet das Geld.
Wenn ich mir das nicht mehr leisten kann, habe ich ein Problem, ganz ehrlich. Ich denke schon, daß das deutsche Schulsystem auf die Mitarbeit der Eltern ausgelegt ist. Ich sehe mich aber nicht in der Lage, das zu tun.

Das finde ich, offen gesagt, ziemlich doof. Und deswegen kann ich die Gefühle von Mony sehr gut nachfühlen. Aber im Grunde finde ich es richtig, wie sie es macht, und solange es gut geht, ist das auch mein Weg bei Temi. Bei Fumi ist es halt nicht gut gegangen, deswegen kaufe ich mir da die Unterstützung der Ganztagsschule. Besser hätte ich es gefunden, wenn es gut gegangen wäre, also wenn die Regelschule das leistet. Ich finde es unverantwortlich das den Eltern "aufzuhalsen".

Und von wegen "in Deutschland ist halt nur halbtags Unterricht, dann muß man halt nachmittags Kinder drillen, man hat ja sonst nichts zu tun": Ich habe mir das Schulsystem SO nicht ausgesucht. Und ich habe sehr wohl anderes - spaßigeres - was ich gerne mit meinen Kindern tue.

Und mir wäre, wie jemand anders hier schrieb, ein Kind, das selbstständig im Mittelfeld herumwuselt allemal lieber als ein Kind, das mit meiner Hilfe und Drill zu den Klassenbesten gehört.
Ich glaube nämlich, daß selbstständiges Arbeiten wichtiger ist als das Benennen der Nebenarme des Rheins.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Wird hier was verwechselt?

Antwort von oeli_bene am 31.01.2008, 18:46 Uhr

Hallo,

Wenn das eigenständige Lernen aber nicht die gewünschten Erfolge bringt, sollen dann die Eltern zusehen und ihre eigenen Wünsche herunterschrauben? Natürlich ist es am besten, wenn ein Kind alles selbständig hinbekommt und da wäre mir auch die Note nicht ganz so wichtig. Jedenfalls nicht ab Klasse 5 auf dem Gymnasium. Aber da muss es erstmal drauf und um dahinzukommen sind die Noten dann plötzlich sehr wichtig.

Ich halte von dem dreigliedrigen Schulsystem nun wirklich überhaupt gar nix, aber - solange es das gibt - wäre es für mich ein Alptraum (wie für viele andere Eltern) wenn meine Kinder auf eine Realschule gingen. Es muss kein Einserabi auf dem renommiertesten Gymnasium der Stadt sein. Aber besser ein 4-er Abi als ein 2-er Realschulabschluss. Wenn in Deinem Beispiel der Junge der Bekannten irgendwann das lernen lernt und sein Abi macht, haben die Eltern doch alles richtig gemacht. Runter kommen se immer.

LG
oeli_bene

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Ist das denn so?

Antwort von +emfut+ am 31.01.2008, 18:52 Uhr

Ìch meine: Ist das denn die Alternative? Ist es so einfach?

Ich habe auch schon junge Menschen gesehen, die wegen dem Druck auf dem Gymnasium dann gar keinen Abschluß gemacht haben. Dann wäre mir doch der 2er Realschulabschluß lieber, ehrlich gesagt.

Runter geht es eben nicht immer. Aber rauf auch nicht. Deswegen finde ich das Schilsystem mit der Selektion nach der 4, Klasse (eigentlich ja nach der 3.) so fürchterlich.

Aber man kann eben auch mit zu viel Druck ganz schön viel kaputtmachen.

Deswegen ist es so eine Gratwanderung zwischen zu viel Druck und zu wenig Druck, und ich kann die Einstellung "lieber zu viel als zu wenig" nicht nachvollziehen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Ist das denn so?

