Tochter 5 1/2 reagiert abweisend, wenn ich ihr etwas sage, hört gar nicht

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Tochter 5 1/2 reagiert abweisend, wenn ich ihr etwas sage, hört gar nicht

Liebe Fr.Schuster, ich habe zwei Kinder: Mädchen 5 1/2 und Junge gerade 3. Mein Mädchen war schon von Geburt an sehr temperamentvoll und hibbelig. Laut KIA und Erzieherin im KiGa ist es aber das Temperament, nicht z.B. ADHS. Sie ist aufgeweckt, freut sich lauthals, begeistert sich. Ist aber genauso extrem lautstark sauer, wenn etwas nicht klappt oder sie etwas nicht bekommt, was sie haben möchte. Es gab nun eine Situation, in der Besuch bei uns war und ich sie bat nicht so extrem wild zu sein und nicht im Whz mit dem Ball zu spielen. Sie hat meine Aussagen gar nicht hören wollen und benahm sich wie eine Furie. Ich fand diese Situation sehr unangenehm, weil sich zeigte, dass sie mich wieder einmal gar nicht respektiert, wenn ich ernster zu ihr spreche. Ich bat sie einen Moment im Whz zu bleiben und sich zu beruhigen und wollte die Türe zu machen. Sie schlug und bollerte. Ich hielt die Tür einen Moment zu. Ich machte sie nochmals auf und sagte ihr ruhig, dass sie erst wieder herauskommen solle, wenn sie sich beruhigt habe. Es war schlimm und ich wußte mir keinen Rat und hielt erstmal die Türe weiter zu. Die Freundin riet mir mit meiner Tochter zu einer Psychologin zu gehen, was mich verletzt hat. Mit meinem Sohn ist das Verhältnis gut und alle Streitigkeiten sind im Rahmen. Die Kinder mögen sich untereinander sehr. Mir fällt es oft schwer nach solchen Situationen lieb zu meiner Tochter zu sein, weil ich es extrem anstrengend und unergiebig finde und mich auch hilflos fühle. Ich dachte früher Liebe reicht in Verbindung mit Konsequenz, um Kinder gut zu erziehen. Was kann ich tun? Lg Anja

Mitglied inaktiv - 30.10.2009, 12:08



Antwort auf: Tochter 5 1/2 reagiert abweisend, wenn ich ihr etwas sage, hört gar nicht

Hallo Anja Gleich einen Psychologen aufzusuchen, wenn es in der Erziehung einmal nicht routinemäßig, stereotyp, nach "Schema F" abläuft, halte ich für nicht erforderlich. Erfahrungsgemäß verunsichert Besuch häufig die Kleinen, sodass Ihre Tochter sich meiner Meinung nach durchaus "normal" und altersgerecht verhalten hat. Bereiten Sie sie beim nächsten Besuch darauf vor, wer kommt, verbieten Sie nicht ein Herumtoben usw. sondern planen Sie KONKRET den Nachmittag, indem Sie Ihre Tochter zu ganz bestimmten, ansprechenden Aktivitäten anregen. So kann sie z.B. ein Bild für den Besuch malen oder etwas konkret Benanntes basteln und es dem Besuch anschließend schenken. Dafür wird sie von Ihnen in den Arm genommen und gelobt und: Alles wird gut sein und friedlich ablaufen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 30.10.2009



Antwort auf: Tochter 5 1/2 reagiert abweisend, wenn ich ihr etwas sage, hört gar nicht

Hallo, wenn Besuch da ist, sind meine Kinder (4 und 10) auch immer besonders "anstrengend" und auch bockig. Ich glaube, sie wollen da ein bissel aufdrehen, sich in den Mittelpunkt stellen und vielleicht auch zeigen, dass sie schon "groß" sind und sich "nix" sagen lassen. Es klappt in solchen Situationen auch bei uns kaum, sie wieder runterzuholen - schon gar nicht mit erzieherischen Maßnahmen (wie die Tür kurz zuzuhalten, bis sie sich "wieder beruhigt" haben). Dieses Phänomen ist aber ja bekannt, wir haben im Freundeskreis viele Kinder, die in Besuchssituationen immer fürchterlich aufdrehen - das ist nichts Ungewöhnliches. Ich finde es Unsinn, dass Deine recht willensstarke Tochter nun ein Fall für den Psychologen wäre, wie Deine Freundin befand. Es gibt solche und solche Kinder, Kinder müssen nicht 08/15-Durchschnitt sein, sie dürfen einen eigenen Charakter und ein eigenes Temperament haben. Es ist eine Seuche, dass heute alle so schnell nach dem Psychologen schreien, sobald ein Kind (oder auch Erwachsener) sich nicht pflegeleicht oder angepasst benimmt. Ich selbst mach's inzwischen so, dass ich nicht gerade dann Erziehungserfolge erzielen möchte oder Machtkämpfe zu gewinnen versuche, wenn Besuch da ist - damit fällt man immer auf die Nase. Wenn die Kinder zu sehr toben, beziehe ich sie einfach mal ins Gespräch mit ein ("Erzähl' doch mal der Heike, was dir heute im Kiga passiert ist!") oder mache einen Spiel-Vorschlag als Ablenkung: "Ihr wolltet doch den Krabbeltunnel schon lange mal wieder aufstellen, holt ihn doch mal, dann könnt ihr Sabine mal zeigen, wie schnell ihr da schon durchkrabbeln könnt." So etwas in der Art. Denn oft veranstalten die Kinder ja deshalb so eine große Show, weil sie sich vom Erwachsenengespräch ausgeschlossen fühlen und sich langweilen - nicht ganz zu Unrecht. Auch wenn kein Besuch da ist, umgehe ich Machtkämpfe lieber mit Ablenkung, wenn es möglich ist, als mit "Konsequenz" (die meist nix anderes bedeutet als Strafe). Meist löst sich das Bockigkeits-Potential sofort in Luft auf, wenn ein Kind abgelenkt wird, eine kleine Aufgabe bekommt oder mithelfen darf. Manchmal helfen auch Kompromisse: "Also Du möchtest jetzt das, ich möchte das. Was können wir da machen, damit wir beide froh sind?" Noch was gegen Selbstzweifel ;-): Ich finde nicht, dass Du zu Deiner Tochter nach solchen Situationen "lieb" sein musst, wenn Dir nicht danach ist. Du kannst ruhig sagen: "Ich bin gerade noch ziemlich sauer wegen unseres Streits eben. Gut, dass wir doch noch eine Lösung gefunden haben. Mir geht's gleich wieder besser, aber ich brauch' ein paar Momente." Kinder verstehen so etwas - auch sie kennen ja solche Gefühle. Und wegen des Erziehens mit Liebe und Konsequenz: Solche einfachen Rezepte funktionieren halt nicht. Jede Situation mit Kind erfordert ihre eigene Lösung - und auch ein bissel Einfallsreichtum. Auf ein Patentrezept lässt sich das Leben mit Kind nicht reduzieren, das hab' ich auch schon feststellen müssen :-) Liebe Grüße, Hexe

Mitglied inaktiv - 30.10.2009, 13:01



Antwort auf: Tochter 5 1/2 reagiert abweisend, wenn ich ihr etwas sage, hört gar nicht

, sie hat mir sehr gut getan und auch viel Mut gemacht. Danke. Anja

Mitglied inaktiv - 30.10.2009, 15:25



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