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1. Nach ohne Überwachung hinter uns ;-) und Update von uns

Thema: 1. Nach ohne Überwachung hinter uns ;-) und Update von uns

Hallo, ihr Lieben! Heute Nacht war die erste Nacht ohne Monitor :-) Nachdem Tim nun schon über zwei Monate alarmfrei war, brauchen wir den Monitor nicht mehr. Auch sonst geht es uns gut. Er ist so ein freundlicher Kerl, an allem interessiert. Seit Mitte April war er zwar oft krank, das war etwas mühsam, aber sonst ist er echt brav. Als erstes hatte er eine Bronchitis. Die Nächte waren so was von schlaflos, weil er dauernd gehustet und geweint hat. Wir mussten dann dreimal täglich und in der Nacht bei Hustenanfällen mit Salbumatol (ich hoffe, ich habe es richtig geschrieben...) inhalieren. Es hat sich insgesamt über drei Wochen gezogen, bis es endlich weg war. Dann waren nur ein paar Tage Ruhe, bis er wieder einen Schnupfen bekam und wieder Fieber bis 39 Grad. Da hatte er einen bakteriellen Infekt, der mit Antibiotika behandelt werden musste. Und als das überstanden war, kam der nächste Husten... Den hat er nun immer noch, aber dieses Mal geht es ihm sonst ganz gut. Wir mussten zum Glück nie ins Krankenhaus und konnten alles daheim und mit Kinderarzt behandeln. Jetzt warte ich darauf, dass mal eine krankheitsfreie Phase kommt. Der erste Zahn ist auch schon da. Ende Mai hat er ihn mit korr. 7 Monaten bekommen und er isst so brav. Er isst tagsüber nur mehr Brei, weil er die Flasche einfach nicht mehr mag. Er liebt den Brei so sehr. Jedes Mal, wenn ich ihm eine Flasche geben will, nimmt er nur ein paar Schluck und fängt zu weinen und raunzen an, dreht den Kopf weg und biegt sich durch und wenn er sieht, dass der Löffel kommt, hat er die größte Freude und zittert richtig aufgeregt, macht den Mund schon vorher auf, bevor der Löffel da ist. Somit hab ich es jetzt seit ca. zwei bis drei Wochen gelassen, dass ich ihm tagsüber eine Flasche anbiete. Jetzt bekommt er viermal am Tag Brei und das genügt ihm. Und er trinkt auch schon Wasser aus dem Becher. In der Nacht will er die Flasche auch nicht sonderlich gern. Aber da bleibt ihm nichts anderes übrig, da muss er sie nehmen, wenn er Hunger hat. Er wird, seit er die Bronchitis hatte, sehr oft wach in der Nacht. Die meiste Zeit will er dann aber nicht essen, sondern nimmt meistens nur den Schnuller und wenn er die Flasche nimmt, dann nur ganz wenig. Insgesamt kommen wir vielleicht auf 100 bis max. 150 ml über die ganze Nacht. Der Kinderarzt meint aber, dass es in Ordnung ist, nachdem er gut zunimmt und gedeiht. Ich kann ihn schließlich nicht zwingen die Flasche zu essen. Hauptsache er isst irgendwas. Er hat jetzt auch schon 7.350 g und ist 71 cm groß. Motorisch ist er nun schon etwas hinterher, meint die Physiotherapeutin. Er will sich noch überhaupt nicht vom Rücken auf den Bauch oder die Seite drehen. Bauchlage mag er gar nicht, da dreht er sich sofort um und wenn man ihn nicht lässt, dann fängt er zu schimpfen an. Vom Vierfüßlerstand oder krabbeln sind wir noch meilenweit entfernt. Aber er hat seit neuestem seine Füße entdeckt, nimmt sie ganz oft hoch und in die Hände. Ich hoffe, er braucht einfach nur mehr Zeit. Ende Juni haben wir wieder eine Kontrolle auf der Entwicklungsambulanz und im Juli eine Schädl-Sono und Neurochirurugen-Kontrolle. Heute genau vor einem Jahr hatte ich den Blasensprung bei 19+1. Um diese Zeit etwa ist es passiert und da hat unsere ganze Prozedur angefangen. Ich kann es kaum glauben. In sechs Wochen ist mein kleiner Tim schon ein Jahr alt... Ich bin unglaublich froh, dass er da ist und ich genieße wirklich jeden Tag mit ihm. Dadurch dass sein Leben so lange am seidenen Faden hing, bin ich noch dankbarer für die Zeit mit ihm und ich freue mich über jeden Fortschritt, den er macht. Ich bin so stolz auf ihn, was er gemeistert hat und gleichzeitig immer noch so traurig, dass es Nico nicht auch geschafft hat... Ach ja, gerade bin ich etwas sentimental, wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke, aber die Freude überwiegt über meinen süßen Schatz, der so freundlich, fröhlich, zufrieden und fast immer am strahlen und lachen ist. Ich wünsche euch einen schönen Tag und Danke für das Lesen meines Romans, an alle, die es bis zum Schluss geschafft haben ;-) Dani

