Wutanfälle, trotzanfälle wie damit umgehen.

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wutanfälle, trotzanfälle wie damit umgehen.

Hallo, Wir haben 2 Jungs der älterer ist 25 Monate der jüngere 7 Monate. Bisher hielt es sich mit der Eifersucht in Grenzen. Seit kurzem fängt der ältere aber an dem kleinen jegliche Spielsachen Weg zu nehmen. Wenn ich sie ihm dann wieder abnehme um sie dem kleinen zurück zu geben entsteht zwischen uns ein macht Kampf. Ich setzte mich immer auf Augenhöhe mit ihm hin und erkläre das die Sachen beiden gehören und er auch was spielen möchte. Er macht trotzdem weiter. Genauso wenn ich mit beiden alleine bin und den jüngeren füttern oder wickeln muss. Oft sitzt der ältere im Hochstuhl und klettert dann raus und turnt auf dem Tisch rum oder schmiert mit dem Essen und der Wasser Flasche. Er haut mich auch oder zieht mir am Haar und wenn ich sage er soll es lassen es tut weh, lacht er übertrieben und macht weiter. Ich halte nichts von Schlägen und brüllen... Und doch ertappe ich mich öfter dabei zu brüllen. Wie kann ich damit umgehen? Was mache ich falsch ? Er treibt mich manchmal bis zur Weißglut, dann fühle ich mich oft hilflos und weiß mir nicht zu helfen. Haben sie mir nen rat? Selbst wenn der kleine Schaft und er meine ungeteilte Aufmerksamkeit hat, fängt er aus heiterem Himmel an zu brüllen oder am Bett zu rütteln und ihn zu wecken. Obwohl ich oft sage das ich mich dann auch um den kleinen kümmern muss. Das verstehe ich dann nicht. Danke Laura

von Kruemmellaura am 29.04.2015, 12:41



Antwort auf: Wutanfälle, trotzanfälle wie damit umgehen.

Liebe Laura, Ihr kleiner Sohn wird mobil und fängt an, sich für Dinge zu interessieren, die auch für den Großen interessant sind. Bisher hat er nicht nur Mamas Zeit in Anspruch genommen, jetzt wird er auch noch zum "Konkurenten", wenn es um das Spielzeug geht. Für Ihren großen Sohn passieren neue unerwartete Dinge. Wie er damit umgehen kann, muss er erst noch erfahren. Erklären Sie nicht viel. Ihr Sohn nimmt die Spielsachen weg, dann nehmen Sie es ihm ab und geben es dem Brüderchen wieder. Gehen Sie auf Augenhöhe mit Ihrem Großen und sagen nur kurz: "NEIN, wir nehmen nichts weg." Weitere Erklärungen hört Ihr Sohn sowieso nicht. Macht er weiter, dann setzen Sie sich mit ihm an die Seite und er kann für kurze Zeit, etwa 2 Minuten, nicht spielen. Spielt Ihr Sohn mit dem Essen, dann ist die Mahlzeit beendet. Kündigen Sie es einmal an und nehmen dann den Teller oder die Flasche weg. Klettert er aus dem Hochstuhl, dann setzen Sie ihn auf den Boden und die Mahlzeit ist beendet. Fragen Sie ihn nach einigen Minuten, ob er noch einmal versuchen möchte, "vernünftig" zu essen. Geben Sie ihm die Chance. Klappt es nicht, darf er bis zur nächsten Mahlzeit warten. Ihr Sohn sollte erst gar nicht bis auf den Tisch kommen. Sie sollten mit beiden Kindern zusammen am Tisch sitzen. So sind Sie schnell genug, um handeln zu können. Haut er Sie oder zieht an den Haaren, dann setzen Sie ihn kurz von sich weg. Sagen Sie deutlich "NEIN, das tut weh." Haut er weiter, dann verlassen Sie kurz den Raum, damit er nicht mehr weiter machen kann. Schläft der Kleine, dann schließen Sie die Zimmertür, damit der große Bruder nicht in Versuchung gerät, sein Brüderchen durch Rütteln am Bettchen zu wecken. Bieten Sie Ihrem Großen gezielt Spiele oder Bücher vorlesen an, damit nicht er Ihre Aufmerksamkeit einfordern muss, sondern Sie sie ihm schenken. Noch hat Ihr Sohn das Gefühl, dass er sich bemerkbar machen muss, damit Sie Ihre Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Haben Sie das Gefühl, dass Sie gleich laut werden, dann verlassen Sie lieber kurz den Raum. Schließen Sie kurz die Augen und atmen ein paar Mal tief ein und aus. Tanken Sie so neue Energie und machen sich bewußt, gleich ganz ruhig auf die Situation zu reagieren. Fühlen Sie sich gestärkt, gehen Sie wieder in den gleichen Raum, wie Ihr Sohn und sprechen ihn im ruhigen Ton an. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.04.2015



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