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Vorzeitiger Blasensprung

Thema: Vorzeitiger Blasensprung

Ich hatte gestern bei 19+1 SSW bei einem meiner Zwillinge einen vorzeitigen Blasensprung. Er hat nun nur mehr ganz wenig Fruchtwasser. Bei meinem zweiten Zwilling ist die Fruchtblase intakt. Eine Infektion wurde als Auslöser ausgeschlossen. Wehen hab ich bisher zum Glück auch keine bekommen. Ich bekomme jetzt Antibiotika und meine Blutwerte werden täglich kontrolliert. Es besteht nur Hoffnung, wenn sich immer wieder ausreichend Fruchtwasser nachbildet, meine Entzündungswerte nicht steigen und ich keine Wehen bekomme. Denn im Falle einer Wehentätigkeit würde die Geburt nicht verhindert werden. Tokolyse würde ich erst ab der 24.SSW bekommen. Ich müsste bis 23+0 kommen. Ab da würde eine Lungenreife gemacht werden und ab 23+2 würden sie hier auf der Neonatologie behandelt werden. Es weiß niemand, ob ich das überhaupt bis dahin schaffen werde. Es hängt nun von jedem Tag ab. Ich war in dieser Schwangerschaft so hoffnungsvoll. Ich habe schon meinen ersten Sohn in der 18.SSW verloren. Bei ihm bekam ich vorzeitige Wehen, Blutungen und ich hatte einen Fruchtblasenprolaps. Die Geburt konnte damals nicht verhindert werden. Man hat eine Cervixinsuffizienz vermutet, die sich in meiner nächsten Schwangerschaft auch bestätigt hat. Ich bekam bei meinem zweiten Sohn dann eine Cerclage in der 15.SSW. Trotz viel Schonung und der Cerclage hatte ich recht bald wieder einen verkürzten Gebärmutterhals mit Trichterbildung und lag ab der 33.SSW mit vorzeitigen Wehen im KH. Ich hatte so viel Angst um ihn, aber wir haben es bis in die 37.SSW geschafft und er ist gesund und munter und mittlerweile 4 Jahre alt. Er ist mein größtes Geschenk. Aber wir hätten so gerne ein Geschwisterchen gehabt und ich war so positiv eingestellt, dass ich es noch einmal schaffen werde. Ich bekam auch dieses Mal wieder eine Cerclage in der 14.SSW. Und bis gestern verlief alles so super. Mein Gebärmutterhals war trotz der Zwillingsschwangerschaft noch richtig lange. Ich war so guter Hoffnung, dass wir gut über den Sommer kommen. Und dann plötzlich das... und irgendwie weiß ich gerade nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich fürchte mich davor, dass ich meine Kinder wieder hergeben muss, dass sie in den nächsten Wochen kommen, wo sie noch keine Überlebenschance haben. Aber gleichzeitig fürchte ich mich auch davor, wie das alles wird, wenn sie in der 24. oder 25.SSW zur Welt kommen und Extrem-Frühchen sind. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, sollten sie Behinderungen haben. Bzw. selbst wenn sie gesund sind, sie müssten so lange im KH bleiben und ich müsste weiterzittern und hoffen. Die Ärzte geben uns nur sehr wenig Hoffnung, es glaubt fast jeder, dass wir gar nicht so weit kommen werden und selbst wenn... der Oberarzt hat gemeint, er schätzt die Chancen sehr gering ein, dass die Kinder dann aufgrund der frühen Geburt wirklich gesund sein werden. Wie seid ihr denn damit umgegangen? Wie habt ihr das geschafft? War jemand von euch in so einer ähnlichen Situation und hat schon Erfahrungwerte, wie es ausgegangen ist? Ich weiß gerade echt nicht, wie ich das alles schaffen soll. Ich habe mir so gewünscht, dass wir bis zur 35.SSW kommen, das war unser Ziel, bevor ich diesen Blasensprung bekam. Ich hätte so gerne Babys, die gesund sind und leben und die bei mir sind und nicht wochenlang von mir getrennt im Inkubator liegen müssen und ums Leben kämpfen müssen. Ich würde sie so gerne in meinem Bauch behalten und sie beschützen, aber es liegt einfach nicht in meiner Macht. Ich kann nur abwarten und hoffen. Ich weiß nicht, ob ihr mich gerade überhaupt versteht. Ich bin so sehr durcheinander. Vielleicht mach ich mir auch schon zu viele Gedanken, denn vielleicht entscheidet die Natur erst wieder, dass ich sie gehen lassen muss und sie keine Chance bekommen. Aber sollte ich die nächsten vier Wochen überstehen, fürchte ich mich so davor, wie die Zeit wird, wenn sie als Extrem-Frühchen zur Welt kommen. Was auf mich zukommt, ob sie dann tatsächlich gesund sein können. Ich wünschte mir einfach nur so sehr, das alles wäre nicht passiert... Traurige Grüße, Dani

