Vorbereitung aufs Geschwisterchen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Vorbereitung aufs Geschwisterchen

Hallo Frau Schuster! Ich bin erst im 4. Monat und es ist wirklich noch eine Menge Zeit, aber mich interessiert es einfach: Wie bereitet man die "Großen" aufs Geschwisterchen vor? Mein Sohn wird erst 21 Monate alt sein, wenn das Geschwisterchen auf die Welt kommt und daher rechne ich noch nicht mit sehr viel Verständnis für die neue Situation. Wie macht man es am besten? Es ist zwar noch sehr früh, aber ich denke, er wird wohl auch in der Schwangerschaft ein bisschen zurückstecken müssen, wenn ich hochschwanger im Sommer (uff, ich mag gar nicht dran denken) nicht mehr alles mit ihm machen kann. Das wird er ja dann auch nicht so verstehen. Wie erkläre ich es ihm da? Kann man hier sagen, dass die Mama wegen dem Baby im Bauch nicht mehr so toben kann oder weckt das nur Missstimmungen gegenüber dem Baby? Und ab wann sollte ich ihm sagen, dass ein Baby kommt bzw. ab wann kann er wohl etwas damit anfangen und wird dann auch nicht von der Situation "überfahren", wenn es dann da ist? Und noch eine Frage: Ist es besser, wenn er die paar Tage bei der Oma verbringt, wenn ich im Krankenhaus bin oder sollte er lieber zu Hause bleiben dürfen und die Oma kommt her und besucht uns täglich im Krankenhaus? Wie verkraften die Kleinen den Abschied im Krankenhaus, die Krankenhausatmoshäre, etc. oder ist es besser, ihn erst wieder zu holen, wenn ich wieder zu Hause bin und alles ist - bis aufs neue Baby - normal? Übrigens: Die Oma wohnt leider nicht in unserer Nähe, es wäre daher zwar eine vertraute Person, aber eher eine ungewohnte Umgebung, wenn er dort bleiben würde. Danke für Ihre Antwort! Jana

Mitglied inaktiv - 13.03.2002, 21:33



Antwort auf: Vorbereitung aufs Geschwisterchen

Hallo Jana Erzählen Sie Ihrem Sohn von dem Baby im Bauch, sobald es innerhalb seines kleinen, gewohnten Umfeldes irgendwelche für ihn erkennbare Veränderungen gibt. Das kann Ihr dicker werdender Bauch, ihre häufigere Abgespanntheit, Arztbesuche, aber auch die besondere Rücksichtnahme Ihres Partners/Ihrer Freunde oder häufige Gespräche sein, die sich mit der Schwangerschaft oder mit dem Baby beschäftigen. Zeigen Sie ihm zum besseren Verständnis Bilder von ihm, als er selbst noch ein Baby war. Auch, wenn er nicht Alles verstehen wird, ermöglichen Sie ihm auf diese Weise eine sichere Orientierung, sodass er sich nicht überrumpelt fühlt, wenn das Baby dann da ist. Teilen Sie ihm Ihre Freude mit und lassen Sie ihn so gut wie möglich an den Vorbereitungen teilhaben. Für Ihren Sohn ist es sicherlich besser in seiner gewohnten Umgebung bleiben zu können, wenn Sie im Krankenhaus sind. Er muß sich in der Zeit an soviele Dinge gewöhnen, dass ihm das vertraute Bett, die vertrauten Zimmer ein Stück Sicherheit vermitteln werden. Falls erlaubt, kann er Sie auch in der Klinik besuchen. Sinnvoll ist es, wenn das Baby ihm quasi ein Geschenk mitbringt, das Sie ihm bei seinem 1.Besuch überreichen. Andere Mütter haben außerdem die Erfahrung gemacht, dass Ihr Sohn sein Geschwister das 1.Mal in seinem Bett anschauen sollte und nicht auf Ihrem Arm, da es sonst leicht zur Eifersucht kommen kann. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.03.2002



