Hallo Frau Ubbens,
ich bin derzeit sehr traurig und ratlos.
Mein zweijähriger Sohn ist einerseits sehr verschmust und anhänglich andererseits auch sehr wild (er tobt, klettert viel in der Wohnung) auf Dinge die er nicht darf) hat aber sehr oft Wutausbrüche und haut leider auch uns Eltern.
Oft weiß ich mir leider nicht anders zu helfen als ihn anzubrüllen, obwohl ich weiß, dass das nicht gut ist.
Mein Mann jedoch beschimpft ihn mit "Arschloch", Teufel oder ganz anderen Schimpfwörtern in russischer Sprache. Ich finde das unmöglich, habe ihm das auch schon mehrfach gesagt, aber es ändert sich nichts. Ich fühle mich hier sehr hilflos. Es sagt auch sehr oft Scheiße und inzwischen habe ich auch schon erlebt wie mein Sohn beim Spielen ganz oft etwas sagt, dass sich wie "scheiße" anhört....
von
Olive82
am 06.11.2017, 08:36
Antwort auf:
Vater beschimpft Kleinkind
Liebe Olive82,
dass die Worte, die Ihr Mann wählt, nicht gut für Ihren Sohn sind, das haben Sie ja selbst schon geschrieben. Sie sollten mit Ihrem Mann sprechen, dass es nicht in Ordnung ist und ihn bitten, anders damit umzugehen, wenn er wütend auf seinen Sohn ist. Schlagen Sie ihm Alternativen vor.
Sie müssen sich klar machen, was Sie Ihrem Sohn erlauben möchten und was nicht. Beispiel Sofa: Ist es für Sie als Eltern in Ordnung, dass Ihr Sohn zu Hause auf dem Sofa turnt, dann sollte es immer in Ordnung sein. Möchten Sie es nicht, dann sollte immer ein Nein gelten. Sprechen Sie möglichst ruhig ein Nein aus und bieten eine Alternative an. "Bitte komm´ vom Sofa runter. Wir können in den Garten gehen und dort ein wenig toben." Turnt Ihr Sohn weiter, dann nehmen Sie ihn an die Hand und gehen mit ihm in einen anderen Raum. Ihr Sohn wird besser durch Handlungen lernen, als nur durch Worte, vor allem wenn diese laut sind. Er wird, wenn es zu oft vorkommt, innerlich abschalten und das laute Geschimpfe wird in dem Moment von ihm abprallen. Insgesamt wird er aber traurig sein, da er gar nicht versteht, warum schon wieder geschimpft wurde.
Ihr Sohn braucht viel Bewegung. Geben Sie ihm die Möglichkeit, in dem Sie mit ihm nach draußen gehen. Er kann rennen, Laufrad fahren, auf dem Spielplatz klettern usw.. Viel Spaß wird er sicherlich auch an einer Eltern-Kind-Turngruppe haben usw.. Kommen Sie dem Bewegungsdrang nach. Ihr Sohn wird es Ihnen mit ruhigen Momenten in der Wohnung danken.
Merken Sie, dass Sie sich nicht anders zu helfen wissen und womöglich gleich laut werden, dann schließen Sie kurz die Augen und atmen drei Mal tief ein und aus. Überlegen Sie nun, wie Sie anders, statt laut zu werden, reagieren können. Wie gesagt, Ihr Sohn wird besser durch Handlungen lernen, als nur durch Worte. Ansonsten darf Ihr Sohn auch gerne noch abgelenkt werden. Beispiel: Er tobt auf dem Sofa: "Komm, wir wollen mit den Autos spielen (einen Kuchen backen, Laufrad fahren, ...)."
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 07.11.2017
Antwort auf:
Vater beschimpft Kleinkind
Kinder in diesem Alter wollen natürlich alles mögliche ausprobieren und auch testen, ob das "nein" von gestern auch am nächsten Tag noch gilt. Das ist normal! Vielleicht erklärst du das deinem Mann auch mal, damit er versteht, dass euer Kind euch nicht ärgern will, sondern sich wie ein normaler 2-jähriger verhält.
Diese Art der Beschimpfung und Demütigung geht nämlich gar nicht. Selbst, wenn euer Sohn es nicht im eigentlichen Sinne versteht - er hört den Tonfall und irgendwann wird er euch ebenfalls "A...loch" nennen.Dein Mann hat es ihm ja vorgemacht.
Gelassen, aber konsequent handeln. "Auf dem Sofa wird nicht gehüpft" und eine Konsequenz ankündigen. Z.B. "dann musst du da runter" o.ä. was im Zusammenhang! steht.
LG.
von
cube
am 06.11.2017, 09:05
Antwort auf:
Vater beschimpft Kleinkind
Beschimpfen geht nicht. Wenn Dein Mann sauer wird und sich verbal Luft machen muss, dann sollte er den Raum verlassen und das da tun, wo das Kind es nicht mitbekommt. Und ja, er ist jetzt in dem Alter, wo er Schimpfwörter nachreden wird, egal ob er sie versteht oder nicht.
Was das Hüpfen auf der Couch angeht, haben wir hier das gleiche Problem Mir hilft (meistens), den Kindern eine Alternative zu geben. Also... Stapel Kissen oder alte Matratze auf den Boden: "DA könnt ihr springen, hüpfen und Toben. Auf der Couch sitzen wir."
"nicht" verstehen die meisten Kinder in dem Alter nicht. Sie hören nur "Couch... springen" und denken "okay, kann ich machen".
LG
Lilly
Mitglied inaktiv - 06.11.2017, 11:07