Zweite Schwangerschaft und Geburt

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Zweite Schwangerschaft und Geburt

Hallo, vor einem Monat wurde mein Sohn geboren. Prinzipiell lief die Geburt sehr gut. Bei den ersten schmerzhaften Wehen war mein Muttermund schon 4-5 cm auf, die Wehen kamen schnell und heftig. Nach zwei Stunden und Muttermund bei 7 cm ließ ich mir eine PDA setzen. Für die PDA müsste ein Wehenhemmer gespritzt werden, da die Wehen schon zu häufig waren. Danach waren die Wehen wehemmt und ich brauchte wehenfördernde Mittel und Buscopan. Das half gut und insgesamt nach ca 8 Stunden und einem Dammschnitt war mein Sohn gesund auf der Welt. Mein Sohn war schon abgenabelt. Ich bekam noch Antibiotika wegen einem vorzeitigen Blasensprung. Bis dahin war die Geburt für mich ein tolles Erlebnis. Nach der Geburt kam leider die Plazenta nicht direkt raus. Es wurde auf den Bauch gedrückt, Oxytocin gespritzt, Akupunktur versucht, die Schwerkraft genutzt. Nach ca einer halben Stunden riss bei dem Versuch an der Nabelschnur zu ziehen die Nabelschnur ab. Es folgte eine Not OP mit Ausschabung. Mein Hb Dank von 12,3 vor der Geburt auf 8 nach der Geburt und 6,7 zwei Tage später. Jetzt bin ich dabei das Geburtserlebnis zu verarbeiten und habe dazu viele Fragen. 1) Wie lang kann die Plazenta drin bleiben ohne Gefahr? 2) Wie groß ist die Gefahr, dass sich die Plazenta bei einer Folgeschwangerschaft wieder nicht löst? Anscheinend war beiir auch eine kleine Nebenplazenta vorhanden. 3) Wie lange sollte mit einer zweiten Schwangerschaft gewartet werden? 4) Wie kann das Risiko in einer zweiten Schwangerschaft minimiert werden? Ist ein Kaiserschnitt eine sinnvolle Alternative. 5) Wie viel Blut habe ich bei diesen Hb Werten verloren? Sehr viel, wie bedrohlich war die Situation für mich? 6) Warum ist der HB zwei Tage nach Entbindung weiter gefallen (ich habe Thrombose Spritzen bekommen, gab es einen Zusammenhang?) 7) Hatte der Medikamentencocktail einen Einfluss auf das Lösen der Plazenta? 8) Ist es üblich an der Nabelschnur zu ziehen? Wie leicht reißt diese ab? Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. Ich hoffe es sind nicht zu viele.

von Tanja1900 am 06.05.2019, 21:49



Antwort auf: Zweite Schwangerschaft und Geburt

Hallo, Zu Ihren Fragen: 1. Man sollte nicht länger als eine halbe Stunde warten um Maßnahmen zu ergreifen,dass sich die Plazenta evtl lösen kann - der Blutverlust kann sich durch zu langes Warten erhöhen. 2. Das Wiederholungsrisiko einer Plazentalösungsstörung für Folgeschwangerschaften ist gegeben. 3. Ein Jahr sollte mit einer weiteren Schwangerschaft abgewartet werden. 4. Das Risiko einer Lösungsstörung kann insofern minimiert werden,dass nach der Geburt ein Kontraktionsmittel gespritzt wird,dass dann zunächst abwartend gehandelt wird(kein vorzeitigers Drücken auf die Gebärmutter oder/und Zug an der Nabelschnur) und dass dass Ihre Harnblase leer ist ....Nein,ein Kaiserschnitt ist keine Alternative. 5. Ihr Blutverlust war auf jeden Fall über 1000ml - Ihre Situation war ernst zu nehmen,aber nicht lebensbedrohlich,sofern ich dies ohne Akteneinsicht beurteilen kann. 6. Direkt nach der Geburt war der Hb-Wert durch Infusionen verdünnt - die Antithrombosespritzen wurden doch vor der Geburt abgesetzt,oder nicht? 7. Welcher Medikamentencocktail? - eher nicht,meist ist der Grund für die Lösungsstörung eine vorangegangene "Verletzung" in der Gebärmutter zB durch eine Ausschabung. 8. Um die Plazenta zu gewinnen kann man leicht an der Nabelschnur ziehen;macht aber nur Sinn wenn sie gelöst ist. Alles Gute, Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 07.05.2019



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