Antwort auf: Vorbereitung aufs Geschwisterchen

Hi Jana, meine Beiden sind auch 21 Monate auseinander. Ich habe Sarah schon früh erzählt, dass Mama ein Baby im Bauch hat. Ob sie es wirklich begriffen hat, wage ich zu bezweifeln. Ich habe ein Bilderbuch zu dem Thema gekauft (Wir bekommen ein Baby" von Gunilla Hansson, Ravensburger), das ist genau für das Alter, Sarah fand (und findet es noch immer) toll. Ich wollte eigentlich 3 Tage im KH bleiben nach der Geburt, es kam anders, Elias mußte noch 17 Tage in den Brutkasten, ich war bei ihm. Sarah besuchte uns mit Papa das erste Mal, da war Elias 2 Tage alt, sie war schwer begeistert. Elias hat ihr auch ein Geschenk mitgebracht, das hatte ich vorher mit ins KH genommen und gab es ihr dann. Sie schenkte ihm auch etwas, ein Stofftier. Sie besuchte uns dann alle 2 Tage und konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Die eigentliche Eifersucht kam bei uns erst später, viel später. Jetzt ist sie 3 Jahre, Elias ist 15 Monate und er ist mittlerweile viel eifersüchtiger als sie :-). Achso, ich habe ihr oft in der SS gesagt, dass ich sie nicht mehr so lange tragen kann, dass sie beim Wickeln nicht in meinen Bauch treten darf und und und, Mißstimmungen gab es deswegen nicht, sie sind noch zu klein, um das auf das Baby im Bauch zu projezieren. Das Baby im Bauch ist für sie irreal. Ich würde ihn nicht zur Oma geben, er sollte so früh wie möglich sein Geschwisterchen sehen dürfen, finde ich. Liebe Grüße und ein frohes Kugeln wünscht Nina

Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 00:45



Antwort auf: Vorbereitung aufs Geschwisterchen

Hallo, ich kann mich nur anschliessen. Meine Beiden sind 17 Monate auseinander. Ich habe der Grossen immer von dem baby erzaehlt, sie schien es sogar ein bisschen zu verstehen (im Gegensatz zu der "Kleinen", die jetzt 23 Monate alt ist, und meinen riesigen Bauch schlichtweg ignoriert). Das man mit dem grossen Bauch nicht mehr soviel machen kann, wuerde ich schon sagen, denn wenn das Baby erstmal da ist, muessen sie ja auch etwas zurueckstehen - und da merken sie ganz genau, dass es wg. des Babys ist! trotzdem fing die Eifersucht bei uns auch erst an (wie so oft), als die Kleine krabbeln konnte. Als ich im Krankenhaus war, hat mein Mann mich mit der Grossen besucht, sie fand es toll (hat aber mit Trennungen von mir auch keine Probleme). Ich denke, dass Kinder sehr unterschiedlich reagieren koennen - aber irgendwie muessen sie da durch. Ich wuerde den "Grossen" auch eher zuhause betreuen lassen, falls er es nicht anders schon kennt. Gruesse, DUSA

Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 05:56



Antwort auf: Vorbereitung aufs Geschwisterchen

Hallo, ich bin in der 33.ssw und meine Tochter ist jetzt genau 2 Jahre. Sie hat komischerweise schon lange von selbst mitbekommen, daß im Bauch ein Baby ist. Jetzt wo der Bauch immer größer wird, schreit sie in den Bauch "Hallo Baby" und streichelt den Bauch. Wenn sie getragen werden will, kommt sie nicht zu mir; ich habe ihr gesagt, daß ich sie nicht tragen kann und sie sagt "Weil Baby" und dann war das in Ordnung. Ich sage ihr immer was sie mir alles helfen kann wenn das Baby da ist usw. und es klappt ganz gut. Was sie allerdings für eine Vorstellung hat, weiß ich auch nicht; was das KH betrifft, weiß ich auch nicht. Ich darf gar nicht daran denken. Aber mein Mann nimmt Urlaub und ist dann bei ihr zuhause. Dann bleibt diese Umstellung wenigstens weg. Alles Gute. Monika 33+3

Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 09:19



Antwort auf: Vorbereitung aufs Geschwisterchen

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Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 13:05



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