von sunnydani am 06.06.2018, 22:22



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Hallo Sunnydani, im Monatsforum meines Kleinsten ist auch einer Zwillingsmutter eine Blase geplatzt und das Kind nach einigem Hoffen gestorben. Das andere Kind lebt aber und wurde soweit ich das den Posts der Mutter entnehmen konnte zu einem relativ normalen Zeitpunkt geboren. Das kommt wohl gar nicht so selten vor... Eine andere Geschichte sind die "Zweizeitigen Zwillinge"- ich denke es ist er sehr unwarscheinlich, dass sich so etwas wiederholt. Ich schicken dir viel Kraft und Geduld, versuch dich abzulenken, damit du Kraft sparst. Lg Winterkind

von Winterkind09 am 07.06.2018, 07:20



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Danke für deine Nachricht! Nur leider macht mir hier im KH niemand die Hoffnung, dass wenigstens das zweite Kind im Bauch bleiben könnte. Die meinen alle, wenn es los geht, werden sicher beide geboren oder wenn ich eine Infektion bekomme, werden bestimmt auch beide davon betroffen sein. Ich würde mir natürlich sehr wünschen, dass wenigstens der Zwilling mit der intakten Fruchtblase im Bauch bleiben kann, aber so wie die Ärzte hier reden, wird das vermutlich nicht funktionieren. Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 07.06.2018, 07:51



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Ich hatte in der 23. SSW bei meinen Zwillingen plötzlich eine GMH-Verkürzung mit Trichterbildung, später auch Fruchtblasenprolabs des führenden Zwillinge. Allerdings keinen Riss. Ich habe es durch striktes Liegen usw. bis 26+6 geschafft. Wir haben diverse Komplikationen mitgenommen, letztlich Entlassung nach 18 Wochen Neo mit Sauerstoff und Monitor bei einem der Zwillinge. ABER: inzwischen sind beide 7 J., gehen seit letztem Jahr regulär zur Schule und sind gesund!!! Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und ganz viel Kraft! Liebe Grüße, K.

von KleineKämpfer am 07.06.2018, 08:50



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Ich bin nicht mit Zwillingen schwanger, aber liege seit 15+4 mit Blasensprung im Krankenhaus! Niemand hat meinem Baby eine Chance gegeben. Niemand. Ständig wurde mir zum Abbruch geraten. (Genau nachlesen kannst du es im Thread „Blasensprung 16. SSW nach NotOP.) Heute, 23+3 bin ich nur noch wenige Tage von der rechtlichen Lebensfähigkeit entfernt. Es gab keine Wehen, keine Infektion, keine katastrophalen Blutwerte. Laut Ultraschall ist das Baby zeitgemäß entwickelt. Wie es mit der Lunge aussieht, kann mir natürlich niemand sagen, aber die Neo-Kinderärzte sind vorsichtig optimistisch, dass das Baby das wenige vorhandene Fruchtwasser nutzt. Gib nicht auf. Vertraue auf dich und auf deine Babys Die Oberärztin hier sagte mir, dass die Einstellung der Mutter absolut wichtig ist.

