Frage: Rückenlage

Lieber Dr.Jorch, Ich halte mich an alle Richtlinien des SIDS. Ich habe meinen Sohn von Anfang an zum Schlafen in die Rückenlage gelegt. Am Tag auch mal seitlich oder auf den Bauch. Als er erste Anzeichen eines Plattkopfes hatte, habe ich sofort ein spezielles Kissen gekauft und dieses sicher an der Matratze festgemacht, sodass er es sich nicht übern Kopf ziehen konnte. Leider brachte dieses Kissen keine Besserung. Nun ist der Plattkopf mit 5 Monaten mehr ausgeprägt. Er hat relativ schnell seinen Kopf in Rückenlage auf beide Seiten selbst gedreht. Seine Haare sind durch die Kopfbewegungen sogar weggescheuert. Er fängt auch langsam an ( am Tag beim Spielen) sich etwas auf die Seite zu drehen. Nun mache ich mir Sorgen wegen den Plattkopf. Man liest so unterschiedliche Sachen ob überhaupt oder bis wann sich sowas verwachsen kann.Ich selbst kenne Kinder im Schulalter mit Platten Hinterkopf.Sicher ein Kosmetisches Problem, aber ich habe Angst das mein Sohn diesbezüglich gehänselt wird und ich mir die Schuld geben werde.Mein Mann ist der Meinung wir sollten ihn auch Nachts leicht auf die Seite legen. Aber meine Angst vor SIDS ist zu groß. Wie groß sind die Chancen das sich der Plattkopf verwächst mit 5 Monaten? Was könnte ich noch tun für eine Besserung? Wie hoch ist jetzt noch das Risiko von SIDS? Nimmt dieses Risiko mit jeden Monat ab? Vielen Dank im vorraus Lg Rita

von Rita30 am 03.05.2017, 10:57



Antwort auf: Rückenlage

Sobald Ihr Sohn Haare hat, ist der Plattkopf nicht mehr sichtbar. Er ist weder ein gesundheitliches, noch ein kosmetisches Problem. Es ist schade, dass sich eine regelrechte "Schädelformindustrie" hierum entwickelt hat mit Operationen, Helmtherapie etc. Alles völlig unnötig. Seitenlage ist nur dadurch gefährlich, weil ein versehentliches Rollen in die Bauchlage möglich ist. Versuchen Sie doch mit Hilfe von zusammengefalteten Handtüchern seitenwechselnd jeweils unter eine der beiden Schultern eine Körperseite etwas anzuheben und Ihr Kind somit in eine Zwischenlage zwischen Seitenlage und Rückenlage zu bringen. Diese ist sicher. Dadurch wird der Schädel in Seitenlage gezwungen.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 04.05.2017