Unzufriedenes Kind

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Unzufriedenes Kind

Liebe Frau Schuster, ich habe mich schon mehrfach wegen diversen "Problemen" ans Sie gewandt und vieles hat wirklich sehr geholfen. Ich danke Ihnen sehr dafür. Nun melde ich mich wieder mit einem aktuellen "Problem", dass mir wirklich sehr zu schaffen macht. Mein Sohn ist 2 Jahre 3 Monate alt und dieses "Problem" besteht nun seit 3 Monaten und ich weiß nicht weiter. Mein Sohn ist nach wie vor sehr sensibel und weint sofort wenn Ihm etwas nicht passt. Er äußert sich wenig, sondern weint einfach los. Seit 3 Monaten wirkt er auf mich sehr unzufrieden. Egal was man mit Ihm macht, er motzt immer. Waren die letzten Tage im Freibad, Park, Spielplatz, viel in der Natur, Tierpark und mein Sohn zeigt bei keinem Ausflug Begeisterung. Haben auch ein Planschbecken aufgebaut, aber nichts hilft Ihn mal zufrieden zu stellen. Er ist bei jeder Aktion unzufrieden, quengelig oder schreit und weint. Alles macht Ihm kurz Spass und dann geht nach kurzer Zeit schon das Gemotze los. Einkaufen gehen ist weiterhin ein Theater. Wenn es statt gradeaus links gehen soll, dann schreit er rum. An der Kasse schreit er. Wenn er sein Auto zerlegt dann sagt er immer kaputt und weint als ob gleich die Welt untergeht. Wenn ich es nicht sofort wieder zusammen bastle, dann brüllt er ewig rum. Auch Autofahren ist eine Katastrophe. Kaum 5 Minuten im Auto wird schon gemotzt und gequengelt. Er hat im Auto Ablenkungs- bzw. Lieblingsspielzeug, aber vor lauter Langeweile wirft er sie dann weg und wir sollen es wieder aufheben und Ihm geben. Tun wir das nicht ist ewiges Geschrei im Auto. Auch wenn er Spielzeug wegwirft und es vor fast vor seiner Nase liegt möchte er es nicht aufheben, sondern jemand anders soll es machen. Ansonsten nur Geschrei. Mich belastet dieses Verhalten sehr und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Das gleiche Verhalten zeigt sich auch Sonntags in der Kindergruppe. Ich mache so viel mit meinem Sohn wie z. B. spielen, lernen, schwimmen, spazieren, ... und immer gibt es Geschrei. Er wirkt aber auch nicht auf mich als ob es Ihn überfordern würde oder es Ihm zuviel ist. Aber ich merke alles wird schnell langweilig und doof. Auch in der Kindergruppe fühlt er sich nicht so wohl. Er weint viel und will immer zu Mama und Papa. Er spielt kaum und auch nicht wirklich mit anderen Kindern. Lieder singen, Fingerspiele mag er überhaupt nicht. Er weint da auch immer. Kindern geht er eher aus dem Weg. Mein Kind ist wirklich von morgens bis abends unzufrieden. Und die Schreierei und Weinerei wird immer schlimmer und mich nervt es und bringt mich echt auf die Palme. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Mein Mann nervt das solangsam auch : ( weil wir oft was schönes für unseren Sohn planen und dann ist alles nichts. Andere Kinder die wir sehen sind fröhlich, springen rum, wirken zufrieden. Bei uns das totale Gegenteil : ( Es macht mich echt traurig. Wie erklären Sie sein Verhalten? Ist das eine Phase oder steckt das mehr dahinter? Ich danke Ihnen nochmals sehr für Ihre Rückantwort und Hilfe. Schön das es Sie gibt : ) Lieber sonniger Gruß

von goldfee am 29.05.2012, 13:29



Antwort auf: Unzufriedenes Kind

Hallo goldfee Bitte sprechen Sie einmal mit dem behandelnden Kinderarzt. Beschriebenes Verhalten KANN durchaus medizinische Ursachen haben. Eine Antriebs-Armut KANN z.B. von einem Vitamin- oder Nährstoff-Mangel herrühren. Der Kinderarzt wird dann gemeinsam mit Ihnen auch überlegen ob eine gezielte therapeutische Unterstützung zur Stärkung der Frustrations-Toleranz notwendig und erfolgversprechend wäre. Sie selbst können meiner Ansicht nach Ihren Sohn nur immer wieder loben und ihn zu selbstständigem Handeln ermutigen um sein Selbstwertgefühl zu stärken. Viel Erfolg, liebe Grüße -verbunden mit einem herzlichen Dankeschön für das Lob- und: bis bald?

von Christiane Schuster am 29.05.2012