Wir brauchen Hilfe

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wir brauchen Hilfe

Hallo, wir bekommen unsere Tochter einfach nicht mehr ins Bett. Nachdem sie mit 5 Lebensmonaten endlich ohne Probleme ins Bett ging und mit 16 Monaten auch ohne Nachtmahlzeit durchschlief, kamen ständig neue Schlafprobleme: Als der kleine Bruder geboren wurde (da war sie 21 Monate), wurde sie nachts auch wieder oft wach. Dann ging es los, daß wir sie abends erst so gegen 22.00 Uhr ins Bett bekamen. Das konnten wir ändern, indem wir ihren 2-stündigen Mittagsschlaf gestrichen haben (kürzen hat vorher nichts gebracht). Sie war dann zwar oft knatschig (auch heute schläft sie immer im Auto ein), aber sie ging wieder ohne Probleme um 20.00 Uhr ins Bett und schlief dann bis 8.00/8.30 Uhr. Mittags darf sie dann zum Ruhen ein Kindervideo gucken. Fabian schläft dann und ich mache den Haushalt. Dann kam aber wieder, daß sie nachts ständig aufwachte. Wir dachte, es würde besser, wenn beide Kinder zusammen schlafen. Fabian kam zu ihr ins Kinderzimmer, als er ca. 8 Monate (er ist jetzt fast 15 Monate) war. Leider schlief er anfangs auch schlecht ein, so daß Alina bei uns im Bett einschlafen mußte. Wenn wir ins Bett gingen, dann brachten wir Alina in ihr Hochbett ins Kinderzimmer (was sie auch wußte). Nachts weinte sie oft und letztendlich schläft sie immer bei uns ... wir hatten es allerdings hinbekommen, daß sie nachts nicht weint/ruft, sondern leise zu uns gekrabbelt kommt. Nun ist es seit einiger Zeit wieder ganz schlimm: Sie weint nachts und jeden Abend bekommen wir sie nicht ins Bett. Sie steht immer wieder auf. Deswegen soll sie weiterhin bei uns einschlafen, damit sie Fabian nicht weckt, der nämlich mittlerweile ohne Probleme einschläft. Wir haben es auch schon probiert, daß sie noch eine Kassette im Bett hören darf, daß sie noch Bilderbücher gucken darf ...hauptsache, sie bleibt im Zimmer, aber es klappt nicht. Wir haben ein festes Ritual: Beide Kinder werden bettfertig gemacht, sie trinkt ihre Milch, Fabian wird gestillt, Alina geht dann Zähne putzen und auf Toilette, während ich Fabian hinlege und danach lesen wir ihr eine Geschichte vor und schmusen noch etwas. Von ihr kommt jetzt immer (auch oft nachts), daß sie nicht alleine sein will, daß sie bei uns sein will, etc. Wir haben es probiert: Bleiben wir bei ihr, ist sie innerhalb von 2 Minuten eingeschlafen. Aber so kann es doch nicht bleiben :-(. Auch beim Videogucken will sie jetzt, daß ich bei ihr bleibe ... ständig erzählt sie, daß sie immer bei uns sein möchte, daß sie nicht alleine sein möchte, etc. Wir haben sie noch NIE alleine gelassen!!! Die einzige Verbindung, die wir sehen: Wir mußten in letzter Zeit auch sonst ständig mit ihr arg schimpfen. Sie testet sehr ihre Grenzen aus, beißt, tritt und schlägt manchmal, diskutiert ohne Ende (sie ist seeehr redegewand) und kann mich bis aufs Blut reizen. Da mir dann leider öfters die Hand ausgerutscht ist, habe ich diese - hier oft genannte - Auszeit angewand. Mein Problem: Sie geht nicht freiwillig ins Zimmer und bleibt auch nicht dort. Wir verwarnen sie und hört sie noch immer nicht, müssen wir sie ins Zimmer tragen und auch die Tür abschließen. Dort brüllt sie dann und bollert mit Gegenständen gegen die Tür. Das ist furchtbar, aber mache ich es nicht so, flippe ich wieder aus ... ICH brauche diese Auszeit. Aber kann das der Auslöser sein??? Selbst mein Mann, der sonst die Ruhe in Person ist, stößt nun an seine Grenzen ... Außerdem fühlen wir uns so hilflos ... Können Sie uns helfen? Was können wir tun? Was hat Alina? Wie bekommen wir sie wieder vernünftig ins Bett (und am besten in IHR Bett)? Können Sie mir auch noch Tipps bezüglich der Auszeit geben? Liebe Grüße von Anja mit Alina (*24.2.00) & Fabian (*15.11.01) :-).

Mitglied inaktiv - 10.02.2003, 15:34



Antwort auf: Wir brauchen Hilfe

Hallo Anja Wie wär`s, wenn Sie sich die Auszeit geben und das Zimmer verlassen, statt Alina hinauszuschicken?- Mit beinahe 3 Jahren können Sie ihr liebevoll, aber bestimmt sagen, dass sie dieses Theater weder mögen noch zulassen werden und sich deshalb einer anderen Tätigkeit zuwenden, statt mit ihr ohne Grund zu diskutieren. Da sie nicht gerne alleine ist, wird sie recht schnell erkennen (müssen), dass sie mit diesem gezeigten Verhalten Nichts erreichen wird. Informieren Sie sie am Abend darüber, dass Fabian alleine im Zimmer ist, wenn sie ständig zu Ihnen ins Bett kommt und dass Sie den Platz in Ihrem Bett gerne für sich allein hätten. Allerdings darf sie gerne zu einem morgendlichen Kuschelstündchen ins große Bett kommen, wenn Sie ausgeschlafen haben und sie rufen oder holen.- Verdeutlichen Sie ihr, dass Niemand alleine schlafen muß, wenn Jede(r) in seinem Bett schläft und wecken Sie in ihr als große Schwester den Stolz, den kleinen Bruder in der Nacht beschützen zu können. Erlauben Sie ihr, sich nachts eine Spieluhr aufzuziehen, wenn Fabian oder sie mal wach werden. Die Melodie wird ihr sicherlich wieder beim Einschlafen helfen.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 11.02.2003