Die Trotzphase ist im Erziehungsforum ja ein heißes Eisen, wie ich feststellen durfte.
Wir würden Sie als Fachfrau mit den Trotzanfällen von Kleinkindern im Alter von 1,5 Jahren bis 3 Jahren umgehen? In dem Alter verstehen die Kleinen ja noch nicht alles. Wie ich hier gelesen habe, wird ein NEIN ganz gerne ignoriert.
Abgesehen davon, dass man mit dem Kind auf dessen Augenhöhe versucht zu erklären, warum etwas nicht geht, gibt es nicht besonders viele liebevolle Alternativen.
Was würden Sie vorschlagen?
Mitglied inaktiv - 16.07.2009, 21:49
Antwort auf:
Trotzphase
Hallo Ratsuchende
In genanntem Alter verstehen die Kleinen noch nicht Alles, haben aber bereits entdeckt, dass sie eigene Wünsche und Bedürfnisse haben, die nicht immer mit den Wünschen der Bezugspersonen übereinstimmen.
Diese Wünsche versuchen sie nun mit all` ihren Erfahrungen durchzusetzen, während sie gleichzeitig die Reaktionen ihrer vertrauten Bezuspersonen testen.
Diese Phase ist von sehr großer Wichtigkeit, da Niemand (hoffentlich) mehr beabsichtigt, die Kleinen zu "blindem) Gehorsam zu erziehen. Schließlich wollen wir sie in eine SICHERE Selbstständigkeit führen, wo auf Kreativität, Kritikfähigkeit usw. nicht verzichtet werden kann.
Antwortet ein Kind nun mit einem NEIN, versuchen Sie bitte zunächst einen Kompromiß zu finden zwischen den Wünschen des Kindes und Ihren eigenen Vorstellungen. Weisen Sie evtl. auf möglichst logische Folgen eines NEIN hin und handeln Sie ggf. entsprechend.
Da sich manchmal aber nicht vermeiden lässt, sich über den Wunsch des Kindes hinwegzusetzen -z.B. aus Sicherheitsgründen- reagieren Sie bitte mit einem KURZEN: "Doch, weil..." und setzen Sie sich bitte durch.
Manches Mal können Sie von vorneherein dieses meist schon erwartete NEIN des Kindes ausschalten, indem Sie Ihre Frage umformulieren und den Ehrgeiz des Kindes anregen, wie etwa: "Meinst du, du kannst schon SELBER.... oder werde ich dir helfen MÜSSEN?"
Sich über ein NEIN des Kindes einfach hinwegzusetzen, bzw. sein NEIN zu ignorieren, halte ich für ungeeignet, da Damit das Kind nicht als Persönlichkeit anerkannt wird.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 17.07.2009