Hallo, unsere ältere Tochter, die im August 4 Jahre alt wird, ist seit einigen Monaten wahnsinnig pampig und frech, der KiGa-Start hat das verschlimmert. Vom Typ her schon immer Dickkopf, Egoist und starke Persönlichkeit, ist sie jetzt einfach frech und kämpft den ganzen Tag gegen uns oder um uns, was auch immer. Wir sind eine völlig normale gut situierte Familie, haben noch eine kleinere Tochter, ich bin viel zu Hause, wir fanden die Erziehung ist uns gut gelungen bisher. Nur jetzt sind wir am Durchdrehen. Am schlimmsten ist, dass sie wahnsinnig schnell ausflippt wenn es ein Verbot oder ein Nein gibt, sich dann dir Ohren zuhält und schreit, wenn wir sie schimpfen oder ihr was erklären wollen. Wenn sie nach Hause kommt und ihrem Papa nicht Hallo sagen will zB. und wir ihr sagen dass sie das immer sagen soll zur Begrüßung generell, schreit sie wutentbrannt "sei jetzt leise oder du bist nicht mehr meine Freundin" (=Kindergartenspruch) und schaut und wütend herausfordernd an. Mein Mann reagiert darauf total wütend und schreit zurück, ich versuche immer ruhig zu bleiben, nicht darauf zu reagieren bzw. ihr zu erklären, dass das ein blöder Spruch ist und sie trotzdem höflich sein und grüßen soll. Dann hält sie sich wieder die Ohren zu und rennt weg. Wenn sie was will und wir nein sagen ist also immer riesen Theater mit Tränen, Wut und Geschrei und bösestes Drohungen. Ich frage mich natürlich, was dahintersteckt, vor allem aber, wie ich am besten reagiere, denn unser Weg führt seit Monaten nicht zur Entspannung der Lage. Sie durch Konsequenz und Ignorieren zu gewünschtem Verhalten zu bringen, hat nicht funktioniert, einschüchtern lässt sie sich von meinem Mann ebensowenig. Es wird eher immer schlimmer. Mittlerweile fühlen wir uns echt tyrannisiert und haben morgens schon keine Lust mehr aufzustehen, weil dann das erste Thema des Tages, die Klamotten, schon lauern, über die wir jeden Tag herrlich streiten. Dieses Geschrei schon im Bett morgens, wenn ich kam statt meinem Mann oder andersherum, und sie giftet dann nur richtig zickig "geh weg Papa, ich hab doch die Mama gerufen!" verdirbt uns die ganze Laune morgens. Wenn ich sie dann im Bett heulen lasse, beruhigt sie sich kaum alleine und schmeißt sich dann in meine Arme und heult generell immer sofort, ich solle wieder lieb mit ihr sein. Aber ich war ja jeweils nie der Auslöser und frage mich dann, woher dieses Harmoniebedürfnis kommt. Wenn sie das macht, um Aufmerksamkeit zu haben, finde ich, muss sie jetzt lernen, dass ich auch ein (Arbeite)leben habe und sie eine kleine Schwester mit auch Bedürfnissen hat, und sie nicht der Mittelpunkt des Universums ist. Sie fühlt sich so, und sie ist es durch ihre Anspruchshaltung den ganzen Tag hindurch auch ziemlich. Sie führt sich wie der Chef auf und versucht, alles zu bestimmen. Klar gibt das dann halt oft ein Nein. Aber in den einzelnen Situationen habe ich nicht das Gefühl, dass sie negative Aufmerksamkeit erregen will, schon eher, dass wir nicht den richtigen Schlüssel finden, sie in diesen Momenten "zu knacken". Haben Sie einen Tipp für uns?
von alva-b. am 14.04.2015, 21:27