Was machen wir falsch?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Was machen wir falsch?

Heute habe ich eine Frage zu meinem Sohn, jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt. Uns gegenüber wird er immer agressiver, schlägt vor allem gerne seinen Vater, wenn das auch Spiel sein soll. Wir haben ihm von Anfang an gesagt, daß man sich nicht schlägt, wir schlagen ihn doch auch nicht usw. Hörte er nicht auf, zogen wir uns körperlich zurück, gingen weg, aus dem Zimmer o.ä. Mittlerweile ist es so, daß er immer, wenn er seinen Willen nicht bekommt, uns einfach schlägt. Man kann sehen, wie ihm die Wut aus den Augen springt. Seinen Vater schlägt er wie gesagt meist im Spiel, er kennt da einfach keine Grenzen. In allen Fällen sagen wir ihm immer wieder, daß man nicht schlägt, daß das wehtut usw. Wenn er nach Androhung von Konsequenzen nicht aufhört, gibt es die angekündigte Sanktion. Kurz darauf fängt es meist wieder an. Das kann dann schon mal länger so weiter gehen, bis einem von uns endgültig der Kragen platzt und er in sein Zimmer gebracht wird und da auch mal was länger bleiben darf. Tränen gibt es immer. Er selber heult auch immer sofort los, wenn er sich im Überschwang wehtut, oder wenn man ihm (aus Versehen im Spiel zB) wehtut. Dann kommt er sofort heulend angerannt "MAMAAAA,MAMAAA" Leider ist meinem Mann auch schon mal die Hand ausgerutscht, weil der Kleine einfach nicht aufhörte. Ich kann es verstehen, er treibt das wirklich auf die Spitze. Andere schlägt er nicht - im Gegenteil, die meisten fragen uns gerne provokativ verwundert, was wir denn für ein Problem hätte, der Kleine sei doch "SOOOO" lieb. Ich meine das ist er ja auch eigentlich (ist schließlich mein Kind :-), aber irgendwie scheint sich da was zusammenzubrauen, was ich nicht mehr kontrollieren kann... Habe Sie eine Idee, wie wir das in den Griff kriegen könnten? PS: er hat eine Schwester, die jetzt 8 Monate wird

Mitglied inaktiv - 20.05.2006, 20:42



Antwort auf: Was machen wir falsch?

Hallo Ratsuchende Bitte schauen Sie doch vorab mal auf meinen Rat, den ich Ihnen zur vorigen, unvollständigen Anfrage gegeben habe. Ergänzend dazu rate ich Ihnen, auf sein Weinen mitfühlend zu reagieren, ihn tröstend in den Arm zu nehmen und ihm dort zu sagen, dass das Weinen leider Niemandem weiterhelfen wird. Pusten Sie kurz und der Schmerz wird vergessen sein.:-)) Der Bewegungs- und Erfahrungsdrang der Kleinen ist einfach viel zu groß, als dass Ihr Sohn sich langfristig "an Ihr Hosenbein" hängt. Sobald er gemerkt hat, dass seine Schwester ihn nicht aus dem Mittelpunkt der Familie verdrängt und dass er genauso geliebt und in seiner Persönlichkeit angenommen wird, wie vor der Anwesenheit seiner zunehmend mobiler werdenden Schwester, wird er zu seinem liebenswürdigen Verhalten zurückfinden. Noch einen schönen Sonntag und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.05.2006