Sehr geehrter Professor Jorch,
meine eineiigen Zwillinge (mono-di) wurden bei 36+0 geboren. Erst nach der Geburt wurde festgestellt, dass es eventuell doch ein Transfusionssyndrom gab, ein Kind war ganz blass, das andere sehr rot. Da bei dem ersten Kind eine Anämie festgestellt wurde, hat er eine Bluttransfusion mit Erythrozyten bekommen. Die Werte haben sich daraufhin erholt.
Ich bin nun sehr verzweifelt, weil es so schnell zu dieser Entscheidung kam und eine Transfusion für mich eine heftige Maßnahme ist. Anscheinend war sie aber alternativlos, weil man am zweiten Lebenstag noch keine Eisenpräparate geben kann.
Ich habe Angst, was die Transfusion für Nachteile für mein Kind haben kann. Spätfolgen? Wie schwerwiegend ist so ein Eingriff? Und wann könnte man die Sache abhaken, dass die Gabe keinen negativen Einfluss auf sein Leben haben wird (erhöhtes Krebsrisiko, Infektionen). Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass es bei der einmaligen Gabe bleibt?
Ist das fremde Blut nach 120 Tagen komplett abgebaut und hat dann keinen Einfluss mehr auf seinen Organismus?
Vielen herzlichen Dank!
von
sarahk123
am 22.01.2020, 12:19
Antwort auf:
Bluttransfusion bei Neugeborenem
Bluttransfusionen werden nur gegeben, wenn das Risiko der Anämie akut höher ist als die Gabe von Blut. Das wird in Ihrem Fall sicher so gewesen sein. Das Infektionsrisiko bei Bluttransfusionen ist heute fast null. Seinen Sie Ihren Ärzten dankbar, dass sie so kompetent und rasch regiert haben.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 25.01.2020
Antwort auf:
Bluttransfusion bei Neugeborenem
Hallo Sara,
Ich würde das ganze von der anderen Seite betrachten: was hätte passieren können, wenn das Kind keine Transfusion bekommen hätte? Das ist doch die viel wichtiger Frage.
Dein Kind hat garantiert keinen Schaden davongetragen, ohne wäre es dem Kind aber garantiert schlecht gegangen. Sei den Ärzten dankbar, dass sie angemessen und schnell reagiert haben.
Ich war ziemlich froh, darüber dass eine Bluttransfusion und vorher Plasmatransfusion meinem Kind geholfen haben- danach waren alle Vitalwerte besser. Ich habe dies auch als nicht so großen Eingriff empfunden, weil das Kind schon vorher alle erdenklichen Maßnahmen der Ärzte brauchte.
Daher denke ich, besser schnell und die Situation erst gar nicht kippen lassen.
LG
von
Winterkind09
am 24.01.2020, 14:44