Hallo Frau Schuster, unser Sohn (2 1/2) hat sich eigentlich schon recht gut am Tisch benommen und schön gegessen. Seit einiger Zeit aber fängt er wieder an, mit dem Essen herumzumatschen, kaut mit offenem Mund (hat er noch nie gemacht), greift ständig auf unsere Teller, und wirft auch mit Krümeln oder Lätzchen. Wenn wir ihm sagen, er möge das bitte aus dem und dem Grund lassen, macht er mit wachsender Begeisterung weiter. Auch der Appell, daß er das doch schon so toll könne und sich nicht wie ein Baby benehmen müsse, bringen nichts. Wir haben ihm dann auch gesagt, daß das Essen für ihn beendet sei, wenn er sich nicht benimmt, ohne Erfolg. Wir haben ihn auch schon gefüttert (eben wie ein Baby, ohne eigenen Teller) - dann protestiert er natürlich, er will ja alles selber machen. Darf er dann nach einiger Zeit wieder selbst essen (mit dem Hinweis, daß das nur geht, wenn er ordentlich ißt) klappt das kurze Zeit, dann geht es wieder los. Wenn wir seine Hand von unseren Tellern nehmen, oder ähnliches, kneift er sogar richtig fest in unsere Arme, es ist wirklich unglaublich! Er schiebt sich auch ständig mit dem Stuhl vom Tisch weg (holen wir ihn zurück, macht er es wieder), er haut auf dem Tisch herum... Ich kann ja verstehen, daß ein kleines kind nicht ewig ruihg am Tisch sitzen und essen kann, aber bei ihm geht das schon nach 5 Minuten los! Und vorher hat es wie gesagt schon eine ganze Weile gut funktioniert, was sollen wir machen? Das Kneifen macht er auch nicht nur am Tisch, sondern oft, wenn ihm was nicht paßt oder er etwas nicht will. Dann haut oder kneift er uns, er hört auch nicht auf! Wir haben ihm erklärt, daß es weh tut, daß wir das ja auch nicht machen, wir halten kurz seine Hände fest und sagen ihm daß er aufhören soll-lassen wir los, geht es weiter (mit einem Grinsen im Gesicht). Ich finde es nicht gut, dann laut werden zu müssen, weiß aber auch nicht, wie ich dieses Verhalten sonst unterbinden könnte. Es kann doch nicht sein, daß mein Sohn mich haut und kneift, wenn ihm was nicht paßt? Es ist auch nicht so, daß er ständig "nein" von uns hört, so daß er frustriert sein könnte weil er "gar nichts darf". Ich habe eher das Gefühl, daß es ihm Spaß macht, der Anlaß ist eher unwichtig. Vor allem weil er sicher merkt, daß wir anscheinend machtlos dagegen sind? Dann das andere, was mir Sorgen macht: Er hat seit neuestem ab und an (vielleicht 1x in der Woche) eine Art hysterischen Anfall, ich weiß nicht wie ich es sonst nennen soll. Jedenfalls geht dieses Verhalten meiner Meinung nach über einen "normalen" Trotzanfall hinaus und ich bin ziemlich ratlos. Der Auslöser dafür kann alles sein, (meist absolute Kleinigkeiten) ich kann vorher nicht absehen, daß er so heftig reagieren wird. Neulich war es so, daß er mit mir von der Küche zu seinem Zimmer gehen wollte und dann aber getragen werden wollte. Ich habe ihm dann gesagt, daß ich ihn nicht tragen möchte, da es ja nur ein ganz kleines Stück ist und wir ja zusammen hingehen könnten. Ich konnte den Satz schon nicht mehr beenden, da er sofort ausgeflippt ist. Er hat sofort gebrüllt wie am Spieß, vollkommen außer sich, hat sich immer und immer wieder auf dem Boden geworfen und sich total hineingesteigert. Es ist in solchen Situationen so, daß ich wirklich das Gefühl habe, daß er "neben sich steht" und aus seiner Verzweiflung nicht selbst herauskann, das heißt er brüllt so extrem, daß er schon fast hyperventiliert, nimmt nicht wahr, was man ihm sagt und hört wirklich einfach nicht auf. Er ist danach auch ganz durcheinander, man kann merken, daß es schlimm für ihn ist, und mir tut es natürlich auch weh, ihn so zu erleben. Die Frage ist nur: was tun? Ich möchte ihm nicht sofort nachgeben, wenn er so anfängt, das geht denke ich nicht, daß er so seinen Willen bekommt. Ich komme nur einfach nicht an ihn heran, auch in den Arm nehmen und beruhigen läßt er nicht zu, er windet sich heraus oder schlägt um sich. Erst nach einer Weile ist es möglich, ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten. Dann ist es so, als wenn er erleichtert wäre, daß ich ihm da heraushelfe, dann weint er ein bißchen bei mir (vorher keine Tränen) und beruhigt sich langsam. Ich sage ihm dann auch, daß ich ihn sehr lieb habe, egal was er macht, und dann scheint es wieder gut zu sein. Das kommt zwar wie gesagt nicht oft vor, aber ich frage mich, was ihn so verzweifeln läßt und wie ich richtig reagiere?? Vielen Dank im Voraus, Enrica
Mitglied inaktiv - 18.05.2006, 14:03