Hallo,
mein Sohn 3/12 u. die Tochter meiner Freundin 3 Jahre kommen im Moment nicht gut miteinander aus. Die kleine ist sehr anhänglich bei anderen Kindern. Das sie so aus, das sie meinen Sohn wenn sie zusammen sind ständig in den Arm nimmt, ihn festhält o. ihm an den Anziehsachen zieht. Auch kann sie nicht mit ihm spielen. Sie geht hin und nimmt im egal was er gerade in der Hand hat (auch wenn es seine eigenen Spielsachen sind)ab, aber nicht um selbst damit zu spielen, sondern sie schmeisst die Sachen dann weg. Sie lässt ihn also auch nicht alleine spielen. Wir (die Mütter) sagen ihr tausendmal sie soll ihn in Ruhe lassen. Darauf sagt sie dann nur: Nein! Auch mein Sohn sagt ihr jedesmal "Lass mich in Ruhe", ohne Erfolg.Sie lässt ihn nicht mal eine Minute in Ruhe, ist ständig an ihm dran. Das schlimme ist nur das er dann nach einer Weile wütend wird und drüberschlägt. Aber nicht einfach so, sondern er rastet dann richtig aus und geht mit Fäusten auf sie los, schubst und kratzt sie. Ich kann ihn ja irgendwo verstehen, wenn mich jemand dauernd so bedrängt und ärgert würde ich auch irgendwann mal aus der Haut fahren. Ich möchte auf der anderen Seite aber auch nicht, das er seine Konflikte mit Schlägen löst. Zugucken wie die kleine ihn ewig ärgert kann ich aber auch nicht. Wäre es besser, mich mal eine Weile nicht m. meiner Freundin und deren Tochter zu treffen?? Ich habe echt Angst das mein Sohn sich demnächst auch von anderen Kinder nicht mehr anfassen lässt, weil er mittlererweile echt Panik hat.
Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben.
Gruß
Gabi
Mitglied inaktiv - 11.07.2002, 00:20
Antwort auf:
Thema Sozialverhalten unter 3jährigen
Hallo Gabi
Spielen Sie so oft es geht mit beiden Kindern gemeinsam. Achten Sie dann darauf, dass Jeder eine ganz bestimmte "Aufgabe" erhält. Auch können beide Kinder je ein Bild malen oder je etwas Konkretes bauen, nachdem Sie schon mit Spannung darauf warten, worin wessen Stärken zum Ausdruck kommen, die selbstverständlich lobend hervorgehoben werden. Hat der Eine z.B. das Auto besser auf`s Papier gebracht, sieht bei dem Anderen sicherlich die Blumenwiese viel schöner aus. Wichtig ist, dass Beide gelobt werden, aber für unterschiedliche Leistungen. Beide werden in dieser Zeit schon mal nicht wie Kletten aneinander hängen und es kommt entsprechend auch zu keinen Auseinandersetzungen.
Erweitern Sie diese Zweier-Spielgruppe von Ihrem Sohn und der Tochter Ihrer Freundin auch mal um 1-2 weitere Kinder und machen Sie wiederum konkrete Beschäftigungsangebote. Die extreme Anhänglichkeit und evtl. auch die Eifersucht auf Ihren Sohn, der vermeintlich schon stärker ist als das Mädchen Ihrer Freundin, wird auf diese Weise (hoffentlich) zunehmend abgeschwächt werden.
Wird Ihr Sohn mal wieder ärgerlich auf Grund der hartnäckigen Annäherungen, gehen Sie zu den beiden Kindern um ihnen mit erklärenden Worten helfend zur Seite zu stehen. Sagen Sie, dass Ihr Sohn im Moment auch mal alleine spielen möchte und regen Sie beide Kinder zu einem einzelnen Spiel an, wie puzzlen, o.Ä.
Auf die Treffen mit Ihrer Freundin und den Kindern sollten Sie nicht verzichten; wohl aber sollten Sie den Ablauf ein wenig genauer planen, damit es erst gar nicht zu allzu intensiven Annäherungs-Versuchen kommen wird.
Viel Erfolg und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 11.07.2002