Wie verhalte ich mich richtig beim Trotzen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie verhalte ich mich richtig beim Trotzen?

Hallo Frau Ubbens, eine andere Mutter hat heute schon ähnliche Probleme beschrieben wie ich sie auch mit meinem 2jährigen habe, aber ein bisschen anders muss ich trotzdem fragen. Heute war es nämlich ganz besonders schlimm. Ich habe meinen Sohn bei der Tagesmutter abgeholt und wir sind danach direkt zur Kita gefahren um seine Schwester abzuholen. Er war noch sehr kuschlig und wir haben ausgiebig gekuschelt und ich habe ihn erzählen lassen, was er so erlebt hat, habe ihm was zu essen mitgebracht und trotzdem war seine Laune dann im Keller. In der Kita hat er wieder mal mächtig geweint und geschrien, weil er ausschließlich Dinge machen wollte, die er nicht darf, wie zb. die Bilder der Kinder umhängen die zeigen wo grad welches Kind spielt. Dann in die Waschräume um mit dem Wasser zu spielen etc. Er hat die ganze Kita zusammengebrüllt und wollte diese Dinge jetzt einfach tun und ich war einfach nurnoch fertig. Ich habe ihm erlaubt sich die Hände zu waschen, aber nicht mit dem Wasser rumzuspritzen, er durfte auch das Bild seiner Schwester umhängen, aber halt nicht die Bilder der anderen Kinder. Mit kurzen Erklärungen und Geduld kam ich nicht weiter, also habe ich ihn letztendlich unter riesigem Protest auf den Arm genommen und wir haben die Kita verlassen. Er hat noch über eine halbe Stunde weitergebrüllt und ließ sich durch nix ablenken. Ich weiß nicht wie ich mich da verhalten soll. Nachbarn sprechen mich schon drauf an, dass Gerüchte entstehen, ich würde mein Kind misshandeln :(

von stuffstuff am 15.03.2016, 22:41



Antwort auf: Wie verhalte ich mich richtig beim Trotzen?

Liebe Stuffstuff, kommt es immer wieder zum Trotzen in der Kita, dann überlegen Sie sich ein Ritual. Evtl. hat Ihr Sohn die Möglichkeit ein Puzzle zu legen, sich ein Buch anzugucken, stolz die Tasche seiner Schwester festzuhalten o.ä., während Sie sich um das Anziehen Ihrer Tochter kümmern. Überlegen Sie sich eine Vorgehensweise, damit Ihr Sohn nicht trotzt, weil er zu viele Wahlmöglichkeiten hat und diese ihn überfordern. Ansonsten sollten Sie über den Blicken und Worten der Nachbarn stehen und weiterhin liebevoll und konsequent handeln. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 16.03.2016



Antwort auf: Wie verhalte ich mich richtig beim Trotzen?

wäre es denn möglich erst die große zu holen und dann den kleinen? so würden sie gar nicht erst in die Situation kommen. sollte es nicht möglich sein dann weiterhin liebevolle konsequenz und die alternativen bieten die ja eh Grad schon da sind :) und ganz wichtig nicht diskutieren.

Mitglied inaktiv - 16.03.2016, 07:54



Antwort auf: Wie verhalte ich mich richtig beim Trotzen?

Liebe stuffstuff, ich hatte auch so eine ähnliche Frage gestellt - und finde mein Kind in deinen Erklärungen auch wieder. Nicht nur einmal musste ich ihn schreiend und um sich schlagend auf den Arm nehmen um nach Hause zu kommen. Egal ob es nach der Kita war, beim Einkaufen...er hat ganz arg seinen eigenen Kopf und wenn er nicht will dann will er eben nicht. Er läuft auch nur wenn er will; ansonsten bleibt er ganz stur und bockig stehen und man kann sich den Mund fusselig reden. Oder das An- und Ausziehen und zur Zeit nahezu jedes Mal ein Drama. Ich bin glücklicherweise in der luxuriösen Lage es so gut wie nie eilig zu haben und daher sage ich mir meist es dauert halt einfach so lange wie es dauert. Ich habe diese Phasen also einfach oft "ausgesessen". Und auch immer wieder gelockt mit Essen oder Spielsachen zuHause oder dass der Papa schon daheim wartet o.ä. Irgendwann ist er dann doch mitgekommen, auch wenns manchmal 20min. gedauert hat. Ich kann dir nur Mut machen und dir sagen dass ich finde dass du es sehr gut machst! Will er am Waschbecken spielen ist das in Ordnung (bis auf das rumspritzen, sehe ich auch so), und das mit den Fotos in der Kita umhängen sehe ich genauso. Etwas Freiraum lassen, ganz klar, die Kleinen wollen auch einfach so viel ausprobieren, aber bestimmte Grenzen müssen dann auch gesetzt werden. Lass dich nicht verunsichern von Außenstehenden; es denkt bestimmt niemand dass du dein Kind misshandelst; vor allem nicht wenn es Erwachsene sind die selber Kinder haben ;-) Ganz liebe Grüße Flattervogel

von Flattervogel am 16.03.2016, 14:34