Kann eine PDA Ursache für eine Wehenschwäche sein?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Kann eine PDA Ursache für eine Wehenschwäche sein?

Guten Tag! Ich habe vor vier Monaten meine Tochter zur Welt gebracht. Aufgrund einer Wehenschwäche und pathologischem CTG allerdings mit Saugglocke, Dammschnitt und Kristeller. Ich mache mir immer noch ein bißchen Vorwürfe, weil ich mir nicht sicher bin, ob die PDA Ursache dafür war. Zum Geburtsverlauf: Ich bin bei 36+1 ins Krankenhaus wegen Durchfall und Erbrechen (wie die Untersuchungen im Nachhinein ergaben aber kein Infekt, sondern vermutlich schon der Geburtsbeginn). Es wurde dann auch aufgrund des hohen Blutdrucks und 24h-Harn beginnende Präeklamspie festgestellt und man plante, bei 37+0 mit der Einleitung zu beginnen. Ich konnte nach wie vor nur geringe Mengen essen oder musste mich ansonsten übergeben. Ich war auch ziemlich ko und kurze Spaziergänge waren schon zu anstrengend für mich. Bei 36+3 hatte ich um ca. 22:00 Uhr den Blasensprung und ca. 10 Minuten später Wehenbeginn mit Abstand alle 3 Minuten. Um ca. halb zwei morgens habe ich auf meinen Wunsch eine PDA bekommen. Ich habe es einfach überhaupt nicht geschafft, mich gut auf die Wehen einzustellen. Irgendwie habe ich nie damit gerechnet, dass sie gleich in so kurzen Abständen kommen. Und ich habe mich im Vorhinein nicht gut über die PDA und etwaige Folgen informiert, was ich mir auch vorwerfe. Das Informationsgespräch zur Geburt im Krankenhaus war für die Folgewoche geplant, aber da war meine Tochter dann schon da. Um ca. vier Uhr morgens war der Muttermund voll eröffnet. Die PDA wurde abgestellt und ein Wehenmittel verabreicht. Ich habe dann über eine Stunde im Vierfüssler-Stand verbracht, dort ging es zuerst auch gut weiter. Das Köpfchen ist dann aber wieder etwas hochgerutscht, die Wehen wurden schwächer und die Wehenabstände größer. Ich war dann noch eine Zeit in Seitenlage. Nachdem die Herztöne dann schlechter wurden, wurde meine Tochter dann um 6:11 Uhr mit der Saugglocke (Kiwi VE), Dammschnitt und Kristeller geholt. Ich spürte die Wehen dabei deutlich, hatte aber keinen großen Pressdrang. Mir hat die Rückenlage unglaublich weh getan, generell habe ich die Wehen fast nur im unteren Rücken gespürt. Meine Tochter hatte mit 36,5 cm auch ein recht großes Köpfchen. Meiner Tochter ging es nach der Geburt super (Apgar 9/10/10). Sie hatte die Nabelschnur zwei Mal um den Hals, aber sofort geschrien und von der Saugglocke sah man nur einen dünnen roten Ring für ein paar Tage am Hinterkopf, aber keine Erhebung oder Verformung des Kopfes. Nach der Geburt hatte ich starke Blutungen, weil sich die Plazenta nicht löste, diese wurde dann manuell geholt. Mir ging es aufgrund der Geburtsverletzungen und des Blutverlustes leider nicht gut. Außerdem dauerte es noch ca. 2 Tage, bis meine Nieren wieder normal funktionierten wegen der Präeklampsie. Ich mache mir nun Vorwürfe, eine PDA genommen zu haben und damit dieses Geburtsende ausgelöst zu haben. Was denken Sie? Glauben Sie, dass es besser gewesen wäre, keine PDA zu nehmen? Danke für Ihre Bemühungen! Juliette

von _Juliette_ am 23.01.2020, 15:07



Antwort auf: Kann eine PDA Ursache für eine Wehenschwäche sein?

Hallo, Wahrscheinlich war es sogar gut,dass Sie eine PDA gewünscht haben - womöglich wären Sie sonst im OP gelandet. Ihre Gebärmutter war einfach ausgepowert,deshalb kontrahierte sie sich auch nicht ,um die Plazenta zu lösen. Also,Nein Sie haben keine Gründe sich irgendwelche Vorwürfe zu machen. Herzliche Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 24.01.2020



Antwort auf: Kann eine PDA Ursache für eine Wehenschwäche sein?

Liebe Frau Westerhausen, danke für Ihre Antwort! Denken Sie, dass ich wegen der Präeklampsie so ko war und die Gebärmutter deshalb ausgepowert war? Ich habe gerade bemerkt, dass die Präeklampsie weder im Entlassungsbrief noch im Mutter-Kind-Pass vermerkt ist. Im Krankenhaus wurde nach der Geburt noch bis zur Entlassung der Blutdruck täglich gemessen und außerdem in den zwei Tagen nach Geburt kontrolliert, wieviel ich trinke und wieviel Urin ausgeschieden wird. Nach zwei Tagen haben die Nieren dann wieder richtig funktioniert, nach einer Woche war der Blutdruck wieder im normalen Bereich. Sind hier eigentlich noch Nachuntersuchungen notwendig? Herzliche Grüße, Juliette

von _Juliette_ am 07.02.2020, 23:14



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