Antwort von KatjaR am 31.01.2008, 19:37 Uhr

Mir wäre ein 2er Realschulabschluß lieber als ein 4er Abi.
Dann kann man auf die FOS und den Fachhochschulabschluß machen und an der FH studieren (wenn man denn möchte).
Der Druck auf dem Gymnasium und ständig schlechte Noten; ich glaube nicht, dass das gut fürs Selbstbewußtsein ist. Dann den Streß mit den Eltern, die immer bessere Noten wollen...

Grüße
Katja

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Re: Ist das denn so?

Antwort von oeli_bene am 31.01.2008, 19:47 Uhr

Hallo,

ich glaube mit der Ablehnung der dreigliedrigen Schulsystems sind wir uns völlig einig. Es ist unsozial und kreiiert (bei Wackelkandidaten) einen unglaublichen nicht-altergerechten Leistungsdruck auf die Kinder in der dritten und vierten Klasse.

Der Unterschied ist, dass ich sage "lieber zuviel als zuwenig" und Du "lieber zuwenig als zuviel". (In beiden Richtungen natürlich ohne Extreme. Ich habe auch Unterm Rad gelesen. Natürlich ist das eine Gradwanderung.)

Wenn das "lieber zuviel" oder das "lieber zuwenig" keinen grundlegenden Einfluss auf die Zukunft der Kinder hat, ok, dann muss ich auch nicht "lieber zuviel" haben. Ich möchte aber, dass meine Kinder ein interessantes Studium machen, vielleicht ins Ausland gehen, Studiparties feiern, jahrelang nicht vor 10 Uhr aufstehen, lange Reisen in den Semesterferien machen, später einen guten Job usw. Vielleicht sind sie dafür nicht gemacht. Aber das weiss ich häufig nicht, wenn sie 9 oder 10 sind - genausowenig wie die beste Grundschullehrerin der Welt.

Wären meine Kinder in Bayern eingeschult, und die bräuchten eine zwei statt einer 3 in Mathe, um aufs Gymi zu kommen, dann würde ich mit denen üben bis sie schwarz werden (natürlich didaktisch geschickt, spielerisch, mit der ersten Klasse anfangend und nicht mit dem Holzlineal). Auf dem Gymi können sie dann gerne im Mittelfeld herumschwimmen. Meine Kinder sind zum Glück nicht auf einer deutschen Schule (wir hatten die Wahl zwischen französischer und deutscher Schule) und ich persönlich sehe die Schule und die Beurteilungen völlig relaxt und finde sogar, die machen viel zu viel (wenn ich es mit dem (bayrischen) Lehrplan der deutschen Schule hier vergleiche).

Aber wenn es quasi um die Zukunft der Kinder geht, kann ich mit Verlaub ein "besser zuwenig als zuviel" überhaupt nicht nachvollziehen. Da schützt man die Kinder glaube ich am falschen Ende.

LG

oeli_bene

p.s. natürlich weiss ich, dass man auch über Umwege das Abi machen kann und dass nicht alle studieren müssen etc.pp. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht, und wenn ein Kind an ADHS oder Legasthenie leidet gilt sowieso anderes. Ich meine den Fall des Otto-Normalzweier-Schülers im Vergleich mit dem Otto-Normaldreier-Schüler.

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Re: Ist das denn so?

Antwort von oeli_bene am 31.01.2008, 19:51 Uhr

Ich weiss nicht, ob Schüler unbedingt ein grosses Selbstbewusstsein entwickeln, wenn ihnen mit 10 (salopp gesagt) gesagt wird: "Du gehörst zu den Blöden."

