Frage: Schmerzmanagement Uniklinik???

Hallo, mich läßt die Vorgehensweise der Geburt meines Sohnes vor 4 Wochen leider keine Ruhe und ich hätte gern Ihre Meinung zu diesem Vorgehen. Nach Blasensprung wurde sofort eingeleitet und ich bekam zusätzlich Antibiotika und nach 2 Stunden auch Wehentropf (Oxytocin), der innerhalb von 8 Stunden auf die maximale Dosierung gestellt wurde. Als Schmerzmiitel bekam ich auf Wunsch eine pda gelegt mit dem Worten, ich sollte immer Drücken, bevor die Schmerzen kommen. Letztendlich war die Pumpe leer und wurde nicht mehr aufgefüllt. also kein Schmerzmittel mehr bei maximalen Wehentropf. Die Schmerzen waren unerträglich. Leider wurde ich in dieser Phase "vergessen", es kam schlicht keine hebamme und ich verkrampfte bei jeder Wehe. Nach 1,5 Stunden kam die Hebamme, meinte, es wäre eine andere Geburt noch gewesen... Ich hatte Presswehen, konnte aber fast nicht mehr mitmachen. Damit endete dies im Kaiserschnitt, wo festgestellt wurde, dass der Kleine sich mit dem Kopf im Becken verkeilt hätte und nie weiter gerutscht wäre. Ich bin so entsetzt über diese Uniklinik, von dem ich ein modernes Schmerzmanagement erwartet hätte, so im Stich mit wirklich heftigsten Schmerzen gelassen worden bin. Sobald der Wehentropf abgenommen worden ist, ließen auch die Schmerzen schnell nach. So wäre es erträglicher gewesen. Ist diese Vorgehensweise üblich? Vielen Dank für Ihr Feedback dazu. VG Otiwa

von Otiwa am 14.11.2017, 14:57



Antwort auf: Schmerzmanagement Uniklinik???

Hallo, Bitte bedenken Sie,dass wir nur allgemein antworten können,da es zu Ihrem Geburtsverlauf zu wenig Infos gibt und wir nur "begutachten"können,wenn wir die Geburtsakte einlesen. Es ist üblich nach vorzeitigem Blasensprung nach einer gewissen Zeit die Geburt einzuleiten - wird 8h danach ein Antibiotikum verabreicht und sind die Entzündungswerte okay ,kann man mit einer Einleitung auch durchaus 12h warten. Bei der PDA waren Sie an eine Pumpe angeschlossen und ja,es ist richtig,dass man nachdosieren sollte bevor der Schmerz sehr stark ist - allerdings wird bei uns die Dosierung abgsprochen,da es manchmal besser ist die PDA bei vollständigem Muttermund ausschleichen zu lassen. Man kann auch durchaus eine zweite Pumpe verlangen,was aber zB bei uns so gut wie gar nicht vorkommt. Wir Hebammen in den Kliniken sind leider meistens sehr überlastet, so dass eine 1.1 Betreuung gar nicht möglich ist und nie nöglich sein wird - dennoch sollte eine Hebamme immer signalisierendass sie nicht weit ist;für Hilfe bei Notfällen gibt es die Begleitperson und eine Klingel im KRS. Dann hat sich das kindliche Köpfchen anscheinend falsch eingestellt... Uniklinik heisst nicht typischerweise "modernes Schmerzmanagement" und Sie müssen bedenken,dass dieser Anspruch auch sehr individuell ist,denn manche Frauen möchten so natürlich wie möglich ihre Kinder auf die Welt bringen und aktiv (bei PDA) bei der Geburt mitarbeiten können. Natürlich lassen die Wehen nach,wenn der Tropf ab ist,doch die PDA macht ja gerade Sinn ,dass die Geburt weitergeht - der Tropf wäre wahrscheinlich bei Ihnen unerlässlich gewesen,da durch die PDA oftmals die Wehen fast verschwinden. Sprechen Sie mit den Geburtshelfern,denn vielleicht wird Ihnen so vieles klarer und beide Seiten können sich austauschen. Viele Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 15.11.2017