Wie es weiterging ...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wie es weiterging ...

Hallo Frau Schuster ! Erstmal recht herzlichen Dank für Ihren Tip mit den Bauklötzchen, den wir natürlich auch gleich umgesetzt haben. Es war auch alles o.K., Momo fragte noch ein paar mal nach dem "kaputten Haus" und wollte es nochmal sehen (im Fernsehen), aber ich habe ihn abgelenkt und ihm - wie von Ihnen empfohlen - gesagt, es kämen dazu keine Bilder mehr, weil man sich daran machen würde, das Haus wieder aufzubauen. So verging der Tag recht friedlich. Zufällig hatte Momo an diesem tag erstmals Gelegenheit, mit einem Karussell zu fahren und das schob dann alles in den Schatten. Es wurde also Abend und ich brachte ihn in sein Bett. Und er war fröhlich, aufgeweckt und erzählte. Das Karussell war Gesprächsthema Nr. 1, was mir natürlich gerade recht kam. Bis zu dem Moment, als er wohl kapierte, daß er nun (hundemüde !!!) langsam einschlafen mußte. Und dann war´s um seine Fassung vorbei. Auf einmal war alles wieder akut und aktuell, das schönste Karussell war vergessen und er weinte und weinte und ließ sich nicht beruhigen, selbst dann nicht, als ich ihm versprach, die Nacht bei ihm im Bett zu schlafen. Das Ende vom Lied: Momo schlief in meinem Arm weinend ein und zog wieder um in unser Bett, wo er kurz wach wurde, sich umsah, wieder einschlief und durchschlief bis zum nächsten Morgen. Das erste was dann kam, war, daß wir sein (tolles, neues, selbst ausgesuchtes) Bett, auf das er so stolz gewesen war und in dem er nun 2 Wochen bestens geschlafen hatte, wieder wegbringen sollten .... Wir sind also nun wieder genauso weit wie vorher - oder besser: Ein ganzes Stück zurück. Momo schläft wieder bei uns und dort recht tief und gut. Und ich habe eigentlich auch kein Problem damit, weil es ihm sichtlich besser geht jetzt. Nur: Habe ich ihm jetzt eine bleibende Angst vor seinem Bett / Zimmer eingepflanzt ? Wie verhalten wir uns am besten ? Wir haben ihm schon zugesichert, daß er bei uns schlafen kann, bis er selber wieder umziehen will, aber er fing nur wieder an zu weinen und wollte sein Bett wegbringen ... - ich bin so traurig, daß wir ihm und und so schnell etwas so gravierendes versaut haben - ich wollte immer, daß es meinen Kindern mal so geht wie mir: Daß sie sich in ihrem Reich und auch vor allem in ihren Betten wohl, geborgen und sicher fühlen ... Nachdenkliche Grüße und ein schönes Wochenende, Silke

Mitglied inaktiv - 14.09.2001, 22:55



Antwort auf: Wie es weiterging ...

Hallo Silke Machen Sie sich keine allzu großen Sorgen. Kinder vergessen im Allgemeinen recht schnell. Nach einer Zeit wird auch Momo feststellen, dass sein eigenes Bett eigentlich genauso kuschelig ist wie Ihres; zumal er ja auch immer größer wird und immer mehr Platz benötigt und auch mehrere Kuscheltiere in seinem Bett haben möchte, die in Ihrem Bett sicherlich nicht Alle Platz finden?!- Bieten Sie ihm an, tagsüber in seinem "Nest" ein wenig zu spielen. Wo schläft denn Mika? Vielleicht können Sie vorübergehend beide Kinder in einem Zimmer schlafen lassen und Momo bitten, seinen Bruder zu beschützen? Lassen Sie die Zeit für sich arbeiten. Der friedliche Umgang miteinander in Ihrer Familie wird auch Momo bald die erschreckenden Ereignisse vergessen lassen! Liebe Grüße und ein entspannendes Wochenende!

von Christiane Schuster am 15.09.2001