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oeli_bene

Antwort von mona32 am 31.01.2008, 21:27 Uhr

Puh, ich finde das schon ganz schön heftig was du und einige Andere hier schreiben......
Wenn man sich da als Mutter (die nur einen Realschulabschluss hat) schon als 2. Wahl fühlt wie ist das erst bei Kindern???
Ich glaube persönlich nicht das ein Realschüler sich soo schlecht fühlt...
Klar ist es toll wenn die Kinder aufs Gymnasium gehen, aber das können doch einfach auch nicht alle!!!
Und bei vielen ist der Druck zu groß. Ihnen geht es emotional viel viel besser auf der Realschule.
Über Jahre eine zu hohe Anforderung ist sicher nicht gut für Kinder.
Wir haben einen Sohn auf dem Gymnasium, der macht seine Sachen größtenteils alleine, der Mittlere
ist in der 3. Klasse und möchte unbedingt seinem Bruder nacheifern. Ich versuche bei ihm den Druck rauszunehmen, den er sich selber macht. Er muss nicht aufs Gymnasium gehen, er soll sein Bestes geben und dann gucken wir mal...
Ich unterstütze sie wo sie Hilfe benötigen und wollen, ab und an frag ich auch mal ab, aber ansonsten lass ich sie auch mal ins Messer laufen. Bisher haben sie immer positiv draus gelernt.
Mona

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Re: Fehleder Ergeiz....der Mama

Antwort von tinai am 31.01.2008, 22:43 Uhr

Ich glaube, Du machst es genau richtig. Und ich kann auch nachvollziehen, wenn man sich über eine 4 freut - es kommt doch darauf an, woher man kommt.

ich hatte immer Nachhilfeschüler und eine war auch ein 5-6 kandidat, ja das war eine Riesenfreude und viel Arbeit als es endlich eine 4- war.

Ich bin auch der Meinung, dass Eltern ihren Kindern helfen sollen, wenn die Probleme haben. Ich finde es aber ganz und gar falsch, wenn Eltern jeden Tag mit ihren Kindern die Hausaufgaben machen (zusammen oder daneben), das behindert jedwede Selbständigkeit und auch Verantwortungsbewusstsein für das eigene Tun.

Leider ist unser Schulsystem so, dass die Kinder mit einem bildungsschwachen Familienhintergrund einfach keine chance haben, so clever sie sein mögen, weil erwartet wird, dass Eltern zu hause nacharbeiten, was in der Shcule versäumt wurde. Schlimm ist das.

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Realschüler die blöden?????

Antwort von tinai am 31.01.2008, 22:50 Uhr

Das sollten unsere Azubis hören, die sind mit 19 jedenfalls deutlich weiter und selbständiger als Abiturienten im gleichen Alter.

Es muss zum Kind passen!

Wenn Du so über einen Hauptschulabschluss geschrieben hättest, würde ich wohl zustimmen, denn die Hauptschule ist bei uns wirklich ein vernachlässigtes Feld und diese Shcüler haben wirklich kaum Chancen, sei der Abschluss noch so gut.

Aber mir wäre ein glücklicher 2er Realschüler auch lieber als ein unglücklicher und verzweifelter 4er-Gymnasiast, obwohl wir in der Familie alles Akademiker sind (der ein oder andere wäre aber sicherlich glücklicher, wenn er nicht dieser "wir-müssen-alle-studieren"-Schiene gefolgt wäre).

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Re: Ist das denn so?

Antwort von KatjaR am 31.01.2008, 23:40 Uhr

Ich teile nicht deine Meinung, dass die Kinder, die zur Realschule gehen, denken, dass sie zu den Blöden gehören.
Und da es bei dem Beispiel um die guten Realschüler geht, haben sie vielleicht einmal einen "Mißerfolg", aber alle Jahre danach, können sie sich über gute Noten freuen.
Ein schlechter Gymnasiast macht diese Erfahrung 8 Jahre lang. 8 Jahre lang schlechte Noten und Druck von den Eltern, Lehrern und Mitschülern...

Katja

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Re: Erklärung

Antwort von Graupapagei3 am 01.02.2008, 7:42 Uhr

Also ich finde, dass man Kinder so motivieren sollte, dass sie die Leistungen zeigen, die sie schaffen könnten - für die sie das Potenzial haben.