von sunnydani am 05.06.2019, 09:19



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Hallo Dani, wie schön von dir zu lesen und Wahnsinn, dass es bald ein Jahr her ist. Habe gerade festgestellt, dass mein Sohn nun auch schon fast 10 Monate alt ist die Zeit vergeht so schnell. Drücke die Daumen, dass er über den Sommer gesund bleibt und dann fit in die kalte Jahreszeit starten kann. Liebe Grüße

von MrsMidnight am 05.06.2019, 18:08



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Wow, 10 Monate ist der kleine Mann jetzt schon. Ihr habt beide auch so gekämpft, dass man sich immer wieder über ein kleines Lebenszeichen freut. Alles Gute für euch.

von SaSi_77 am 06.06.2019, 21:30



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Danke für dein Daumen drücken! Momentan ist er zum Glück gesund und ich hoffe, es bleibt jetzt noch länger so ;-) Ich wünsche dir für deinen Sohn auch alles, alles Gute! Es ist immer noch unglaublich für mich, wie weit du es noch mit Blasensprung geschafft hast und dass die Lunge deines Kleinen so gar keine Folgeschäden davon getragen hat. Das ist wirklich ein Wunder! Alles, alles Liebe! Dani

von sunnydani am 05.07.2019, 08:52



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Liebe Sunnydani, ich bin noch nicht lange genug in diesem Forum, um Deine Geschichte mitbekommen zu haben, aber habe Dein Posting sehr interessiert gelesen und habe auch irgendwann schon mal gelesen, dass Du Zwillinge zur Welt gebracht hast, von denen es der eine leider, leider nicht geschafft hat. Ich ziehe meinen Hut davor, wie Du dieses Schicksal meisterst (ich habe 2015 Zwillinge verloren, als die 18. Woche gerade geschafft war, damit tue ich mich bis heute sehr schwer, ich weiß nicht, wieviel Kraft mir geblieben wäre, wenn ich zu einem späteren Zeitpunkt einen davon hätte ziehen lassen und den anderen versorgen müssen)! Und Euer Tim scheint ein ganz besonderer kleiner Junge zu sein, er hat das Kämpfergen wohl geerbt und wird seinen Weg gehen, habe ich den Eindruck. Alles Gute Dir und Deiner Familie (und viel Gesundheit für Euren Tim)!

