SIDS Risiko bei niedrigem Geburtsgewicht

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: SIDS Risiko bei niedrigem Geburtsgewicht

Guten Tag, Auch ich habe eine Frage zum SIDS Risiko. Unsere Tochter kam morgen vor drei Wochen bei 38 + 2 mit nur 2500 Gramm zur Welt. Die Schwangerschaft war unauffällig und alle Untersuchungen - auch das pränatale organscreening - immer bestens. Sie wurde auch immer größer als Durchschnitt geschätzt, erst kurz vor der Geburt hieß es überraschend, dass sie sehr zart ist. Die Versorgung war aber laut Doppler Untersuchung in Ordnung. Frauenärztin und Hebamme fanden das Gewicht nicht besorgniserregend und zu meiner Figur passend. (1,70 m und schlank) Ihr Geburtsgewicht hat sie schnell wieder errreicht und Montag wog sie mit 18 Tagen 2940 Gramm, also 400 Gramm über dem geburtsgewicht. Ihre Apgar Werte waren 10/10/10. sie kam mit Saugglocke. Sie schläft in Rückenlage im Schlafsack im Babybay und wird gestillt. Wir sind Nichtraucher. (Wenn auch erst seit vier Jahren) Das Thema SIDS bereitet mir sehr sehr große Sorgen. Wie hoch schätzen sie ihr Risiko? Ist es wegen des geringen Geburtsgewichts und der etwas verfrühten Geburt erhöht? Sollte dem so sein: Wird das erhöhte Risiko „mitgenommen“ oder reduziert es sich irgendwann auf die Norm, sobald sie entwicklungstechnisch mit Gleichaltrigen gleichauf ist? Und eine zweite Frage: Gibt es eine mögliche Erklärung für das erhöhte Risiko im 2-4 Monat und kann man entsprechende Vorkehrungen treffen? Nimmt das Risiko ab dem 5. Monat schnell ab? Besten Dank im Voraus!

von Marlet33 am 10.04.2019, 12:38



Antwort auf: SIDS Risiko bei niedrigem Geburtsgewicht

Zunächst: Das Risiko ist um den 100. Lebenstag am höchsten und nimmt dann rasch ab. Frühchen haben das höchste Risiko um den 100. + N Lebenstag. N ist die Zahl der zu früh geborenen Tage. Zum Risiko: Hier handelt es sich um statistische Schätzungen aus epidemiologischen Studien. Wenn man davon ausgeht, dass das durchschnittliche Risiko, inkl. der Hochrisikokinder, bei etwa 1:3.000 liegt, dürfte es in Ihrem Falle etwa genau dort liegen. Kinder ohne Risikofaktor haben ein Risiko von weniger als 1:6.000, Kinder mit den Hauptrisikofaktoren Bauchlage und Rauchen von bis zu 1:500. In Ihrem Falle liegt ja nur ein eher wenig bedeutsamer Risikofaktor vor (Geburtsgewicht unterhalb der Norm).

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 11.04.2019



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