Wenn man sagt, das Kind könnte locker besser sein, ja dann macht man als Mutter zuwenig.

Die meisten wachen dann auch, wenn sie realisieren, dass ihr Kind mit so einem Durchschnitt seine Berufswünsche nicht realisieren kann.

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Re: Realschüler die blöden?????

Antwort von oeli_bene am 01.02.2008, 10:30 Uhr

Warum eigentlich ist jemand, der sich anstrengen soll, automatisch unglücklicher als andere. Auf jedem Gymnasium gibt es Vierer-Schüler - ebenso auf jeder Realschule. Das Notenspektrum wird nunmal ausgenutzt. Warum sind die alle unglücklich? Ist man denn automatisch unglücklich, wenn man sich anstrengen muss, um Ziele zu erreichen? Das ist, was mich stört. (Ohne Extreme natürlich, wenn's nicht geht dann geht's nicht.)

Ich komme aus einer Arbeiterfamilie und war der erste mit Abitur und Studium. Jetzt arbeite ich in einer internationalen Anwaltskanzlei und bin sowohl intellektuell als auch finanziell meinem Millieu sehr weit entrückt. Und das geht nur über Bildung. Und ausreichende Bildung bekomme ich zur Zeit in Deutschland eben nur über das Gymnasium. Und zwar nicht nur über die Lehrer sondern auch über die Mitschüler. Ich finde das auch unmöglich, aber solange es so ist, denke ich nicht, dass Eltern ihren Kindern etwas gutes tun, wenn sie die Kinder vor der Anstrengung schützen und ihnen damit Zukunftschancen verbauen.

LG

oeli_bene

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Re: Es geht doch nicht darum, die Kinder vor Anstrengung zu schützen

Antwort von Namens-Fee am 01.02.2008, 11:59 Uhr

sondern dass sie lernen, diese Ansterngungsbereitschaft OHNE Druck und ständiges Pushen ihrer Eltern selbständig zu erbringen! Und das lernen die Kinder nicht, wenn ich mich immer und grundsätzlich in deren Aufgaben einmische, sondern nur dann, wenn sie selber ihre Erfahrungen machen müssen.

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Re: Realschüler die blöden?????

Antwort von KatjaR am 01.02.2008, 15:35 Uhr

Du wiedersprichst dir doch selber. Oben hast du geschrieben:

"Wären meine Kinder in Bayern eingeschult, und die bräuchten eine zwei statt einer 3 in Mathe, um aufs Gymi zu kommen, dann würde ich mit denen üben bis sie schwarz werden."

Und jetzt:

"Warum eigentlich ist jemand, der sich anstrengen soll, automatisch unglücklicher als andere. Auf jedem Gymnasium gibt es Vierer-Schüler - ebenso auf jeder Realschule. Das Notenspektrum wird nunmal ausgenutzt. Warum sind die alle unglücklich? Ist man denn automatisch unglücklich, wenn man sich anstrengen muss, um Ziele zu erreichen? Das ist, was mich stört. (Ohne Extreme natürlich, wenn's nicht geht dann geht's nicht.)"

Das Üben bis zum Schwarz werden klingt für mich ziemlich extrem!

Und nein, man ist nicht automatisch unglücklich, wenn man sich anstrengen muss, aber die Gefahr unglücklich zu werden, wenn man immer schlechte Noten schreibt und dann den Druck von den Eltern und Lehrern bekommt, sehe ich als ziemlich groß an.
Außerdem ging es nicht um die Anstrengung. Kinder, die ihre Sachen alleine machen, müssen sich doch auch anstrengen (von Ausnahmen mal abgesehen).

Ich sehe eher die Gefahr, dass die Kinder in der Pubertät "dicht machen". Druck erzeugt Gegendruck.
Meine Tochter hat eigene Ziele, die sie erreichen will und das wird sich hoffentlich auch in der Pubertät nicht ändern.
Man wird sehen....

Katja

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