Verhalten von meinem Sohn - Wie kann ich ihm helfen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Verhalten von meinem Sohn - Wie kann ich ihm helfen?

Hallo, jetzt wird es etwas länger. Mein Sohn (wird im März 3 Jahre alt), war schon immer ein schwieriges Kind. Die ersten vier Monate hatte er Koliken und hat sehr sehr viel geschrien. Nach den vier Monaten wurde es aber leider auch nicht viel besser. Bis zu einem Jahr hat er immer noch sehr viel geschrien. Er war schon immer ein kleiner Dickkopf. Wenn man ihm mit 6 Monaten ein Spielzeug weggenommen hat hat er solange geschrien, bis er es wieder hatte. Nur so am Rande. Bis heute wacht er zu 70-80 % weinend auf. Im Juni hat er einen kleinen Bruder bekommen (also er ist jetzt 7 Monate alt). Er ist schon ein bisschen eifersüchtig auf ihn. Denke das ist aber normal. Jadon hat sich als kleineres Kind immer schlagen, hauen, beißen usw. lassen. Auch konnte man ihm alles wegnehmen. Er hat nur geweint. Mehr nicht er hat sich nicht gewehrt. Seit 4-5 Monaten hat er sich aber total gewendet. Jetzt ist er der "Schläger". Er schlägt, beißt, zieht, haut und schubst. Ich weiß gar nicht was aus meinem Kind geworden ist. Finde es ja toll wenn er sich jetzt endlich mal wehrt, aber er geht jetzt auch oft grundlos Kinder an :-( Wir haben schon sämtliche Sachen mit ihm durchgespielt und auch länger durchgezogen. Nichtbeachten, Schimpfen, .... Nichts hat geholfen. Weiß gar nicht wie ich dem entgegenwirken kann. Seit der Kleine auf der Welt ist, habe ich mir auch spezielle Auszeiten nur mit dem Großen genommen. Ich gehe mit ihm ins Kinderturnen, zum Baden, Indoorspielplatz usw. Also ich mache auch viel mit ihm alleine. Ist das viell. falsch, dass ich zuviel mit ihm alleine mache? Zuhause kann ich nunmal nicht immer mit ihm spielen. Haushalt wartet (der bleibt schon oft liegen) und Noel (kleine Bruder) muß auch seine Flasche bzw. Gläschen bekommen und auch ein bisschen bespielt werden. Mit einbeziehen in die Pflege von seinem Bruder will er nicht mehr. Früher hat er noch Windeln in den Müll getan, Creme gebracht .... Das will er alles nicht mehr wenn ich ihn frage. Er kommt mir so unzufrieden vor. Mal will er was dann wieder nicht und das den ganzen Tag. Und dazu weint er immer noch. Das ist für mich echt anstrengend und geht mir auf die Nerven. Würde manchmal am liebsten nur noch mitweinen. Bsp: Er will in der Stadt trinken, ich gebe ihm sein Trinken. Nein er will doch nicht trinken. OK packe das Trinken wieder zurück. Dann weint er weil er doch trinken will. Das mache ich 2-3 mal mit und dann bekommt er nichts zu trinken, denn wenn er so Durst hätte, hätte er auch getrunken, meiner Meinung nach. Können Sie mir ein paar Tips geben, wie ich mit dem Verhalten von Jadon denn nun umgehen soll? Ich weiß echt nicht mehr weiter. LG Michèle

Mitglied inaktiv - 15.01.2010, 11:40



Antwort auf: Verhalten von meinem Sohn - Wie kann ich ihm helfen?

Hallo Michèle Überlegen Sie bitte einmal, ob Jadon auf Grund einer Unterforderung wie beschrieben reagiert. Benötigt er evtl. mehr Kontakte zu ca. Gleichaltrigen, als sich "nur" mit seinem Bruder und Ihnen zu beschäftigen? Bitte ignorieren Sie sein Verhalten nicht und weisen Sie ihn auch nicht allzu häufig zurecht, sondern zeigen Sie ihm möglichst rechtzeitig und konkret, bzw. schlagen Sie ihm KONKRET vor, wie er auf andere Kinder zugehen kann, sodass sie sich freuen. Loben Sie zusätzlich sein Können auch vor anderen Personen und zeigen Sie ihm, wie stolz Sie sind, dass Sie neben einem kleinen auch schon einen größeren, selbstständigeren, hilfsbereiten Sohn haben. Ermutigen Sie ihn als dem "Starken", den "Schwächeren" etwas zeigen und helfen zu dürfen, sie zu beschützen, um als Gegenleistung auch mal mit Ihnen alleine Etwas zu unternehmen. Weisen Sie ihn immer mal wieder in konkreter Situation mitfühlend darauf hin, dass das Weinen ihm nicht weiterhelfen kann und dass er keine Freunde findet, wenn er schubst, beißt usw. Dann geben Sie ihm jeweils konkrete, geeignete Handlungsmöglichkeiten vor. Da Jadon evtl. mit beschriebenem Verhalten auch seine Unsicherheit zu überspielen versucht, lassen Sie bitte vom behandelnden Kinderarzt medizinische Ursachen (hoffentlich) ausschließen, wie z.B. eine Seh- oder Hörschwäche oder eine Wahrnehmungsstörung. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 15.01.2010



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