von MrsMidnight am 07.06.2018, 12:00



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Heute geht es mir wieder etwas besser. Ich habe total tolle Nachrichten erhalten. Bei der Ultraschalluntersuchung hat man gesehen, dass sich total viel Fruchtwasser nachgebildet hat, sodass der kleine Mann genug Platz zum Schwimmen und Drehen hat (hat sich sogar wieder von Schädellage in Querlage gedreht). Es rinnt zwar immer wieder noch was ab, aber scheinbar bildet sich genug nach. Der Gebärmutterhals ist auch total lang und der Muttermund geschlossen, sodass das Infektionsrisiko etwas geringer ist, hat der Arzt gemeint. Bis Montag bekomme ich jetzt noch die Antibiotika-Therapie, dann würden sie noch zwei, drei Tage kontrollieren und sollte der Befund so stabil wie jetzt bleiben, dann würden sie mich noch einmal entlassen. Denn für die Babys können sie bis 23+0 ohnehin nichts machen und dann wäre es nicht nötig im KH zu bleiben, hat der Arzt gemeint. Ich müsste halt zweimal in der Woche zur Kontrolle kommen und daheim sehr viel Ruhe geben. Ab 23+0 würden sie mich dann wieder aufnehmen und Lungenreife geben und ggf. dann auch Tokolyse, sollten Wehen auftauchen. Dann müsste ich bis zur Geburt im KH bleiben. Und er hat heute gesagt, wenn keine Infektion und keine Wehen kommen und der Muttermund schön geschlossen bleibt, dann könnten wir es mit viel Glück sogar bis in die 28. oder maximal 32.SSW schaffen. Das wäre das Maximum, das sie bei einem vorzeitigen Blasensprung zuwarten würden. Ach, das wäre so toll, wenn wir es so weit schaffen würden. Dann hätten meine zwei Mäuse doch sehr gute Chancen. Ich hoffe so sehr, es bleibt alles so stabil und wir schaffen das! Danke für eure Zusprüche und Nachrichten! Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 07.06.2018, 14:59



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ich kenne bei Blasensprung nur strikteste Bettruhe, mehrfach täglich Antibiose und zwei bis dreimal pro Tag Überwachung der Entzündungswerte . Wenn du wirklich entlassen wirst, schone dich bitte unbedingt. Ich drücke euch alle Daumen, die ich habe. LG

von lisi3 am 07.06.2018, 18:39



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Falls das Krankenhaus dich wirklich entlassen sollte, empfehle ich dir, dich SOFORT in einem anderen Krankenhaus, am besten einer Uniklinik mit viel Frühchenerfahrung, vorzustellen! Alles Gute für euch drei!

von 3wildehühner am 08.06.2018, 01:02



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ich habe mich auch sehr gewundert, dass ich entlassen werden soll... Mein FA hat mir nämlich zuvor schon gesagt, dass ich jetzt bis zur Geburt im KH bleiben werde müssen... Bin gespannt, was er da dazu sagen wird. Aber hier brauchen sie scheinbar einfach die Betten. Das ist aber das einzige KH bei uns in der Gegend, die eben eine super tolle Neonatologie haben. Es kommen alle Frühchen hier her, auch wenn sie in anderen Krankenhäusern in der Nähe entbunden werden. Das heißt Alternative gibt es nicht wirklich eine. Naja, jetzt muss ich mal abwarten. Bis jetzt wird eh täglich kontrolliert und sollte ich nächste Woche wirklich entlassen werden, muss ich noch mit meinem FA reden bzw. mich zu Hause wirklich genauso strikt hinlegen und Ruhe geben. Und hoffen, dass wir es bis 23+0 schaffen. Denn ab da wollen sie mich ja wieder stationär bis zur Geburt aufnehmen. Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 08.06.2018, 07:36