Viele Probleme aufeinmal...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Viele Probleme aufeinmal...

Liebe Fr. Schuster! Bei uns geht es gerade irgendwie drunter und drüber!Ich habe drei Kinder: eine Tochter, wird im April 6, einen Sohn, war im Januar 3 und einen Sohn mit 11 Monaten. Am meisten zu schaffen macht mir mein Sohn Jonas mit 3 Jahren. Er ist sowieso der lebhaftere als meine Tochter, aber z.Zt. ist er kaum zu bändigen. Er steigt überall rauf, probiert alles aus und redet ununterbrochen. Aber so richtig am stück konzentrieren auf ein Spiel das kappt selten. Er hat ja eh den schwersten Stand innerhalb den Geschwistern, er ist nicht die Große und nicht der Kleine, er ist nicht das einzige Mädchen und nicht das Nesthäckchen. Und so wie es im Moment aussieht, sieht er mehr mir ähnlich als seinem Papa und der Kleine sieht mehr seinem Papa gleich. Damit hat Jonas irgendwie schon mal die schlechtern Karten bei meinen Schwiegereltern, und weil er eben lebhafter und anstrengender ist als seine beiden Geschwister habe ich manchmal das Gefühl sie bevorteilen ein bischen den kleinen Bruder. Das Baby ist gerade aber auch ein Wonneproppen! Beim Papa der Kinder habe ich auch manchmal diese komische Gefühl wie bei seinen Eltern. Die Große ist halt sein Mädchen, seine Süße und der ganz kleine wickelt eh jeden um den Finger. Und ich habe dann manchal das Gefühl ich müsste Jonas ein bißchen in Schut nehmen und habe dann wieder Angst ihn zu verwöhnen. Wie mach ichs denn richtig? Ich liebe meine Kinder alle gleich und möchte für alle gleich da sein, aber irgendwie ist gerade der Wurm drin. Ich bin nervlich sehr angespannt, da die wir alle seit Herbst mehr oder weniger immer krank waren, den jüngsten Sohn habe ich noch bis zum 10. Monat gestillt und nun kommt noch die Platznot in der Wohnung zu. Wir haben eine kleine Doppelhaushälfte mit nur zwei Kinderzimmer, wovon eines sehr klein ist und als Arbeitszimmer benützt wird. Unsere drei schlafen also alle in einem Raum, was auch im Großen und Ganzen ganz gut klappt, aber Sonja kommt im Herbst in die Schule und dann wird es wohl Zeit für ein eigenes Zimmer, oder? Spielen tun sie eh alle im Wohnzimmer, da unser Eßzimmer etwas klein ist. Nun stellt sich für uns die Frage den Dachspitz auszubauen, dann hätten alle Kinder ein eigenes Zimmer (ein Kind bekämme halt das kleine Arbeitszimmer, aber allen Recht machen geht eh nicht) oder sich doch was Neues zu suchen, was finanziell kaum zu schaffen ist. Wenn ich nur daran denke die ganze Renoviererei mit drei kleinen Kindern im Haus und noch darin wohnen , dann graust es mir jetzt schon! Drei Kinder zu haben ist schon anstrengend genug und dabei jedem gerecht zu werden, aber diese Lebensentscheidung zu treffen Hausausbau oder Umzug mit großer finanzieller Belastung überfordert mich nach diesem Winter wo die Kinder und ich mit ständig krank waren.Aber eine Entscheidung wird langsam echt nötig! Die Kinder brauch einfach mehr Platz und mein Mann und ich auch! Vielleicht kann ich deshalb nicht klar denken mit dem Problem bei unserm Sandwichkind. Er ist eigentlich ein ganz lieber, v.a. wenn die Große im Kindergarten vormittags ist. Aber heute mittag als er schlafen sollte, hat er mir vor lauter Trotz denke ich mal das große Geschäft in die Windel gemacht und mich dabei angegrinst als ich ihn darauf ansprach. Er darf nämlich wenn mittags schafen soll noch ein bischen Buch anschauen und dann selber das Licht ausmachen nach kurzer Zeit. Klappt eigentlich ganz gut. Und Heute habe ich nach ihm geschaut als noch Licht brannte und dabei die Bescherung gerochen... Ich hab ihn richtig deshalb geschimpft und gesagt ob er denn noch ein Baby sei ... und er hat weiter gegrinst... dann habe ich ihm einen leichten Klabs gegeben weil er so richtig Stolz darauf war... Oh Mann und jetzt fühle mich deshalb so richtig schlecht und wie eine Rabenmutter! Haben Sie denn nicht ein bar hilfreiche Tips für unseren Sandwichjungen? Vielen lieben Dank fürs geduldige Lesen und ihre Ratschläge im voraus. Liebe Grüße, Birgit

Mitglied inaktiv - 26.02.2003, 14:45



Antwort auf: Viele Probleme aufeinmal...

Hallo Birgit Kopf hoch! Sie handeln genau richtig, wenn Sie Jonas ein wenig mehr Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung schenken als den beiden Anderen, die sich diese Streicheleinheiten vom Papa und den Großeltern holen. Es ist meist das Los der Mütter, sich diplomatisch und ausgleichend zu verhalten. Das erneute Einkoten wird das Resultat nach dem Wunsch für mehr Aufmerksamkeit gewesen sein.- Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, einmal in der Woche mit Jonas ganz allein etwas besonders Schönes zu unternehmen, einen Schwimmkurs zu besuchen o.Ä. Die beiden Anderen sind in dieser Zeit sicherlich gerne bei einer Freundin, den Großeltern oder dem Papa, während Jonas stolz darauf sein wird, seine Mama mal ganz alleine für sich haben zu können. Zum Ausbau/Umzug: Ist es nicht möglich, das kleine Zimmer für Ihre Tochter herzurichten, der es sicherlich egal sein wird, ob der Raum klein oder groß ist. Wichtiger ist, sie hat ein "Reich" ganz für sich allein, in dem sie auch die Ruhe findet um Hausaufgaben zu machen, sich mit einem Buch oder zum Malen zurückziehen zu können, usw. Das andere Zimmer ist dann das Schlafzimmer der Jungen, der Dachausbau wird ein gemeinsames Spielzimmer, während das Arbeitszimmer dann mit ins Wohnzimmer integriert werden müßte. Mit dieser Lösung hätte Jede(r) dann die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Übernehmen Sie sich mit einem Umzug finanziell, kommen diese Belastungen zu der sowieso recht großen, nervlichen Anspannung noch hinzu.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 27.02.2003