Trotz/Wutanfall?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotz/Wutanfall?

hallo Fr.Schuster Ich wollte Sie hiermit mal um einen Rat bitten, vielleicht ist das aus der Entfernung möglich. Es geht um meinen 18mo Sohn. Er hatte von Geburt an einen unglaublich starken Willen und schrie sehr, sehr viel, bis in den 6.Monat hinein, dann gings in Dauernörgeln über ;-(. Mittlerweile ist er ein recht freundliches, redseeliges (!!!) Wesen geworden. Dennoch irritiert mich das Verhalten mitunter. Er ist total zickig und wütend wenn Sachen nicht gleich passieren so wie er sich das wünscht. Rastet von einer auf die andere minute aus und ist manchmal unberechenbar. Es gibt Tage da wacht er schon voller Wut auf und brüllt gleich am morgen los, nur weil ich den Schlafsack ausziehen will o.ä. Wir sind konsequent, das steht außer Frage, ein Nein bleibt ein Nein (mit Erklärung), dennnoch beginnt der "Kampf" jeden Tag von vorne. Manchmal habe ich das Gefühl ich muss ihn wie ein rohes Ei behandeln, weil ich Panik vor dem nächsten ausraster habe. Das kann zu hause sein, aber auch bei der Oma legt er so ein Verhalten an den Tag. Manchmal bin ich ratlos. 1. Ist dieses Verhalten normal? Durch die Schreivergangenheit mache ich mir immer noch Gedanken ob, er vielleicht verhaltensauffällig ist?! 2. Können Sie mir einen Tipp geben, wie ich in diesen Situationen adäquat reagiere, um eine Besserung zu erzielen? 3. Bei Schreianfällen pack ich ihn in sein Zimmer, versuche(!) ihm zu erklären, warum es Nein gab und das ich wieder mit ihm spiele wenn er lieb ist. Ist das richtig so? Verstehen Kinder in diesem Alter diese Vorgehensweise? Über Ihre Antwort bin ich sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Melanie

Mitglied inaktiv - 02.03.2009, 20:56



Antwort auf: Trotz/Wutanfall?

Hallo Melanie Grundsätzlich möchte ich Sie beruhigen, da dieses Verhalten bei einem willensstarken, sicherlich auch temperamentvollen Kleinkind durchaus altersgerecht ist. Ist Ihr Sohn auch noch so redseelig, kann er mit 18 Monaten seine Stimmungen und Gefühle noch nicht mitteilen, sodass er alle seine bisherigen Erfahrungen einsetzt, um Ihre umgehende und helfende Aufmerksamkeit geradezu einzufordern. Helfen Sie ihm seine Wut angemessen rauszulassen, bzw. seine jeweilige Stimmung angemessen mitzuteilen, indem Sie betont gelassen und auch mitfühlend reagieren und ihm sagen, dass das Brüllen ihm nicht weiterhelfen kann. Dann bieten Sie ihm ein Wutkissen, Wutzwerg o.Ä. an, damit er seine Wut rauslassen kann. Warten Sie geduldig ab bis er sich beruhigt hat, bevor Sie ihm anbieten getröstet zu werden. In manchen Situationen wird es auch schon genügen, wenn Sie Ihren Sohn mit der Anregung zu einer ansprechenden Aktivität abzulenken versuchen oder seinen Ehrgeiz wecken, indem Sie ihn fragen, ob er z.B. SELBER den Schlafsack öffnen möchte. Da Kleinkinder sehr viel mehr Zeit benötigen als Erwachsene um sich von einer Situation auf die Nächste umzustellen, lassen Sie ihm gerade morgens bitte genügend Zeit um wach zu werden. So können Sie ihn nach dem Wecken z.B. noch eine Weile im Schlafsack liegen lassen und ihm Musik (Kinderlieder?) anstellen oder sich selbst in seinem Zimmer erst eine Weile beschäftigen, bevor Sie ihn erneut wecken und den Schlafsack zu öffnen versuchen. Mit 18 Monaten versteht Ihr Sohn noch nicht, warum er in sein Zimmer geschickt wurde. Er wird dann eher noch wütender, weil er sich nicht verstanden und geliebt fühlt. Für geeigneter halte ich es zu handeln, wie oben beschrieben und ihm gelassen Etwas anzubieten, damit er seine Wut gezielt rauslassen kann. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 03.03.2009



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