von Mörchen17 am 05.06.2019, 19:09



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Danke! Das tut mir sehr leid, dass du deine Zwillinge gehen lassen musstest. Ich denke, es ist egal, wann, es ist immer schwer. Ich habe meinen ersten Sohn im Juli 2012 in der 18.SSW still geboren. Es war für mich damals auch eine sehr, sehr schwere Zeit, weil ich noch keine Kinder hatte, niemanden, der mich abgelenkt hat, und weil ich mich mit der Frage des Warums quälte und zuerst keine Antwort darauf hatte. Ich befürchtete vielleicht nie lebende Kinder bekommen zu können. Die zweite Schwangerschaft zu meinem 5-jährigen Sohn war dann sehr von Ängsten geprägt und ich musste auch da ab der 33.SSW im KH liegen mit vorzeitigen Wehen. Aber es ging alles gut aus, er wurde in der 37.SSW geboren und war komplett gesund und munter. Er war mein kleines Wunder und ich war so froh, dass ich ihn hatte. Dann haben wir länger überlegt, ob wir uns überhaupt trauen sollen, noch einmal ein Kind zu bekommen. Die Angst, dass wieder etwas passiert, war da, aber wir hätten so gerne noch ein Geschwisterchen für unseren Großen gehabt und es deshalb gewagt. Und ich war wirklich so positiv eingestellt und richtig optimistisch. Ich hab mir gedacht, ich habe es einmal geschafft, dann schaffe ich es auch noch einmal und unser Sternensohn wird wohl gut auf seine Geschwisterchen aufpassen. Ja... leider kam dann alles doch anders. Und so ist unser Nico nun bei unserem "großen" Sternensohn und Tim zum Glück bei unserem 5-jährigen Sohn, der ihn über alles liebt und der so glücklich ist, dass er einen Bruder hat, auch wenn er Nico auch noch sehr vermisst. Deshalb kann ich dich sehr gut verstehen, wie schwer du dir tust, dass deine Zwillinge nicht bei dir sind. Es ist für uns Mamas einfach immer schwer, unsere Zwerge gehen zu lassen und es wird niemals ganz gut sein. Auch wenn der Schmerz irgendwann ein bisschen leichter und besser wird, wird es nie mehr so sein, wie es vorher war. Ich habe jetzt so den Vergleich und ich kann es schlecht sagen, was jetzt "schlimmer" ist. Bei meinem ersten Kind ging alles so schnell, von einem Tag auf den anderen wusste ich, er muss zur Welt kommen und er wird sterben. Ich hatte gar keine Zeit mich darauf vorzubereiten oder mich darauf einzustellen. Ich wurde überrumpelt. Und ich hatte noch keine Kinder. Es war ziemlich lange sehr schwer für mich damals. Und jetzt bei Nico war es zwar irgendwie "schlimmer", weil ich ihn lebend im Arm hatte, weil ich jeden Tag an seinem Inkubator war und ihn gehalten habe, mit ihm gesprochen, ihm gut zugeredet, dass er stark sein muss, damit er zu uns heim darf. Ich habe ihm erzählt, was wir für ein schönes Zimmer für ihn daheim haben, wie schön unser Garten ist, dass es sich auszahlt, wenn er kämpft. Und dann immer wieder die Rückschläge und die Hoffnung. Jeden Tag aufs Neue, die Hoffnung und dann doch die Gewissheit, dass er es nicht schaffen wird. Zu sehen, wie es ihm immer schlechter ging und zu wissen, man muss ihn loslassen, obwohl das, das letzte ist, was man will. Und ihn dann beim Sterben zu begleiten, für ihn da sein, ihn das letzte Mal im Arm zu halten und ihn dann für immer gehen zu lassen. Es war einfach ganz anders, aber jetzt habe ich zwei andere Kinder, für die ich stark sein muss und für die ich da sein muss. Ich hatte nicht so viel Zeit zu trauern oder einfach im Bett liegen zu bleiben und nicht aufzustehen. Ich konnte nicht, denn mein Großer war da und brauchte mich, und ich musste zu Tim ins Krankenhaus. Ich musste für ihn ja immer noch hoffen, dass er es schafft und ich wollte jede Minute, die ich konnte, mit ihm verbringen, weil ich nie wusste, ob es nicht die letzte Minute ist. Aber es war und ist schon oft noch sehr schwer, Tim anzusehen und zu überlegen, wie wäre es jetzt bloß mit beiden, würden sie sich ähnlich sein oder nicht, würden sie schon miteinander plaudern? Er fehlt einfach und der Schmerz ist wieder da und trotzdem bin ich um die vielen Erinnerungen und Fotos dankbar, die ich bei meinem ersten Kind nicht habe. Ich bin froh, dass er mich angelächelt hat, dass er meinen Finger gehalten hat, dass er mich angeschaut hat. All das konnte ich bei meinem ersten Sohn nicht erleben. Aber natürlich macht das das Ganze irgendwie dann auch noch schmerzhafter. Ja, wie es ist, es ist immer schlimm und wir werden jedes Kind vermissen, wenn es nicht da ist. Deshalb verstehe ich dich sehr, sehr gut, dass du deine Zwillinge auch vermisst und dir schwer damit tust, und es tut mir unendlich leid, dass du diese Erfahrung auch machen musstest. Ich wünsche dir alles, alles Liebe und Gute! Dani

von sunnydani am 05.07.2019, 09:17



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Danke für die lieben Updates. Echt schön von euch zu hören. Und das es dem kleinen Mann gut geht ist natürlich einfach super. Er hat jetzt schon soviel gelernt, da kommt bestimmt bald auch das Drehen. Wie du schon schreibst, er brauch eben noch ein wenig mehr Zeit, aber das ist doch gar nicht schlimm. Solange Entwicklungsschritte zu sehen sind, ist das doch mehr als gut. Alles Gute für euch.

von SaSi_77 am 06.06.2019, 21:28



Antwort auf Beitrag von SaSi_77

Danke dir! Ja, ich bin auch überzeugt davon, dass er noch vieles einfach später lernen wird. Schön langsam fängt er auch an sich etwas auf die Seite zu drehen. Vor allem am Abend im Bett, wenn er grantig ist, weil er nicht schlafen will, obwohl er schon so müde ist... Da treibt ihn die Wut an, dass er es dann schafft, sich auf die Seite zu drehen ;-) Alles Liebe! Dani

von sunnydani am 05.07.2019, 09:18



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Liebe Dani, Ich freue mich zu lesen, dass es euch gut geht. Ich hatte letztes Jahr sehr mit euch mitgefiebert und gehofft. Meine Zwillinge (26+6) waren wirklich lange entwicklungsverzögert, aber dank Physio, Frühförderung und später einfach viel im Wald über Stock und Stein klettern, haben sie sehr gut aufgeholt. Außenstehende merken bei ihnen (inzwischen 8 1/2 J.) nichts mehr von Frühgeburt , Physios würden bei genauer Betrachtung wahrscheinlich immer noch was zu meckern haben Aber insgesamt ist alles top. Also immer schön geduldig und ruhig bleiben Ich wünsche euch weiterhin alles Gute!

