Was tun bei Schrei- bzw. Wutanfällen 15 Mon. altes Kind

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Was tun bei Schrei- bzw. Wutanfällen 15 Mon. altes Kind

Hallo, meine Kleine hat momentan öfter Schrei- bzw. Wutanfälle. Heute. Z. B. wir waren morgens im Schwimmbad, da konnte sie spielen und sich austoben. Daheim angekommen habe ich ihr Mittagessen warm gemacht und plötzlich ging es los. Sie hat im Hochstuhl rumgefuchtelt und für mich nicht verständliches "gesagt", das hat sich hochgeschaukelt, bis sie den Kopf geschüttelt und geschrieen hat. Hunger hätte sie haben müssen, da sie im Schwimmbad nur ein paar Trauben gegessen und bereits fast 6 Stunden vorher gefrühstückt hat. Es ging dann weiter, dass sie wollte, dass ich sie aus dem Hochstuhl nehme, als ich das gemacht habe, wollte sie in den Stuhl zurück - das ging dann erst einmal hin und her. Essen wollte sie nichts. Um die Situation zu durchbrechen, habe ich sie auf ihre Krabbeldecke gesetzt, da wurde sie erst richtig wütend, hat sich herumgewälzt, mit den Füßen gestampft, geheult, geschrieen usw. Nach einer Weile hat sie die Ärmchen ausgestreckt und ich hab sie wieder mit ins Esszimmer genommen, wo sich das von vorher wiederholt hat. Also sind wir in ihr Zimmer, damit ich ihre Windel wechseln kann. Auf dem Wickeltisch hat sie gestrampelt und getreten, sich herumgedreht, das war EIN Kampf. Als ich ihr die neue Windel angezogen hatte, hat sie versucht, diese auszuziehen. Es ging dann weiter, dass ich ihr einen Body überziehen wollte, da hat sie wie ein Löwe gekämpft, gebrüllt, am Body herugerissen. Also raus aus der Situation und auf den Lesesessel, wo sie begonnen hat, die Pixibücher zu zerknittern und herumzuwerfen. Das alles hat über eine Stunde gedauert. Letztendlich habe ich ein neues Stofftier aus dem Schrank geholt, das sie irgendwann hätte bekommen sollen. Habe es ins Bett gelegt und sie dazu. Nach Bauchkraulen, Streicheln, Spieluhr und gut zureden, hat sie sich langsam beruhigt und ist irgendwann später eingeschlafen. Bis zum Mittagessen hatte ich nicht das Gefühl, dass sie hundemüde oder bereits übermüdet ist und der Trotzanfall daher rührt. Ich bin gänzllich unerfahren. Wie gehe ich damit um, wenn ein Kind plötzlich stampft, brüllt, weint und sich - wie meine Kleine - halt noch nicht mitteilen kann. Sie hat wohl selbst nicht gewusst, was sie will... Ich war heute so hilflos und beinahe hätte ich ihr einen Klaps auf den Hintern gegeben. Jedoch möchte ich nicht, dass mir die Hand ausrutscht und mir war klar,, dass das wohl nichts bringt. Was mache ich zukünftig?? Sie in den Laufstall setzen, rausgehen, sie brüllen lassen? Oder sie ignorieren? Oder wie kann ich ihr aus der Situation raushelfen, wenn sie selbst nicht weiss, was sie will???? Evtl. war ja falsch, ihr noch ein Stofftier zu schenken. Es könnte bei ihr als "Belohnung" ankommen. Und klar, ich kann nicht jeden Tag ein Geschenk aus dem Ärmel zaubern :-) Mir sind heute die Kinder eingefallen, die im Supermarkt strampelnd auf dem Boden liegen, so ähnlich war das bbei uns ja auch. Was macht man in so einer Situation??? Dann habe ich noch eine Frage. Zum Essenlernen. Dinge, die sie gut mit einer Gabel essen kann, überlasse ich ihr und gebe ihr eine kleine Gabel, die sie aber eigentlcih nicht benutzt. Sie isst dann meist mit den Fingern. Mir ist klar, dass sie irgendwann essen lernen muss, ist das jetzt noch zu früh, oder soll ich so weitermachen, also immer wieder Besteck anbieten? Klar muss sie es lernen, aber bei vielen Speisen schrecke ich jetzt noch davor zurück aus Angst, dass alles an der Tapete landet. Ist das normal oder jetzt auch zu früh?? Danke im Voraus für Ihre Tipps!!!

von lanrab am 06.07.2015, 20:55



Antwort auf: Was tun bei Schrei- bzw. Wutanfällen 15 Mon. altes Kind

Liebe lanrab, Kinder im Alter Ihrer Tochter lernen gerade kennen, dass sie einen eigenen Willen haben. Diesen im passenden Rahmen einsetzen, können sie noch nicht. Die Kinder wissen dann auch tatsächlich nicht mehr, was sie eigentlich wollen, egal was, es ist verkehrt. Ihre Tochter sollte in solchen Momenten nicht alleine gelassen werden und auch nicht unnötig alleine weinen müssen. Es ist noch kein Trotzverhalten, vielmehr eine Lernphase, die nicht "bestraft" werden sollte. Überlegen Sie sich eine Methode, wie Sie möglichst immer mit entsprechenden Situationen umgehen wollen, wie z.B. auf den Arm nehmen und im Garten herumlaufen. Dies gibt Ihrer Tochter mit der Zeit die Sicherheit, um sich schneller zu beruhigen. Gut ist immer, die eigentliche Situation nicht mehr im Blick haben zu müssen. Auch, wenn es ein paar Minuten dauert, bleiben Sie bei einer Beruhigungsmethode, damit sich Ihre Tochter nicht in immer neue Wutausbrüche reinsteigern muss. Je nach Temperament Ihrer Tochter dauert diese Entwicklungsphase ein paar Tage bis ein paar Monate. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.07.2015



Antwort auf: Was tun bei Schrei- bzw. Wutanfällen 15 Mon. altes Kind

Also wenn sie im Supermarkt aufn Boden liegt, und brüllt. Einfach auch hinlegen, so denkt sie, was macht Mama da?!. Hat bei.uns auch geholfen, meine Tochter hat das dann nie mehr gemacht :)

von tilly25 am 07.07.2015, 09:14