Verwöhnt?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Verwöhnt?

Liebe Frau Schuster! Wir haben eine 13 Monate alte Tochter, mit der wir sehr glücklich sind (sie ist ein ersehntes Wunschkind). Meine Schwiegermutter meint nun, daß wir unsere Kleine zu sehr verwöhnen würden. Sie befürchtet, daß sie auf diese Weise egoistisch und selbstbezogen werden könnte. Mich würde interessieren, wie Sie das sehen. Dafür ein paar Beispiele, die meine Schwiegermutter kritisiert: -mein Mann und ich machen die Kleine abends zusammen fertig fürs Bett. Danach kuscheln wir uns mit ihr im Wohnzimmer auf die Couch und singen Schlaflieder, bis sie zufrieden in unserem Arm einschläft (kann manchmal bis zu einer Stunde oder länger dauern). Alleine einschlafen kann/macht sie noch nicht. Ihr Bettchen steht in unserem Schlafzimmer. Wenn sie nachts wach wird, möchte sie in unserem Bett weiterschlafen, und das darf sie dann auch. In ihrem Bettchen läßt sie sich nämlich nicht beruhigen. Meine Schwiegermutter kritisiert, daß die Kleine auf diese Weise "durchsetzt", nur in meinem Arm ein- bzw. weiterzuschlafen. -Wir lassen unsere Tochter eigentlich nie von jemand anderem beaufsichtigen, sondern unternehmen alles mit ihr gemeinsam. Ich bin rund um die Uhr für sie da. Dadurch fordert sie auch viel Aufmerksamkeit. Sie spielt zum Beispiel schon sehr schön alleine, ich muß aber immer daneben sitzen bzw. zumindest Sichtkontakt halten und mit ihr sprechen. Den Raum verlassen kann ich gar nicht oder nur kurz, sonst protestiert sie sofort. Die Kinder meiner Schwiegermutter waren in dem Alter schon "selbständiger" und spielten viel länger alleine. -Unsere Tochter liebt es, auf dem Arm durch die Wohnung getragen zu werden. Wenn sie sich nicht absetzen lassen möchte, trage ich sie eben weiter (kann lange dauern). Schwiegermutter meint, dafür wäre sie schon viel zu groß. -Wir haben alles ganz kindersicher gemacht, so daß sie sich eigentlich sehr frei bewegen kann. Wenn sie doch mal etwas anfaßt, was sie nicht darf (z.B. Fernseher), schimpfen wir nicht, sondern sagen ruhig "Nein, das ist kein Spielzeug" und lenken sie mit etwas anderem ab. Meine Schwiegermutter wäre da energischer. -Insgesamt gehen wir schon sofort auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kleinen ein. Sie muß also nie lange warten oder auf Aufmerksamkeit verzichten. Finden Sie auch, daß wir unsere Tochter zu sehr verwöhnen und damit spätere Probleme auslösen? Wir selbst sind nämlich eigentlich ganz zufrieden und unsere Tochter ist das auch. Lieben Dank für Ihren Rat.

Mitglied inaktiv - 25.04.2005, 14:00



Antwort auf: Verwöhnt?

Hallo Ratsuchende Solange Ihre Tochter, Ihr Mann und auch Sie mit dem jetzigen Verhalten zufrieden sind, brauchen Sie sich auch kein schlechtes Gewissen einzureden, Ihre Tochter zu verwöhnen o.Ä.. Mit zunehmender Entwicklung wird sie schon von sich aus auf Grund eines immer größer werdenden Bewegungs- und Erfahrungsdranges sich zunehmend von Ihnen lösen, was Sie dann natürlich nicht "bremsen" sollten. Wenn möglich, besuchen Sie mit ihr eine Eltern-Kind-Gruppe, sobald sie das Laufen gelernt hat, damit sie sich nicht nur an Ihnen sondern auch an Ihresgleichen orientieren kann. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 25.04.2005



Antwort auf: Verwöhnt?

hallo! mit dem letzten satz gebt ihr euch eh schon die antwort! eltern und kind sind zufrieden, wunderbar! es ist sehr schön für eure tochter, daß ihr euch so liebevoll um sie kümmert und ihre bedürfnisse, die sie als noch so kleines kind hat( einschlafbegleitung, ständiger kontakt zu mama, schlafen bei den eltern...)ernst nehmt. das ist kein verwöhnen. bitte macht so weiter! lg lisa

Mitglied inaktiv - 25.04.2005, 14:43



Antwort auf: Verwöhnt?

Hallo, bis auf das Einschlafen im Arm ist es bei uns fast genauso wie bei Euch. So ein Familienleben würde ich als liebevoll und harmonisch bezeichnen! Und den Kindern tut es meiner Meinung nach auch gut. Unsere Tochter muss momentan öfter ins Krankenhaus und die Schwestern meinen alle sie strahle so eine innere Ruhe und Fröhlichkeit aus... auch das ist bestimmt eine Folge davon wie sie von uns behandelt wird. Ich würde sagen macht weiter so und lasst die Schwiegermutter reden!

Mitglied inaktiv - 26.04.2005, 11:35



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