von KleineKämpfer am 09.06.2019, 20:30



Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Danke für deine Erfahrung! Ich freue mich total für dich, dass deine Zwillinge so gut aufgeholt haben und es macht mir wirklich Mut, dass das bei uns vielleicht auch so kommen kann. Die kleinen Mäuse sind halt wirklich für jede Überraschung zu haben und sie kämpfen so sehr um alles, dass sie dann wahre Wunder bewirken können. Ich wünsche auch dir und deinen Kindern alles, alles Gute! Dani

von sunnydani am 05.07.2019, 09:20



Antwort auf Beitrag von sunnydani

liebe dani, schön von dir zu lesen. und noch viel schöner dass es euch so gut geht. ganz ganz liebe grüße

von jazzman2012 am 15.06.2019, 23:30



Antwort auf Beitrag von jazzman2012

Danke! :-)

von sunnydani am 05.07.2019, 09:21



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Hallo Sunny ich freu mich für euch. Wieder ein Meilenstein geschafft. Und da Tim so toll mit essen lernen beschäftigt 7ist würde ich vermuten er braucht einfach etwas Zeit. Übrigens hat sich mein kleiner reif geboren nie in die bauchlage legen lassen. Der hat gebrüllt bis zum brechen.Ich hab's dann auch gelassen den Hinweis der blöden Physio ihn dann alleine zu lassen und liegen zu lassen damit er merkt das zieht nicht war keine Option. Ich hab mir dann ne Therapeutin mit zusätzlicher osteopaten Ausbildung gesucht. Zumal Arthur sich irgendwann in den Sitz gedrückt hat aus rückenlage. Und da ging spielen so toll. Mit knapp 11 Monaten hat er sich dann von Sitz in bauchlage gedreht und auch von rücken in bauchlage. Gekrabbelt ist er mit 13/14monaten mit 15 dann gleich gelaufen. Mein großer ist mit 11 Monaten gelaufen und erst mit 18 Monaten gekrabbelt. Förderung ist wichtig nicht falsch verstehen aber so Schubladen denken sie müssen das so in so in der Reihenfolge zu der Zeit machen find ich doof. Nicht jedes Kind geht den Weg Und tims weg ins Leben war so steinig da darf er mehr Zeit brauchen oder andere Wege gehen. Ich erlebt es jetzt gerade wieder mit dem kleinen der läuft auch nicht nach Plan und macht es anders vieles lässt er gar nicht zu oder reagiert heftig mit teils Lebens bedrohlichen Zuständen. Das ist für Ärzte Schwestern und Therapeuten eine große Herausforderung. Teilweise schütteln sie nur mit dem Kopf da heißt es andere Wege gehen. Immerhin lernen sie alle was dabei. Ich wünsche euch alles gute für die Zukunft LG nita

von nita83 am 19.06.2019, 08:29



Antwort auf Beitrag von nita83

Danke! Ja, es stimmt eh, vieles machen ja reifgeborene Babys auch nicht in der richtigen Reihenfolge. Manchmal wird man da schon zu sehr in dieses Schema gepresst, wann sie was machen sollten. Danke dafür, dass du mir von deinen Kindern erzählt hast und ich wünsche dir auch alles Gute! Dani

von sunnydani am 05.07.2019, 09:23



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Auch ich freue mich, von dir zu lesen und dass es doch alles gut ist mit Tim. Ich kann mich noch an deine Berichte aus dem Krankenhaus erinnern und wie ich so manche Träne für dich und deine Jungs vergossen habe. Du bist so eine starke Frau und Mutter und ich wünsche euch alles, alles Gute und hoffe, dass Tim weiterhin gute Fortschritte macht. Nico wird niemals vergessen

von Fanzy am 04.07.2019, 10:57



Antwort auf Beitrag von Fanzy

Vielen lieben Dank für deine lieben Worte und deine Anteilnahme! Es berührt mich immer noch sehr, wenn an Nico gedacht wird. Alles Liebe, Dani

von sunnydani am 05.07.2019, 09:24