Zu viele Alternativen / Gummistiefel werfen okay

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Zu viele Alternativen / Gummistiefel werfen okay

Guten Tag Frau Ubbens, Mit unserem Sohn (21 Monate) haben wir zur Zeit gleich mehrere Herausforderungen. Zum einen streubt er sich zwischendurch gegen alltägliche Verrichtungen (wie Händewaschen oder wickeln). Beim Wickeln haben wir letztens geradezu miteinander gerungen (da hatte er die Windel voll und es "musste" sein). Wenn es nicht sein muss und ich ihn beispielsweise nur wickeln will bevor wir länger nach draußen gehen und er sich wehrt, lasse ich es und sage, dass wir erst raus können, wenn er gewickelt ist. Dann frage ich gelegentlich nach, ob er bereit ist sich wickeln zu lassen. Neulich sind wir dann tatsächlich Nachmittags nicht mehr raus. Aber manchmal muss es eben sein, haben Sie Tipps? Ich will nicht mit ihm ringen. Beim Händewaschen versuchen wir die Alternativen am großen Waschbecken oder in einer kleinen Waschschüssel. Wenn er beides nicht will, darf er so lange nichts essen (er hat wirklich dreckige Hände wenn wir draußen waren). Überhaupt versuche ich ihm meistens zwei Alternativen zu bieten und ihn entscheiden zu lassen. Überfordere ich ihn damit? Ich bin sehr "weich", aber konsequent. Trotzdem gibt es bei mir immer mehr Theater als bei meinem Mann. Da akzeptiert er ein Nein eher. Genau wie bei einer Vorschreiberin heute haut er uns bzw. versucht es und es wird immer häufiger. Alle Vorschläge, wie er seinen Frust sonst los werden kann laufen ins Leere. Auch da bin ich das bevorzugte Opfer. Sie haben schon geschrieben, dass die Mutter lange der Lieblingsmensch ist, aber hängt das wirklich nur daran? Schließlich, bei der Tagesmutter hat er versucht sich selbst seine Gummistiefel anzuziehen (was meistens auch klappt) und sie als es nicht klappte vor sich auf den Boden geworfen. Ein Verhalten, das ich okay finde weil er in solchen Situationen (das war nur ein Beispiel) niemandem weh tut und nichts kaputt macht (und ich davon ausgehe, dass er früher oder später lernt anders damit umzugehen). Aber die Tagesmutter sah das ganz anders. Ziehe ich einen Tyrannen / Zornickel heran oder ist das halt so in der Trotzphase? In letzter Zeit hat er öfter eine Wut. Vielen Dank!

von Cawti am 25.09.2017, 19:52



Antwort auf: Zu viele Alternativen / Gummistiefel werfen okay

Liebe cawti, bei Dingen, von denen Sie wissen, dass Ihr Sohn oft "streikt", wie z.B. wickeln, können Sie es vorher ankündigen. "Du kannst die Autos noch einparken, dann gehen wir dich wickeln." Alternativ bzw. zusätzlich können Sie ihn mitentscheiden lassen. "Wollen wir dich auf dem Wickeltisch oder auf dem Boden im Badezimmer wickeln?" Ihr Sohn sollte aber nicht über den Zeitpunkt entscheiden. Ihr Sohn bekommt sonst das Gefühl, dass er entscheiden darf, ob er überhaupt gewickelt werden soll. Er selbst steht nicht unter Druck, wenn er sogar entscheiden darf, ob und wann sie nach draußen gehen. Sonstige Dinge, die Ihnen wichtig sind, legen Sie fest. Kein "Waschbecken oder Waschschüssel". Sie wollen, dass er die Hände wäscht, Sie legen den Ort fest. Bestenfalls ändern Sie den Ort in der nächsten Zeit nicht. Überlegen Sie, wann Sie Ihrem Sohn mehrere Möglichkeiten zur Wahl anbieten. Gewisse Dinge sollten Sie entscheiden. Ihren Sohn überfordert es in seinem Alter noch, zu viele Dinge zu entscheiden. Noch braucht er viel Strukur und feste Abläufe. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.09.2017



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