Wutanfälle meiner 3jährigen Tochter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wutanfälle meiner 3jährigen Tochter

Liebe Frau Schuster, ich weiß gerade nicht, wie ich am besten reagiere und hoffe, Sie können mir einen Rat geben. Meine gerade 3 gewordene Tochter hat seit Kurzem relativ unvermittelt Wutanfälle. Es geht ihr irgendetwas gegen den Strich, ein, ihr auch von mir begründetes, Nein löst plötzlich einen heftigen Wutanfall aus. Z.B. heute: Meine Tochter betritt nach dem Kiga mit mir und kleinem Bruder (5 Monate) das Haus und fängt gleich das Weinen an, weil sie Hunger habe. Ich biete ihr Zwieback an und sie will keinen Zwieback, sie will Schokolade. Ich begründe ihr, dass sie heute keine Schokolade essen kann, weil sie in der vorletzten Nacht erbrochen hatte und ihr Bauch sich noch erholen müsse. (Sie bekommt nicht laufend Schokolade, nicht dass Sie das mißverstehen aber heute hatte ich ja eine wirklich gute Begründung!) Sie könne Zwieback oder Apfel haben. Meine Tochter liegt schreiend auf dem Boden. Ich sage, ich möchte nicht bei Dir sein, wenn Du so schreist, ich gehe jetzt mit Deinem Bruder ( 5 Monate) nach oben, Du kannst ja kommen, wenn Du Dich beruhigt hast. Dann beruhigt sie sich garnicht, sondern schreit sich total ein und hat dann in die Hose gepillert, was sie schreiend mitteilt. Dann muß ich ja kommen und Parkett trocknen. Ich nehme sie mit nach oben (ohne sie anzuschreien!) und setzte sie ins Bad mit Fußbodenheizung und gebe ihr neue Unterhose, Hose, Socken. Sie schreit weiter und wirft Hose, Unterhose Socken aus dem Bad. Wünscht ihren Trösthasen. Gebe ich ihr ins Bad rein, er fliegt kurze Zeit später auch raus. Sie will auch raus, ich sage ihr, dass sie nur raus kann, wenn sie sich trockene Sachen anzieht /anziehen lässt, weil sie sich sonst erkältet. Ich sage ihr, dass sie mirt angezogenen Sachen und wenn sie sich beruhigt hat gerne zu mir kommen kann. Ohne Sachen dürfe sie aber nicht aus dem Bad (Erkältung/Winter, man läuft nicht nackt) Wir spielen ich bringe sie ins Bad, sie läuft wieder raus, wirft Hosen raus, ich sie wieder rein. Ich bringe ihr eine große Katze zum Boxen. Ich hatte mit ihr darüber gesprochen, dass sie bei einem nächsten Wutanfall (diesem) doch die Katze boxen könnte, bis die Wut vergeht. Wollte sie nicht. Irgendwann gehe ich zu meiner schreinenden Tochter, ziehe ihr mit Begründung (Erkältung) die nassen Sachen aus, läßt sie dann auch geschehen, und ziehe ihr die neuen an. Ich bin total erschöpft und sie auch. Später reden wir darüber (der Wutanfall flammte sogar nochmal auf, sie war allein im Wohnzimmer, schrie wieder sie müsse Pipi und wollte zum Pipimachen aufs Klo gebracht werden, was ich auch getan habe) Sie wußte nachher nicht was eigentlich los war. Aber ich dürfe sie nicht einfach alleine lassen, ich solle bei ihr bleiben. Soll ich das? Wenn ja, was soll ich neben meinem schreienden Kind tun? Ich nehme mich immer aus der Situation raus, weil ich nicht selber wütend werden und sie anschreien möchte. Ich mache mir wirklich Sorgen um meine Tochter und fühle mich nach einer solchen Situation als hätte ich versagt und habe ich wohl auch, wenn so ein Anfall 40 Minuten dauern muß. Was raten Sie mir? Eine weitere Sache kommt noch hinzu: Ich finde, dass sie sehr viel jammert. Sie bittet zwar manchmal auch aber oft weint sie gleich los "Das geht nicht, ich habe Hunger...usw) Ich sgae dann, sie solle einfach fragen ohne Jammern, dann würde ich ihr gerne helfen. Aber es fruchtet nicht wirklich. Was kann ich da tun? Mit vielem Dank im Voraus!!! Janna

Mitglied inaktiv - 01.12.2008, 20:57



Antwort auf: Wutanfälle meiner 3jährigen Tochter

Hallo Janna Beginnt Ihre Tochter zu weinen weil sie angeblich großen Hunger hat, vermute ich eher, dass sie einfach abgespannt ist vom Kiga-Alltag, deshalb weint und von Ihnen mitfühlend in den Arm genommen werden möchte. probieren Sie es mal aus, handeln Sie entsprechend und sagen Sie ihr in Ihren Armen, dass es gleich etwas zu essen gibt. Vielleicht hilft sie Ihnen den Tisch zu decken, damit es schneller geht? Ein Lob über ihre Hilfsbereitschaft obwohl sie hungrig und müde ist sollte ihr dann gewiß sein. Das Einnässen ist sicherlich aus Versehen und vom anstrengenden Schreien geschehen, da Ihre Tochter sich nicht verstanden gefühlt hat und dann auch noch bestraft, bzw. weggeschickt wurde.- Statt des Trösthasen wird sie ihre Tröst-Mama gewünscht haben. Die Situation wird auf diese Weise gegenseitig "hochgeschaukelt", statt sich gleich mitfühlend in den Arm zu nehmen.- Bitte berücksichtigen Sie stets, dass auch Ihre "Große" noch ein Kleinkind ist, das viel liebevolle (körperliche) Zuwendung benötigt. Probieren Sie`s mal aus und Sie werden erfahren, dass das Miteinander wieder viel harmonischer verlaufen wird.:-) Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 02.12.2008



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