Trotzanfälle - Hilfe

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotzanfälle - Hilfe

Hallo Frau Schuster, ich weiß nicht mehr weiter und muß Sie heute auch mal etwas fragen. Meine Tochter ist jetzt 27 Monate und war immer schon sehr lebhaft. Sie ist sprachlich schon sehr weit, sehr neugieg und auch recht bestimmend. Ich war wohl als Kind auch so, u.a. war ich auch immer bei "anderen" sehr lieb und bei meiner Mutter oft trotzig. Seit ca. sechs Monaten haben wir das Problem, dass sie aus heiterem Himmel Trotzanfälle bekommt. Wir erziehen sie eher streng, nehmen uns aber sehr viel Zeit für sie und achten darauf, dass sie mitentscheiden kann etc. Die Anfälle kommen wg. Nichtigkeiten wie ncht ins Auto steigen wollen oder (wenn wir irgendwoher kommen) noch im Auto sitzen bleiben wollen, etc. Oft versuchen wir es zu Beginn mit ablenken und das klappt auch manchmal. Am Anfang war es so, wenn sie schrie und topte, dass ich in ein anderes Zimmer ging und sagte, wenn es wieder gut ist, dann komm zu mir. Und das tat sie dann auch so nach ca. 15 Minuten. (Ich bin nicht der Typ, der sich bei einem Anfall abwartend neben sie setzt, sie schreit so laut, dass es in meinem Ohr vibriert und ich bin nicht sonderlich beherrscht, dann besteht eher die Gefahr, dass ich sie anschreie). Jetzt klappt das aber auch nicht mehr, sondern sie rennt mir schreiend hinterher und es dauert bis zu einer Stunde, bis sie aufhört!!!! Dann ist es wie durch Zauberhand vorbei und sie ist ruhig. Wenn ich dann frage, ist es gut, sagt sie ja. Dann "vertragen" wir uns immer, nehmen uns in den Arm und tragen uns auch nichts nach. Sie möchte übrigens nicht angefaßt werden, indenArm genommen etc. während eines Anfalls. Meine Fragen - wielange kann das gehen, bis zu welchem Alter? Ich habe den Einruck, es wird schlimmer? - ist es normal, dass ein Anfall ca. 30 Minuten, teilweise sogar eine Stunde dauert? - was können wir tun? (Es geht eher darum, wie ich mich verhalte, ihr kann ich nicht viel helfen, das weiß ich. Idealerweise würde ich ruhig bleiben, sie ab und zu fragen, ob es schon gut ist, das würde ihr reichen. Ich fange aber nach ca. 30 Min, wenn es dann noch nicht vorbei ist, sie anzuschreien. Heute habe ich ihr eine Backpfeife gegeben, mich dann sofort entschuldigt. Wie kann ich ruhig bleiben? Die Aussetzer nehmen mich so mit, dass ich meist hinterher schweißgebadet bin) Vielen Dank für Ihre Antwort. Sie ist sonst ein fröhliches Kind, das viel mit anderen Kindern spielt und sehr viel Zuwendung bekommt. Ich hätte nie gedacht, dass es mal so extrem wird (obwohl ich als KInd wohl auch so war...)

Mitglied inaktiv - 16.11.2001, 16:25



Antwort auf: Trotzanfälle - Hilfe

Hallo Manu Versuchen Sie weiterhin so gelassen wie möglich zu bleiben, wird Ihre Tochter wahrscheinlich in spätestens 4Wochen erkannt haben, dass sie mit dieser Handlungsweise bei Ihnen gar nichts erreichen wird. Auch, wenn sie scheinbar Ihre Worte während dieser Wut nicht hören kann, können Sie ihr ruhig erklären, dass Sie verstehen, warum sie wütend ist, dass sie aber auf diese Weise ganz sicher ihre Wünsche auch nicht erfüllt bekommt, weil Das aus Dem und Dem Grund Ihnen nicht sinnvoll erscheint. Informieren Sie sie gleichzeitig darüber, dass Sie das Schreien traurig macht und dass es Ihren Ohren weh tut. Drehen Sie sich dann von ihr weg und summen Sie ein Lied oder hören Sie (mit Kopfhörern?) eine schöne CD, bzw. lenken Sie sich mit einer Tätigkeit ab. Schenken Sie Ihrer Tochter erst dann wieder besonders liebevolle Beachtung, wenn sie sich ein wenig beruhigt hat. Je konsequenter und gelassener Sie sich verhalten umso schneller wird Ihre Tochter erkennen können, dass sie gewisse Regeln und Grenzen einzuhalten hat. Merkt Ihr Schatz allerdings, dass Sie selbst immer ärgerlicher werden, regt sie Das verstärkt an auszuprobieren, wo denn nun die Grenzen wirklich liegen. Deshalb mein dringender Rat: Halten Sie gelassen durch!! Bis bald?

von Christiane Schuster am 17.11.2001



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