Liebe Frau Schuster, ich hatte heute meinen Sohn zu Hause gelassen, weil er unter häufigen Bauchschmerzen leidet und wir bei der Kinderärztin waren, um dies abzuklären. Er wird jatzt auf Laktose- und Fruktoseintoleranz getestet, vielleicht sind es aber auch "nur" Wachstumsschmerzen. Das ist aber nur der Hintergrund, nicht das eigentliche Problem. Mein Kind, das ich über alles liebe, das eigentlich sehr anhänglich und verschumst ist, das ich noch nie geschlagen habe, mit dem ich immer viel Spaß hatte und das vor allem für sein liebes Wesen im Kindergarten gelobt wird, hat mich heute zur Weißglut gebracht. Seit Tagen haut, beißt und belegt er mich und seinen Papa mit Schimpfwörtern diverser Art. Und das geht derzeit die ganze Zeit so, wenn wir beisammen sind. Jetzt eben hat er mich dermaßen in die Hand gebissen, dass sie gerade ordentlich anschwillt. Ich kenne mein Kind so nicht! Ich habe Angst, dass wir uns nur noch fetzen und das hier etwas gewaltig aus dem Ruder läuft. Was die Konsequenzen für das Verhalten anbelangt, haben wir schon einiges ausprobiert: erklären, rausgehen, schimpfen, kein Sandmännchen, ignorieren. Es bringt bisher nichts und dauert nun schon mehrere Wochen an, mit dem bisherigen Höhepunkt am heutigen Tag. Unser Sohn entschuldigt sich zwar (und ich denke auch, er meint es ernst), aber nach 5 min geht es wieder von vorne los. Wenn er übrigens auf Fremde trifft (sogar die Kinderärztin), dann ist er total schüchtern, hält sich sogar einen Arm vors Gesicht. So sieht es bei uns mit der Betreuung aus: Morgens bringt ihn Papa in die Kita, nachmittags hole ich ihn ab, wenn ich kann. Da ich aber mitten in einer Weiterbildung stecke und mein Arbeitgeber (50% Stellung als Lehrerin bei einem freien Bildungsträger) auch auf familiäre Belange wenig Rücksicht nimmt, wird unser Sohn zusätzlich nachmittags bis zu 3x die Woche von den Großeltern betreut. Haben Sie vielleicht eine Idee was wir tun sollen? Im Moment fällt mir eigentlich nur ein, dass ich dringend mehr Zeit mit meinem Kind verbringen muss. Aber wie???? Job aufgeben? Ausbildung abbrechen? Mir wird es wirklich langsam zu viel, weil ich auf so vielen Baustellen agiere und das Gefühl habe, auf keiner wirklich voranzukommen. Danke fürs Lesen. Zweizahn
Mitglied inaktiv - 15.01.2010, 16:05