Lieber Herr Prof. Jorch, zunächst vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen hier Fragen zu beantworten. Unsere Tochter kam bei 28+1 nach akutem HELLP per Notsectio auf die Welt. Aufgrund einer Plazentainsuffizienz hatte sie gerade 630 Gramm bei 32 cm Körpergröße. Heute ist sie korrigiert 6 Monate alt. Sie war insgesamt 5 Tage intubiert, wovon 3 nach einer Not-OP am 5. Lebenstag nötig waren aufgrund einer FIP. Es wurden 7 cm Darm entfernt und zunächst ein anus praeter gelegt. Da die Gewichtszunahme mit Muttermilch nicht entsprechend gut vonstatten ging wurde auf extensiv hydrolysierte Milch umgestellt. Hier verlief die Gewichtszunahme gut. Sie hatte relativ lange NCPAP und RCPAP im Wechsel da die Atmung durch Choanalstenose beidseits erschwert war. Heute kommt sie damit recht gut zurecht, Kontrolltermine sind angedacht. Der Stoma wurde 15 Tage vor Entlassung zurückverlegt und unserer Tochter geht es gut. In der Bauchlage tut sie sich noch recht schwer, ist aber ansonsten meiner Meinung nach motorisch sehr fit. Nun wurden Hacken-/ und Knickfüße diagnostiziert. Unsere Physio meinte, dies wäre mit Wickeln gut in den Griff zu bekommen. Was meinen Sie hierzu? Bedingt durch den Stoma lag sie leider wenig auf dem Bauch in der Klinik und ist auch in der Hüfte etwas steif. Ultraschall ist allerdings unauffällig. Ist in diesem Fall das Wickeln der Füße die 1. Wahl? Gibt es alternativen? Außerdem machen wir uns Gedanken über ein Geschwisterchen für unsere Tochter das in ein paar Jahren eventuell nachkommen soll. Gerinnungswerte wurden bei mir untersucht und ein deutlich erhöhter Lipoprotein A Wert festgestellt. Unter der Empfehlung ASS100 und Heparin von der Feststellung der Schwangerschaft ab werden mir gute Aussichten gegeben. Allerdings wäre für mich wichtig auch ihre Meinung hierzu zu hören. Unsere Tochter war ja doch recht leicht und das HELLP relativ früh. Außerdem hatte ich bis auf Oberbauchschmerzen keine typischen Symptome. Ich habe wirklich bedenken, dass das 2. Kind wieder ein Frühchen werden könnte und dies dann nicht so glimpflich abläuft wie bei unserer Tochter. Wir sind sehr dankbar dass sie bei uns ist und alles überstanden hat. Ich muss dazu sagen, dass ich 28 bin und dementsprechend noch relativ jung. Eine 2. Frühgeburt kann ich mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen. Sicherlich würden wir es schaffen, aber ich möchte einem weiteren Kind einfach einen besseren Start ins Leben geben. Haben Sie hiermit irgendwelche Erfahrungen? Was würden Sie mir unter den genannten umständen empfehlen? Vielen Dank! Sarena
von Sarena2016 am 22.02.2017, 15:11